Da sicherlich nicht nur Szordrin Probleme mit der sächsischen Sprache hat, hier mal (wieder?) ein Gedicht von unserer Vorzeige-Dichterin:
Lene Voigt (gest. 1962)
Dr Erlgeenich
Ä Babba, Där reidet mit Gustav, sein Sohn, Seit anderthalb Schtunden dorchs Rosendahl schon. Dr Doktor, der hatn Bewäächung emfohln, Die will sich dr Alde nu jede Nachr holn. Sei Gleener wärd ängstlich un meent: „Gugge da, Dr Erlgeenich schbukt dort, schon gommtr ganz nah ! “ „Ächa, dummes Gind“, brillt dr Babba zurick, „De bist ähm schon schläfrich, da flimmert dr Blick.“ „Ich sähn awer doch, dorten feixtr im Busche, Äs Mondlicht, das fälltn diräkt uff de Gusche.“ „Ich weeß gar nich, Gustav, was du heite hast, Das is weiter nischt wie ä schimmlicher Ast.“ „Nee, nee, gannst mrsch gloom, ‘s is ä Gärl un drhinter Da schwähm seine Dechter. Verbibbch, sin das Ginder ! De eene, die winkt mitn Schnubbduch un lacht, Ach Babba, is das änne gomische Nacht!“ Dr Alde wärd ärcherlich, reidet wie dumm Un meent zu sein Jung: “Gugg dich bloß nich mähr um! De schteckst een ja dadsächlich an mit dein Bleedsinn. Wie gann bloß ä neinjährches Gind so verdreht sin ! “ Un doller noch reidet dr Babba drufflos, Wild fliechen de Fätzen von Aede un Moos, Dr Gaul schnauft wie närrsch, wärft de Mähne gen Himmel Un denkt: Was mei Reider is, där hat ä Fimmel ! - Na endlich da landense, ‘s wärd schon bald helle. Dr Alde greift hinter sich – läär is de Schtelle. Da ruftr un gratzt sich drbei hintern Ohrn: „So’s richtich, jetzt habbch Gustaven glicklich verlorn ! “
Obwohl sächsisch und hessisch doch irgendwie verwandt sind und ich mich mittlerweile an Kheldars Aussprache gewöhnt habe (die noch harmlos ist), verstehe selbst ich nicht alles.
Also bei dem Gedicht hab ich kein Problem. Das liegt aber daran, dass ich es lesen kann. Wenn einer aber wirklich sächsische Mundart redet (es gibt ja da auch regionale Unterschiede), hab ich z.T. auch erhebliche Probleme.
Ein Papa/Vater, der reitet mit Gustav sein(em) Sohn, seit anderthalb Stunden durchs Rosendahl/Rosenthal schon. Der Doktor, der hat ihm Bewegung empfohlen, die will sich der Alte nun jede Nacht holen. Sein Kleiner wird ängstlich und meint: Guck da ...
usw. usw.
Aber das macht doch nur in "Eingeborenensprache" seinen Reiz aus, sonst hätte er es ja auf Hochdeutsch geschrieben.