ZitatGepostet von Arakano Extreme Mittel sind nie gut. Und wenn mir jemand ins Gesicht sagt, daß sie staatliche Umerziehungsmaßnahmen gutheißen würde, dann ist mir das zu totalitär für meinen Geschmack...
Und auch wenn ich dir rechtgebe, daß politische Repressionen nur in den seltensten Fällen gerechtfertigt sind (auch wenn ich ehrlich zugeben muß, daß ich über das praktische Ausmaß derselben nicht informiert bin), in einem Punkt muß ich dich korrigieren: Die heutigen Mitglieder der VVN-BDA (wer auch immer das sein mag ) sind NICHT die Leute, die KZ-Opfer gerettet haben, sondern nur Mitglieder in einer Organisation, deren frühere Vorgänger das mal taten. Fast genauso wäre es doch, wenn man die US-Army im Irak mit dem Argument verteidigte, daß das "die Leute seien, die Hitler bekämpft haben"...
Gleich mal vorweg muss ich dich korrigieren, die Mitglieder des VVN sind sehr wohl die Leute die, die KZ-Opfer aus Buchenwald gerettet haben, der Verband öffnete sich erst in den 70ern der Jugend und der Großteil der Mitglieder dürfte immer noch aus ehemaligen Wiederstandskämpfern bestehen.
Was die Umerziehung betrifft, sollte man vielleicht einen Blick hinter den Vorhang werfen anstatt sich gleich vor dem bösen Klang des Wortes zu verstecken, es wird nämlich wohl kaum so aussehen das man die Leute zusammentreibt und in einen riesigen Lehrsaal steck wo sie drei Tage ohne Brot und Wasser Marx´s "Kapital" auswendig lernen müssen. Vielmehr wird sich einfach ein Angebot auftun an Parteischulen, Marxismus-Seminaren, öfftentliche Reden und Schulungen durch Parteimitglieder und nicht zu vergessen Kurse und Vorträge in Fernsehen und Schulen.
Und die Leute werden das auch anehmen. Sonst können wir nämlich gleich aufhören, denn ohne massive Unterstützung aus dem Volk können wir auch die Revolution nicht wagen, wir sind keine Maoisten-RAF die glaubt es herrschen Kubanische Verhältnisse und wir müssten nur laut rufen und die Massen werden kommen.
ZitatGepostet von Arakano Daß die gesellschaftliche Kluft sich vergrößert und daß das negativ ist, darüber muß man nicht diskutieren, das ist leider nur allzu offensichtlich.
Offensichtlich ist es wohl, ja, umso verwerflicher wenn man da nichts tut. Und da reicht es nicht die Grünen zu wählen, nicht mal der massive gewerkschaftliche Kampf schaft mehr als kurze Linderung, da muss man schon aufstehen, selbst was riskieren und den Wohlstand in die Hände derjenigen geben die ihn auch produzieren.
ZitatGepostet von Arakano Brecht war ein Charakterschwein, und ich persönlich finde seinen Stil und sein Werk überbewertet (auch wenn ich bei letzterem Punkt zugebe, daß das Geschmackssache ist).
Marx und Co verstehe ich ja noch, aber daß es seit Tucholsky und Brecht keinen zitierfähigen in der linken Bewegung gegeben haben soll halte ich für fraglich (wäre auch ein ziemliches Armutszeugnis ). Ich denke, es gibt eben zwei Sorten von ewig Gestrigen.
Und Stalin zitieren - nein, vielleicht nicht GANZ die beste Idee. Die Neoliberalen zitieren ja auch nicht Macchiavelli, wenngleich dieser ihrer Politik so ein schönes theoretisches Fundament gibt...
Was man Brecht ankreiden kann ist das er selber nie mit der Waffe in der Hand gekämpft hat, "Eine Charakterschwäche die man ihn Verzeihen muss." sagt man in unseren Kreisen, schlußendlich war seine Arbeit so, viel wertvoller für uns.
Das du Brecht nicht magst kann ich dir verzeihen.... gerade mal so.
Was das "Ewiggestrige" betrifft, das überhör ich einfach mal, die "Ewigmorgigen" würd ich da noch lieber hören, wenns auch nicht wirklich besser ist.
Es gab und gibt genügend zitierwürdige Kommunisten nach Brecht und zur Zeit Brechts (Von Hemmingway über Chaplin bis zu Picasso um nur mal ein paar prominente Namen rauszubrüllen) aber es liegt wahrscheinlich an der schwierigen Zeit in der Brecht und Tucholsky lebten das sie derart gewichtig wirken und daher so oft zitiert werden.
[f1]Nein, nein, hör zu, hör genau zu! Hör nicht auf mich, hör zu
Zwangsweise Umerziehung ist zwangsweise Umerziehung, auch wenn sie netter daherkommt als unter Lenin und co.
Den Wohlstand in die Hände derjenigen legen, die ihn produzieren? Dem kann man schwer widersprechen, nur daß es in Deutschland nur noch wenige gibt, die Wohlstand produzieren, da das meiste ausgelagert ist im Bereich Produktion. Und was wird aus den Arbeitslosen, Rentnern und Intellektuellen? Ich weiß, eine bewusst doofe Frage, aber ganz ehrlich, "Wohlstand in die Hände derer die in produzieren" lässt dann in der praktischen Umsetzung halt einen Haufen Fragen offen. Nebenbei, was machste mit Leuten wie den Internetmilliardären, die ne fixe Idee hatten, die sie plötzlich reich macht? Ist ja meist nicht so, als ob die irgendwo eine Fabrik mit 50 geknechteten Industriearbeitern hätten, aber andererseits kann es doch auch nicht sein, daß die Milliarden machen und Leute, deren Ideen auf industrieller Fertigung aufbauen leer ausgehen.
Ich werfe Brecht nicht seinen Gewaltverzicht vor, sondern zum Beispiel daß er seine Freundinnen wie Dreck behandelt hat, und das er geldgierig war und z.B. den guten Kurt Weill (richtig geschrieben?) tüchtig übern Tisch gezogen hat bei ihrer ZUsammenarbeit. Ist halt immer ein Unterschied zwischen dem, was man schreibt, und dem, was man lebt...
"Death you can give me earned or unearned; but the names I will not take from you of baseborn, nor spy, nor thrall. By the ring of Felagund, that he gave to Barahir my father on the battlefield of the North, my house has not earned such names from any Elf, be he king or no" - Beren, Barahirs Sohn im "Silmarillion" von J.R.R. Tolkien
Achja, und bezüglich meiner Annahme des Mitgliederalters: Bei allem Respekt für unsere älteren Mitglieder fällt es mir immer noch schwer zu glauben, daß Leute, die im Widerstand gegen die Nazis aktiv waren, heute immer noch aktiv eine politische Gruppierung leiten. Ich meine, selbst wenn sie 1945 nur 15 waren, würde das bedeuten daß sie heute 78 wären, von denen ganz zu schweigen, die 20+ waren... :???:
"Death you can give me earned or unearned; but the names I will not take from you of baseborn, nor spy, nor thrall. By the ring of Felagund, that he gave to Barahir my father on the battlefield of the North, my house has not earned such names from any Elf, be he king or no" - Beren, Barahirs Sohn im "Silmarillion" von J.R.R. Tolkien
Na, dieser Stammtisch ist ja schnell eingeschlafen.
HEY RAY, CASTRO IST ZURÜCKGETRETEN! Wäre es da nicht Zeit hier mal wieder zu diskutieren?
"Death you can give me earned or unearned; but the names I will not take from you of baseborn, nor spy, nor thrall. By the ring of Felagund, that he gave to Barahir my father on the battlefield of the North, my house has not earned such names from any Elf, be he king or no" - Beren, Barahirs Sohn im "Silmarillion" von J.R.R. Tolkien