Man glaubt es kaum: heute bin ich brav zur Uni gefahren, weil ich mir dachte, alles in allem schadet Bildung ja nicht, als ich vor einem beinahe leeren Seminarraum stand. Nach einer Weile kam dann noch eine wissenschaftliche Hilfskraft, die den Diaprojektor im Schlepptau hatte, das Mädchen, das heute ein Referat halten sollte und das Mädchen, mit dem ich in zwei Wochen ein Referat halte. Also saßen wir da zur viert... Bis mir dann die Sache mit dem Streik wieder einfiel - was übrigens die verrammelten Türen an der Uni erklärt (hatte mich schon gewundert ). Fühlte mich für ein paar Sekunden wie eine Verräterin. Bei einer näheren Analyse fand ich dann aber, dass der ganze Streik ziemlich blöd ist. 'Tschuldigung, ist doch so .
Erst Mal ist das SS nur sehr kurz, was bedeutet, dass der Lehrstoff in der kurzen Zeit ohnehin kaum zu vermitteln ist. Was wiederrum stundenlange Aufenthalte in der Bücherei bedeutet, wo man sich das nicht vermittelte Wissen nachträglich aneignen muss. So gesehen wäre es billiger und auch zeitsparender, wenn man den Studenten zu Semesterbeginn eine Liste in die Hand drückt, wo drauf steht, bis wann man welchen Text gelesen haben muss und sich die Seminare ganz spart. Bei der "Betreueung" kommt mir das manchmal echt besser vor. Aber was machen die Studis ? Denken, es wäre sinnvoll, das bisschen Unterricht, das sie noch haben, aus Protest gegen Studiengebühren zu boykottieren! Nicht, dass ich für Studiengebühren bin. Aber der Sinn dieses Streiks ist mir dennoch nicht bewusst. Was schert es die Politiker, ob wir in die Seminare gehen? [f1][ Editiert am: 06-06-2002 23:24 ][/f]
Die Streiks bei uns richteten sich gegen Wohnungsnot, Golfkrieg und die Hinrichtungen auf dem Platz des Himmlischen Friedens .... Studies sind auch nur ne Interessensgruppe geworden .... schade ....
Und alle Gruende dafuer und dagegen ... geschenkt, vor allem bei den "Summen", mal abseits von der Grundsatzdiskussion ...
Hier in Hamburg gehts wohl auch bald los. Was hier so der Wissenschaftssenator plant (einmal einen dank an Schill! Wer den gewählt hat, gehört massiv verprügelt!), ist einfach nicht mehr wirklich schön!
Es soll ja auch Bundesländer geben, wo Studiengebühren bereits eingeführt worden sind (unabhängig von den Sozialabgaben, die man ja ohnehin schon zahlt). Würde mich mal interessieren, ob die Studenten dort das als massive Belastung empfinden. Samstag ist jedenfalls eine Demo in Düsseldorf geplant. Das ist dann endlich mal was sinnvolles .
Aber 50 EUR Semesterbeitrag ... na gut, nicht so massiv als dass es eine Bedrohung waere.
Aber ich denke das sollte man ohnehin nicht in der Regelstudienzeit / Durschnittlichen Studienzeit erheben.
Fuer alle darueber ... ist okay. Bitte, die meisten Langzeitler sind doch ohnehin nur noch wegen der Arbeit eingeschrieben ("keine Soziabgaben macht mich attraktiv fuer den Arbeitsmarkt") ... und das ist nicht Sinn der Sache.
Was mich nur stört, ist, dass das Land total pleite ist (was nicht meine Schuld ist, behaupte ich einfach mal) und die Politiker sich nicht besser zu helfen wissen, als ständig irgendwo im sozialen Bereich zu kürzen (Rente) und die Studenten zur Kasse zu bitten. Die haben's ja auch so dicke. Mit den normalen Sozialabgaben (die auch steigen werden), sind wir dann schon ganz locker bei 150 Euro pro Semester. Ich verdien in meinem Aushilfsjob ca. 200 Euro im Monat, je nachdem, wie viel ich arbeite. Da sind 150 Euro schon viel . Aber na gut, wenn man wenigstens gesagt hätte, die Studiengebühren würden sich nach dem Einkommen messen. Oder ein anderes Modell vorgeschlagen hätte. Da wäre ich auch nicht total dagegen gewesen. Aber so kommt man sich doch schon etwas über den Tisch gezogen vor. Ist natürlich nur meine Meinung .
Also ich habe mein Studium zu 80 % der Zeit selber finanzieren muessen. Nur waehrend der Diplompruefungszeiten hat dann meine Mutter das uebernommen.
Das waren i. d. R. 20 h pro Woche und den ersten Abschluss hatte ich nach 11 Semestern. Und ich bin bei Leibe kein Ueberflieger (ne drei), d. h. fuer mich es ist grundsaetzlich moeglich. Und bitte ausser auf der FH kenne ich keinen Studiengang in dem du nicht mindestens 10 h die Woche zusammenbekommst, oder hat sich das so geaendert (ich habe ja selbst vier bei uns).
Aber wie gesagt, ich denke fuer die Studienzeiten, die unter den Durschnittsstudienzeiten (nicht Regelzeit) liegen --> keine Gebuehren. Darueber kann es dann auch deutlich mehr sein.
Oder will man auch noch eine Art Foerderkurs fuer Studenten ... !
Also ich habe z. B. zwei BWL'er, einen Sportstudenten & einen angehenden Elektroingenieur (und das nur im meinem alten Fachbereich) und die arbeiten waehrend der Vorlesungszeit zwischen 10 - 20 h und in den sogenannten Ferien bis zu 40 (je nach Arbeitsanfall).
Damit kommen die ganz gut hin.
Der SS ist aber auch ganz gut (finde ich): zwischen 11 - 13 EUR, und das SV-frei (bis auf Kranken- und Pflegeversicherung).
Mit der Studiengebuehr, haengt natuerlich auch davon ab, ob was da drin ist (z. B. ÖPNV - Ticket oder so).
Und wie gesagt ... bis zur Ueberschreitung der Durchschnittsstudienzeit halte ich zusaetzliche Gebuehren nicht fuer gerechtfertigt (die Steuern waren ja auch fuer was da), danach hingegen ...
btw: Kulturhoheit der Laender gehoert sowieso abgeschafft ...! So wie die in NRW murksen ... der Clement ist so ein Riesenidiot!
Und ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Langzeiter sowieso nur eingeschrieben sind um die SV-Beitraege zu sparen. Ist so eine Art dritter Arbeitsmarkt ...
Die Gebühr wurde glaube ich vor einem Jahr eingeführt. Wenn ich mit der den auch Bahn fahren könnte, und sei es nur bis nach Oldenburg, hätte ich ja garnicht so viel dagegen, aber so ....
Mensa ist auch teurer geworden, das billigste Gericht liegt mit etwas Glück bei 1,80€ früher waren es regelmäßig 2DM. Nagut, passt nicht ganz hierher, wollte es aber mal loswerden.
Was mich aber irritiert ist, das es KEIN Konzept gibt die Sachen wirklich anzugehen. Ob es nun Bildungspolitik oder Finanzen sind ... alles Murks. Und an den Foederalismus glaube ich sowieso nicht mehr. Die machen nur Scheiss ... und betreiben Vetternwirtschaft ...
Mit der Vetternwirtschaft muss ich Dir recht geben.
Ich würde mal gerne eine komplette Liste in die Finger bekommen, wo drauf steht, was das Land jährlich einnimmt und wofür es die Einnahmen wieder ausgibt .
Ausgaben / Einnahmen ... das waere nur frustrierend.
Hast du den Report aus Mainz letztends gesehen ... die Schaukeln sich in den Ministerien nur noch ... okay, ich denke du weiss was ich meine.
Tenor: "Hoffentlich macht es der Stoiber, und dann ist wieder Schluss mit dem ganzen Unsinn (Reformen, Transparenz, Umweltorientierung etc.) " ... super was, ein Hoch auf unsere Beamten und deren Gehaelter und die Subventionen fuer die Kohle .... die Masken ab, die Masken ab ...
Heute in der Vollversammlung wurde beschlossen weiter zu streiken. Schon komisch: Die Studenten an der RWTH gelten als streikend. Wurde von den Vertreterm beschlossen oder so.
Mal sehen wo das hinführt. Einerseits ist das ja alles schön und gut, aber die Klausuren rücken auch immer näher...