War absolut unwissend über den Film und wurde dann auch gleich überrascht da ich nicht wusste das er in Österreich spielt (ist ja eine britische Produktion und Simon Abey ist Schweizer).
Naja, wurde aufjedenfall nicht entäuscht, gute Atmosphäre und super Ende. Die spanische Inquisition wurde ziemlich gut dargestellt, sehr gemeine Typen.
Ich weiß aber nich ob sie ihn in Deutschland zeigen da mir Imdb nur einen english und Austria-Titel anzeigt, vielleicht dauerts aber einfach noch. BjPS könnte unter umständen was zensieren die Folterszenen werden zwar meist nicht direkt dargestellt aber es blubbert recht beim Zungenrausreissen und man sieht andere grauslige Sachen wie tote Babyföten im Glas und so.
Fazit, absolut empfehlenswerter Film, gutes Ende und nicht auf schweizer Rezis hören.
edit: Erwähnenswert das die Wiedertäufer bzw. Täufer im Film ziemlich nett dargestellt sind. Freut den Arakano sicher recht.
[ Editiert von Moderator Ray_Dan am 26.01.06 1:36 ]
Naja, im Vergleich zu der Inquisition wirken die meisten Leute nett. Allerdings sind mir Fanatiker jeder Art (politisch oder religiös) suspekt. Zumal wenn sie dann auch noch eine gute Lehre vertreten und diese total fehlinterpretieren oder pervertieren... was irgendwie nahezu immer zwangsläufige Folge des Fanatismus zu sein scheint.
Mein Geschichtslehrer meinte neulich, dass die Spanische Inquisition gar nicht so zu verteufeln wäre, wie es getan wird, weil sie zur damaligen Zeit einen Fortschritt darstellte, es gab wieder eine Art Gericht. "Zuvor folterte und tötete man unschuldige Menschen, dann stellte man sie vorher immerhin vor Gericht und folterte und tötete sie danach"... so sinngemäß sein Standpunkt. Ich selber habe keine Ahnung davon, kann mich dem also ersteinmal nur anschließen, klingt doch plausibel...
... es ist eher die Ausweitung und die Quantität, welche die Inquisition von dem Vorher abhebt und die für das Verteufeln sorgt, außerdem die Systematisierung...
Tatsächlich war der Grundgedanke hinter der Einberufung der Inquisition, die Lynchjustiz zu bekämpfen und eine geordnete Gerichtsbarkeit einzuführen für Glaubensdelikte (Häresie, Ketzerei, im Laufe der Zeit auch verstärkt Hexentum usw.).
Am Anfang lief es auch so. Es gab häufig Freisprüche, und bei Verurteilungen recht milde Strafen. Nur hartnäckige Ketzer wurden auch in der Frühphase schon getötet, allerdings folterte man nicht einfach irgendwelche Unschuldigen, bis sie "gestanden" Ketzer zu sein. Damals ging man eher gegen Leute vor, die tatsächlich von der offiziellen Kirchenlehre abschweiften und auch bereit waren, notfalls für ihren Irrglauben (?) zu kämpfen und zu sterben (Katharer z.B.).
Interessant ist IMO auch, daß anfangs viele Inquisitoren erstaunlich moderne Ansichten hatten. So verbot etwa ein Gericht einigen angeklagten "Hexen" zu glauben (!), daß sie durch Magie fliegen könnten, da so etwas dem Menschen nicht möglich sei.
Allerdings geriet das Instrument der Inquisition später erheblich aus dem Ruder. Insbesondere die spanische Inquisition wurde berüchtigt, weil sie ebenso brutal wie rücksichtslos vorging und dabei auch weltliche Feinde des spanischen Königshauses bekämpfte - also ist keineswegs nur die Kirche für die Spanische Inquisition verantwortlich.
Man sollte aber auch nie vergessen, daß die Inquisition nicht identisch mit der Hexenjagd ist, und auch nicht primär dafür verantwortlich. Hexenjagden gab es auch so, getragen von der breiten Masse der Bevölkerung. So z.B. auch in Gebieten, wo die Inquisition keinen Zugriff hatte: Amerika (Salem, USA ist der bekannteste Fall) und die protestantischen Gebiete Europas.