Aaaaalso, Artus und seine Mitarbeiter waren Kelten (oder Piketen?), Merlin ein Druide. Was soll dann der Blödsinn mit dem hl. Gral? War Artus schon Christianisiert?
Nein ... die kamen alle aus der Ostmark mit nem Dornenkranz um den Hals !
Denke Yavanna kann Dir da am Besten Auskunft geben ... aber ein wesentliches Element der ganzen Artus Sage ist ja die Auseinandersetzung zwischen altem und neuem Glauben ... und sie kommt aus Frankreich ... das verwinden die Briten nie nicht!
Die Artussage ... zumindest eine Version davon meines Wissens, demnach war Artus Bretone oder so.
Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass GB als einziges Land nach der Christianisierung (durch die Roemer) wieder den Heiden anheim fiel und dann wieder re-christianisiert wurde. In der Artussage vermischt sich das alles ja was. Zeitlich ist sie wohl in die dunkle Zeit nach Abzug der Roemer einzuordnen, von der Darstellung in Film, Funk & Fernsehen aber wohl eher in der Zeit des Hochmittelalters (also ca. 800-1000 Jahre spaeter, Karl der Kuehne und so). Was aber voelliger Mist ist, da da doch Robin Hood schon unterwegs war und von einem Treffen staende da sicher was drin.
Kriege das nicht mehr so ganz zusammen aber das was wir hier so lesen ueber Artus etc. hat seinen literaischen Ursprung glaube ich auch eher um die 1.000 herum. Zum Lesen und auch was frei von diesem Hochmittelaltereinfluessen ist glaube ich Bradshaw und Zimmer-Bradley von der Romanseite her am authentischsten ... sonst im gutsortierten Fachhandel ... oft aber was schwere Kost (und bei den Namen kapituliere ich regelmaessig ... schlimmer ist das nur bei meinen Versuchen hinter die 238989676786 verschiedenen Zweige des Islam zu schauen ).
Kann mich AZOG eigentlich nur anschließen: Die Artussage dürfte so um ca. 1000 n.Chr. spielen, Britannien ist gerade wieder auf dem Weg, zum Christentum bekehrt zu werden. Artus war angeblich Bretone und wollte an die Traditionen der Römer anschließen. Keine Ahnung, ich denke, M. Zimmer-Bradleys Bücher dürften schon recht gut hinkommmen, Bradshaw interpretiert das Ganze etwas freier (aber die Bücher sind wesentlich besser, finde ich).
Wie ich das noch in Erinnerung habe, hat Marion Zimmer Bradley auch auf alte Sagen und Legenden zurückgegriffen. Wenn man mal einfach annimmt, dass die Autorin gut recherchiert hat (und davon gehe ich aus), dann kam es, wie AZOG ja schon sagte, zu einer Vermischung von Heidentum und Christentum. Die heidnische Seite wird bei der ganzen Arthus-Saga dabei vor allem von Morgane le Fey und von Merlin symbolisiert. Morgane ist als Kind nach Avalon gebracht worden, während Arthus die Standart Ausbildung Kämpfer/Herrscher bekommen hat. Deswegen ist er auch in den christlichen Lehren unterwiesen worden. Merlin ist ja nicht Arthus einziger Lehrer gewesen. Verstärkt wurde das dann noch, als Arthus sich in Guinivere verguckt hat, die auch einen sehr christlichen Hintergrund hat (hat trotzdem alles nix genuzt ).
Naja ... bei MZB kommt noch der Verrat ins Spiel ... und zwar durch den lieben Artus. Die Scheide von Excalibur (oder gar das Schwert selber) war ihm naemlich von den Anhaengern des alten Glaubens gegeben worden, sahen sie doch in ihm den Verteidiger ... tja, dann ist er uebergelaufen und dann gingen die Beltanefeuer so langsam aber sicher aus auf der Insel ... waere bestimmt auch was fuer Dich gewesen Ray !
Ja, weil seine Frau ihn dazu drängt. In den Nebeln von Avalon ist Gwynhwyfar die dümmste Nuss, die einem so in Büchern unterkommen kann, in der Bradshaw-Version ist sie eine meiner Lieblingsfiguren (neben Gawain)...
Hmmm, die Bradshaw Bücher habe ich noch nie gelesen. Sollte ich vielleicht mal. Die Nebel von Avalon ist bei mir auch schon eine Weile her. Ich weiss aber noch genau, dass ich über einige Sachen sehr überrascht war (dass Arthur, Guinivere und Lancelot einen flotten Dreier geschoben haben, halte ich für freie Erfindung . Kann mir nicht vorstellen, dass das so überliefert worden ist ).
Wusste doch .... das dieses interessante Detail hier zur Sprache kommt und ich Anessas wahren Charakter oben in der Geschichte doch richtig zum Ausdruck gebracht habe !!!!
Also: Meines Wissens haben die Römer Britannien kaum richtig christianisiert. Tatsache ist aber, daß die keltischen Mönche Irlands die christliche Tradition zu einer Zeit bewahrten, als Europa mal wieder in Barbarei verfiel. Die Mönche Irlands haben später in gewisser Weise halb Europa "rechristianisiert".
Die bisher interessanteste Version der Artussage hieß... mist, vergessen. Muß nochmal nachschauen. Auf jeden Fall wird da Artus auch als Kelte aus der Bretagne dargestellt, in Britannien existieren noch Überbleibsel der Römerzeit (z.B. hängt die Tafelrunde nicht dem Christentum an, sondern dem Mithraskult der Legionen. Cooler Gedanke! ) Gwinneyfair (oder wie auch immer) verehrt Isis, und Merlin ist der letzte große Druide - abgesehen von seiner Ziehtochter, die dann einen recht radikalen Versuch unternimmt, Britannien den alten Göttern zurückzugeben. Protagonist ist deren "Quasi-Bruder", ein Ziehsohn des Merlin, der Mitglied von König Artus Tafelrunde wird, die gegen die wilden Sachsen und innere Zwistigkeiten kämpfen muß. Die Romanreihe mischt auf interessante Weise politische, militärische, mythisch-religiöse und persönliche Aspekte.
Und nur so nebenbei: Im Mittelalter wurde ALLES als Ritterkampf dargestellt, von Caesars Feldzügen bis hin zum Kampf um Troja. Hat also nichts zu sagen, die Artussage kann von ihren Erzählern genausogut um 400 angesetzt sein...