Oberursel - Die Ferienfluggesellschaft Aero Lloyd ist pleite. Wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen in Oberursel mitteilte, lehnte die Bayerische Landesbank als Mehrheitsgesellschafter ein Sanierungskonzept für die Fluglinie ab. Der Flugbetrieb wurde deshalb um 6 Uhr eingestellt. Jetzt soll ein Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Bad Homburg eingereicht werden. Von der Pleite sind gut 8.500 Fluggäste und 20 Flüge von und nach Deutschland betroffen.
Für viele Tourismusveranstalter unterwegs
Aero Lloyd fliegt für zahlreiche Tourismusveranstalter. Das Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 12 Prozent am deutschen Ferienfluggeschäft. Im vergangenen Jahr flogen rund 3,5 Millionen Passagiere mit der Fluggesellschaft.
Trotz eines auf drei Jahre angelegten Sanierungskonzepts habe die Bayerische Landesbank als Mehrheitsaktionär und größter Kreditgeber entschieden, "die notwendigen Kreditmaßnahmen zur Sanierung der Bilanzsituation der Aero Lloyd nicht vorzunehmen. Damit wurde der Insolvenzfall ausgelöst", erklärte das Unternehmen.
Bank will Altlasten nicht übernehmen
Aero Lloyd hat seit Anfang Juni eine neue Geschäftsführung. Diese habe mit der Unternehmensberatung Roland Berger einen Sanierungsplan mit einer positiven Fortführungsprognose ausgearbeitet, "die in absehbarer Zeit Gewinne auswies". Dazu hätten allerdings die bilanziellen Altlasten saniert werden müssen. Voraussetzung für das Überleben der Airline sei es gewesen, "einen Schnitt zu machen", sagte Firmensprecher Asger Schubert. Zur Übernahme der Altlasten sei die Bank aber nicht bereit gewesen.
Betroffen von der Pleite waren dem Unternehmen zufolge am Donnerstag Flüge von den Flughäfen Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Wien. Die Ziele liegen dabei vor allem in Ägypten, aber auch in Griechenland, der Türkei und Spanien. Kunden können sich unter der Service-Nummer 06171-625200 informieren.
Touristen sollen zurückgeholt werden
Aero Lloyd werde sich bemühen, "im Rahmen der ihr verbleibenden Möglichkeiten gemeinsam mit den touristischen Partnern für die Rückholung von im Ausland befindlichen Kunden zu sorgen". Allerdings seien dem Unternehmen durch den Insolvenzantrag "die Hände gebunden". So dürfe Aero Lloyd keine neuen Verträge abschließen, um etwa Flugzeuge zu mieten, die die betroffenen Passagiere nach Hause holten.
Für mögliche Schadenersatzansprüche gibt es der Airline zufolge zwei Varianten: Wer über einen Veranstalter gebucht habe, müsse sich an diesen wenden. Einzelplatzkunden müssten sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens an den Insolvenzverwalter richten.
Hotline auch für TUI-Kunden
Der Reiseveranstalter TUI teilte mit, bei ihm seien 500 Gäste auf dem Hinflug und 800 Gäste auf dem Rückflug betroffen. Kunden von TUI können sich unter der Hotline 0511-567 8000 über ihre Flüge informieren. (pf/AFP/dpa) AOL. Alle Rechte vorbehalten
Ich stelle mir gerade vor, was wäre, wenn man nach seinem Ägypten-Urlaub nicht wieder nach hause kommt .
Okay, so lustig ist es vielleicht nicht, denn nach dem Urlaub ist man für gewöhnlich pleite!
Ich find das gar nicht lustig. Als wir in New York waren und sie uns am Flughafen mitteilten, das unser Rückflug gestrichen sei, war guter Rat teuer (bzw. die Hotelübernachtung)
Naja, ist vielleicht ein wenig Schadenfreude, weil man selber gerade nicht in Urlaub fährt . Aber ärgerlich ist es auf jeden Fall. Die Leute, die nicht direkt umgebucht werden konnten und IN den Urlaub fliegen wollten, müssen nun einen 2. Flug aus eigener Tasche zahlen oder ihren Urlaub ganz absagen (da entstehen auch Kosten, denn bei einer Stonierung des Hotelzimmers müssen so kurzfristig Kosten übernommen werden) oder aber die Leute sitzen im Ausland fest. Ich persönlich müsste wahrscheinlich im Flughafen kampieren und mir Geld für ein paar Pommes zusammenschnorren. Am Ende eines Urlaubes habe ich eigentlich nie Geld übrig, aber ich denke, dass hier wird mir eine Lehre sein, so dass ich in Zukunft zumindest ein paar Traveler-Schecks noch im Gepäck habe .