Binnen 47 Stunden hat die Polizei den Mord an dem 16-jährigen Thomas K. aufgeklärt. Ein früherer Mitschüler des Opfers habe bereits ein Geständnis abgelegt, sagte gestern Oberstaatsanwalt Norbert Röger. Der 18-jährige Täter war am Montagabend festgenommen worden. Tags darauf erging Haftbefehl gegen den Leipziger. Am Tatort in Wahren legten Freunde und Verwandte Blumen nieder, zündeten Kerzen an.
"Du wirst immer einen Platz in unserem Herzen haben. Wir werden dich nie vergessen. Wir haben dich alle lieb." Viele Briefe und Blumen erinnern am Ort des Verbrechens in der Wahrener Linkelstraße an Thomas K., der Sonnabend gegen 22.45 Uhr mit einem Messer niedergestreckt wurde und trotz Not-OP wenige Stunden später im Klinikum St. Georg starb. Er verblutete innerlich.
Auf die Spur des Mörders führte die Polizei ein am Tatort gefundener blauer Rucksack. Nach der Veröffentlichung von Fotos auch in der LVZ "kam ein entscheidender Hinweis aus der Verwandtschaft des Verdächtigen", berichtete gestern Kripochef Uwe Matthias. Montagabend gegen 21 Uhr wurde René M. in Leipzig festgenommen. "Er war nicht bewaffnet, leistete keinen Widerstand", so Matthias. Seinen Worten zufolge hätte der 18-Jährige auch aufgrund von am Tatort gefundenen DNA-Spuren überführt werden können, die mit dem bei der Polizei gespeicherten genetischen Fingerabdruck des Jugendlichen übereinstimmen. M. ist bei den Ermittlungsbehörden wegen Diebstahls und Körperverletzung rund 20-mal registriert. Im Sommer vorigen Jahres verurteilte ihn das Amtsgericht zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Der Beschuldigte stammt laut Mordkommissionschef Dieter Gulich aus "geordneten Verhältnissen", habe gerade eine vom Arbeitsamt geförderte Maßnahme absolviert.
Vor der Polizei gab der 18-Jährige zu, mit einem Messer auf das Opfer eingestochen zu haben. "Eine Tötungsabsicht bestritt er jedoch", so Röger. Vor dem Ermittlungsrichter, der gestern Nachmittag Haftbefehl erließ, schwieg M. allerdings.
Das Motiv der Tat ist weitgehend unklar. Die Kripo weiß inzwischen, dass der Täter Samstagabend zunächst eine Jugendclique am Grillplatz der früheren Jugendherberge am Auensee beobachtet hat. Als Grund gab er an, dort jemanden zu suchen, mit dem er noch etwas habe "klären" wollen. Thomas K. sei dann der erste gewesen, der den Grillplatz verließ und durch die Linkelstraße nach Hause ging. "Der Täter fuhr mit dem Rad voraus, passte sein Opfer ab und stach offenbar aus Frust oder einer Laune heraus zu, weil er die gesuchte Person nicht antraf", so Röger. Er bezeichnete die Tat als "sinnlos und tragisch". Der Täter kannte sein Opfer zumindest vom Sehen - beiden waren in die Wahrener Paul-Robeson-Mittelschule gegangen.
Für Thomas' Klassenkameradinnen Fleur-Marie G. und Daniela U., die gestern Rosen am Tatort niederlegten und eine Kerze anzündeten, ist das alles unfassbar. "Jeder hätte dort vorbeilaufen können. Warum nur er?", fragen sich die 15-Jährigen. Aus dem Freundeskreis hatten sie gehört, dass bei der Beerdigung seine Lieblingsband Die Toten Hosen spielen würde. Die Gruppe erfuhr erst durch die LVZ von dem Mordfall in Leipzig: "An dem Gerücht, dass Die Toten Hosen bei der Beerdigung des Jungen spielen, ist nichts dran", sagte Promotion-Koordinator Tim Wermeling. In die Stadt kommt die Band allerdings wirklich: Freitag und Sonnabend geben die Düsseldorfer im Club "Conne Island" für besonders treue Fans zwei Konzerte, die allerdings seit Monaten ausverkauft sind.
ZitatGepostet von Kheldar Aus dem Freundeskreis hatten sie gehört, dass bei der Beerdigung seine Lieblingsband Die Toten Hosen spielen würde. Die Gruppe erfuhr erst durch die LVZ von dem Mordfall in Leipzig: "An dem Gerücht, dass Die Toten Hosen bei der Beerdigung des Jungen spielen, ist nichts dran", sagte Promotion-Koordinator Tim Wermeling. In die Stadt kommt die Band allerdings wirklich: Freitag und Sonnabend geben die Düsseldorfer im Club "Conne Island" für besonders treue Fans zwei Konzerte, die allerdings seit Monaten ausverkauft sind.
Als ob die bei irgendwas spielen würden wofür es kein Geld gibt
Wenn man mal wieder Geld braucht... aber zurück zum Thema.. in der Tat schräger Mord, aber es passieren soviele verrückte Sachen auf der Welt... das kann man nicht alles verstehen.
Ich will das auch nicht - denn da die Mitglieder meiner Lieblingsband an die 20 Jahre älter sind als ich hoffe ich doch, daß sie mein Begräbnis nicht mehr erleben - oder daß sie über 100 werden!