Okay, 'ne Frage an alle, die Kunst mal in der Sek 2 hatten. Kunst war bei mir kein Abifach und obwohl ich Kunstgeschichte studiere (und es daher wissen müßte ), habe ich doch Schwierigkeiten bei einer Bildanalyse. Normalerweise guckt man, was so in den Büchern steht, nur zu dem Bild finde ich keine Literatur. Also muß ich wohl selbst die Analyse machen. Und ich bin ein wenig eingerostet. Kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen? Also, so würde ich eine Bildanalyse aufbauen:
1) Zu Beginn was ganz banales, nämlich wie das Bild heißt, wer der Maler war, wann es entstanden ist, welche Maße es hat, welche Materialien verwendet wurden (z.B. Öl auf Leinwand) und wo es sich heute befindet (Museum, Privatsammlung etc.) 2) Dann würde ich wohl auf die formalen Aspekte eingehen, also die Frage stellen, was sehe ich da eigentlich? 3) Wo liegt der Fluchtpunkt? 4) Welche Farben oder Kontraste wurden verwendet? 5) Gibt es einen bestimmten Hintergrund zu dem Bild oder eine besondere Symbolik? 6) Was will uns der Künstler damit sagen?
Das kommt mir nur so wenig vor. Habe ich was vergessen . Kann mir nicht vorstellen, dass ich damit ein ganzes Referat füllen kann. Okay, Kunstbegeisterte vor und einem armen Beholder ein paar Tipps geben .
Also wir hatten da einen tollen Zettel(den ich da ich abi schriflich in Kunst hatte, auch immer noch auswendig kann merk ich grade-wie erschreckend) udn auf dem stand folgendes:
1.Werkdaten 2.Inhaltliche Beschreibung, mit angabe der gemäldeart,betrachterstandpunkt, und beschreibung des inhaltes(von groß nach detail)
4. Formarten -Flächen -linien -punkte (und jeweils was das bewirkt, also bewegung, ruhe etc)
5.Perspektive -linearperspektive -texturperspektive -farbperspektive -luftperspektive -formüberschneidungen -platzierung der elemente auf der bildfläche -repoussoir -sfumato -licht schatten verhältnisse -spiegelungen -vordergrundkontrastierung und hintergrundangleichung
6. Farbwahl -kontraste -farbklänge -farbdifferenzierung -farbtöne -noch zwei sachen, die ich nicht mehr weiß
dann noch solche sachen wie materialverwendung, farbauftrag(pastos , lasierend und son Kram), stilzugehörigkeit
7. Interpretation -werkimmanent -werktranszendent
fertich..wenn man jetzt weiß, was das alles heißt, dann kann man damit locker diverse zig seiten füllen
Und die Moral von der Geschicht: Rhellana hat eindeutig zu wenig zu tun
Dem kann ich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen, außer dass wir noch immer auf Kontraste eingehen mussten: - Komplementärkontrast - Qualitätskontrast - Quantitätskontrast - Hell-Dunkel Ich bin sicher, es waren noch ein paar mehr, aber ich habe die nicht mehr in Erinnerung...
Wenn Du beispielsweise eine große gelbe Fläche neben einer kleinen roten hast, hast Du einen Quantitätskontrast: Von der einen Farbe ist eben einfach mehr da, um es mal so zu sagen. Qualitätskontraste hast Du, wenn Du zum Beispiel ein sehr reines Gelb (um mal bei den beiden Farben zu bleiben) und dann ein sehr "verfälschtes" Rot hast, das eben mit anderen Farben gemischt wurde... wenn es eher bräunlich oder so ist. Ich glaube, auch wenn sie getrübt oder gedämpft (also mit Weiß oder Schwarz gemischt) wurde, ist die Qualität geringer. Die reine Farbe an sich leuchtet ja wesentlich mehr, eine Farbe mit vielen verschiedenen Pigmenten ist eher, ja, trüber, insofern ist es recht gut erkennbar, ob stark gemischt wurde oder nicht. Jetzt klar?
Versucht es mal hiermit oder hiermit . Das Bild zeigt eine Art Theater (um die Jahrundertwende gab es auch neben Theaterstücken andere Arten der Unterhaltung in einem Theater ). Der Maler, William Glackens, ist zwar vom Impressionismus geprägt, hat sich aber hinterher von dieser Stilrichtung etwas entfernt, da er nicht die idealistische Thematik des Impressionismus bevorzugte, sondern lieber das malte, was er wirklich sah. Glackens gehörte zum Kreis von Robert Henri und der sogenannten Ashcan-School (Mülleimerschule), die ihren Namen aufgrund der Thematik ihrer Bilder bekam (also eben nicht immer schöne, heile Welt, sondern auch Industrialisierung, Arbeitslosigkeit etc.). Nur so am Rande... .
EDIT So'n Schmarn. Ich werde nicht weitergeleitet . Vielleicht kopiert Ihr einfach folgende Adressen oben in Euer Browser-Fenster (oder wie man das auch immer nennen mag).
Naja, mit Rot würde ich erst Mal Leidenschaft, aber auch Haß verbinden. Nur da oben auf dem Drahtseil passt das irgengendwie nicht. Vielleicht ist die Dame, die über das Seil balanciert, ja seine Frau und er will sie loswerden, weil er eine jüngere gefunden hat. Deswegen symbolisiert der rote Schirm Gefahr, denn sobald sie näher kommt, stellt er ihr ein Beinchen. Argh! Ich weiß nicht. Spinn nur gerade mal so rum. Verflixt.
Nur eine spontane Assoziation... Weil Kafka eine Parabel geschrieben hat ("Auf der Galerie"), die von einer Zirkusreiterin handelt und die mich irgendwie daran erinnert hat. Ist allerdings ziemlich negativ dargestellt, was ich bei dem Bild nicht unbedingt finden kann.
Btw, hat es eine Bedeutung, dass von den Leuten im unteren Teil die auf der rechten Seite weiß- und die auf der linken Seite schwarzgekleidet sind?
"Auf der Galerie" haben wir auch mal gelesen. Das hatte ich ganz vergessen. Keine Ahnung, was die Kleider der Leute zu bedeuten haben. Vielleicht war es Mode, vielleicht macht er sich augenzwinkert über die Gesellschaft lustig? Auf der einen Internetseite stand ja, dass so, wie die unteren Figuren sitzen, man nicht erkennen kann, wer zu wem gehört. Also vielleicht sind die Damen alle ohne Herrenbegleitung unterwegs oder die Herren sind in diese Vorstellung mit ihrer Geliebten gegangen.
@ Rhellana: Eigentlich brauche ich es für heute, 16:00 Uhr. Ich habe ja auch schon angefangen mit der Interpretation, nur irgendwie... ohne Sekundärliteratur, auf die ich mich stützen kann, bin ich verloren . Aber trotzdem danke .