Morgen ist es mal wieder so weit und ich muss ein Referat halten. Referate sind mir nun wirklich verhasst. Ich schreibe lieber freiwillig eine 25-seitige Ausarbeitung, als auch nur ein Referat zu halten . Das Problem, dass ich bei Referaten habe ist, dass ich die Texte der Sekundärliteratur meistens selbst nicht verstehe und wenn alle Missverständnisse geklärt werden konnten, weiss ich nicht, wie ich mein Wissen den anderen Studierenden mitteilen soll . Erschwerend hinzu kommt, dass ich in der Regel vor lauter Nervösität die Hälfte meiner Stichpunkte überlese und mich von Fragen des Dozenten aus dem Konzept bringen lasse (sogar von Fragen, auf die ich die Antworten kenne!). Das Reden vor "Publikum" ist irgendwie auch gar nicht soooo sehr das Problem. Wenn ich den Text einfach auswendig lernen könnte, wie bei einem Theaterstück, wäre es gar kein Problem. Aber das ist mir dann doch zu kompliziert...
Wie geht es Euch denn so? Hat hier jemand vielleicht ein paar Tipps, wie man die Nerven behält? [f1][ Editiert am: 27-05-2003 14:58 ][/f]
wenn dir schon keiner so richtig antwortet, will ich dich mal mit Tips traktieren.
Mir haben immer mehrere Sachen geholfen. Erstens ist das aber warscheinlich so eine persönliche Einstellung zum Thema Referathalten. Der eine kann's, der andere eben nicht. Ist Übungssache (und je öfter man so einen Vortrag hält, um so "ausgebuffter" ist man)
Ich habe mir zur Vorbereitung erst mal das Thema verinnerlicht (ohne auswendiglernen !!!) nach dem Motto, ich selbst muss erst mal wissen, was ich rüberbringen will. Dabei war für mich wichtig, mir vorzustellen, diejenigen, vor denen ich den Vortrag halte, haben davon überhaupt keine Ahnung. Also nach Möglichkeit mit einfachen Worten hantieren, immer mal wieder zwischendurch etwas versuchen, zu erläutern (wie meine ich das jetzt, oder so). Das hat den Effekt, es geht auch Zeit vorbei und der Vortrag wird damit länger.
Stichworte sind gut, müssen aber so gewählt werden, dass du damit sofort etwas anfangen kannst.
Wichtig auch, das Schema deines Vortrages muss dir selbst geläufig sein. (Aufbau: Einleitung, Thema, Schlussbemerkungen etc.) Immer mal wieder versuchen, mit einem "Augenzwinkern" für Stimmung und Akzeptanz deiner Person zu sorgen. (also nicht so bierernst da vorne stehen !)
Den Vortrag selbst mit einer gewisen "Wut" im Bauch halten, nach dem Motto: So`n Mist, ich muss nun hier vorne stehen und alle anderen können schönere Dinge machen. Na wartet nur...
So, jetzt fällt mir auf die Schnelle nichts weiter ein. Trotzdem toi, toi, toi !!!
Dazu ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Vor allem zu dem Punkt "Übung macht den Meister."
Probier Dich, darauf zu freuen.
Ich versuche immer, den Vortrag ein paar Freunden zu halten, bevor ich mich in Seminar stürze. Möglichst solchen, die keine Ahnung von dem Thema haben. Wenn die es verstehen, ist der Vortrag gut
Mir hilft da die Konzentration auf einen der Zuhörer. Dann macht es einen nicht nervös, wenn da mehrere sind.
Bei Rückfragen aus dem Auditorium konzentriere ich mich auf den Fragesteller und versuche die Anderen zu vergessen. (So wie eine Unterhaltung zwischen zwei Personen.)
Ansonsten kann ich meinen Vorschreibern nur zustimmen: Übung macht den Meister.
Tja, wenn man kein Problem damit hat, vor Publikum zu reden, so wie ich. Irgendso ein total verblödetet Lehrer hat mir das in meiner mündlichen Abiprüfung gründlich verdorben. Der fing schon an zu lachen, als ich mich vorstellte und hörte bis zum Ende nicht mehr auf. Das hat mich nicht verunsichert, das hat mich paranoisiert (oder so..)
Übung macht den Meister ist gut . Ich bin nun schon im 10. Semester und hatte genug Zeit zu üben, aber es will trotzdem nicht so richtig klappen . Aber vielleicht hilft es ja, Wut im Bauch einfach "umzulenken" . Tja, und dass die anderen in meinem Seminar keine Ahnung haben, stimmt leider nicht . Drückt mir mal morgen nachmittag die Daumen :vala: .
@ Aditú: Wieso hat der denn gelacht? Du hast doch keinen absonderlichen Namen oder so (es soll ja leute geben, die Pi**el mit Nachnahmen heißen ). [f1][ Editiert am: 27-05-2003 18:29 ][/f]
Also liebe Anessa, ich hatte heute eine seehr große Präsentation vor einer Jury (McDonalds Vorstand, Raiffeisenbank Vorstand, Austrian Airlines Vorstand, Boston Consulting Group Vorstand) mit ranghohen Mitgliedern. Das war nun schon mein 5. Vortrag vor Jury wegen einem Schulprojekt dieses Jahr. Und irgendwie kann ich das nun langsam ganz gut.
Also 1) Du musst dein Thema kennen... besser als die anderen, du musst Hintergründe wissen, es erörtern können, und dich selbst in Details auskennen.
2) Du musst dahinter stehen. Du stellst dich vor die anderen und stellst dir vor das ihnen jetzt so vermitteln zu müssen als hätten sie das noch nie gehört, und es würde sie furchtbar interessieren.
3) Sorge für unterhaltung. Steh nicht starr vorne und lies was ab. Mach einen Medienwechsel. Verweise auf die Tafel, auf das Flipchalk (so geschrieben?)
4) Den Text kennnen. Du musst den Text gut kennen. Nicht auswendig, sonst hältst du zu sehr an gewissen Worten fest und wenn dir was nich einfällt stockst du. Lerne gewisse Passagen richtig gut, so dass du den inhalt genau kennst, es aber immer mit neuen Worten widergeben kannst.
5) Nervosität. Man ist vor sowas immer nervös, das gehört dazu. Lass es dir aber nicht zu sehr anmerken, und lass dich deswegen nicht von Fragen aus dem Konzept bringen.
Ich weiss jetzt zwar nicht was du zur Verfügung hast, aber man kann eh immer variieren...
Ich habe demnächst auch eine grosse Präsentation. Das dumme dabei ist nur, dass ich mich bei der Erstellung der Medien auf andere Leute verlassen muss und diese erst kurz vorher zur Verfügung gestellt bekomme. Aber na ja, da es ein Gruppenprojekt ist, blamiere ich mich wenigstens nicht alleine.
ZitatGepostet von Anessa Danke , werd ich mir mal zur Herzen nehmen . Was für ein Schulprojekt ist das denn *neugierig bin* ?
gerne
also das projekt ist in 3 phasen eingeteilt. 1) wirtschaft in gross. Gruppen suchen sich ein Grossunternehmen (zB Porsche, OMV...) Und analysieren es. Also Die Idee. Die Tätigkeiten, die Finanzen und die Visionen.
2) wirtschaft in klein. Die Gruppen suchen sich ein kleines Einzelunternehmen (zB der Bäcker an der Ecke, ein Eisgeschäft...) und analysieren es w.o.-
3) Eigene Geschäftsidee. Die Gruppen denken sich eine eigene Geschäftsidee aus (Frühstücks-service, Umschneiderei...) und stellen dieses fíktiv auf. Also die Idee, was daran so besonders ist, wie das Funktioniert, was das alles Kostet, wie sich die Kundschaft verändert, was in 3 Jahren passiert... (wenn du willst kann ich dir da unsere präsentation schicken [powerpoint])
und jede der phasen muss man vor jury vorstellen. Meine Gruppe hat die Schulausscheiung gewonnen, und war gestern bei der Österreichaussscheidung (mit der tollen Jury) Sind aber leider nicht weitergekommen...
Also ich muss diesen Mist ja dauernd machen und egal wie viele Informationen ich habe, was es alles gibt ... laenger als 15 Minuten halte ich die Aufmerksamkeit i. d. R. sowieso nicht. Liegt eben auch daran, dass meine Gegenueber diesen Mist auch schon gewohnt sind ... ist eher Einleitung.
Was ich immer einbaue, weil wirksamer, sind Beispiele und an denen kann sich mein 'Publikum' dann festhalten, auch wenn es mal um etwas Abstrakteres geht ... wie z. B. Prozessanalysen.
Schwierig wird es, wenn dein Gegenueber (auch Kunde .... bei dir wohl Dozent genannt) RICHTIG Ahnung hat ... und dir boeses will oder du dich vergaloppiert hast.
Standardloesung: Material nachreichen vom Experten ... du kannst dann auf die schriftliche Ausarbeitung eingehen (dazu musst du dann aber Experte werden .... )!
Was bei den Fragen auch immer ganz wichtig ist, welche Motivation dahintersteckt: nur Infos, wirklich die Loesung fuer ein Problem oder vielleicht ein 'versteckter' Foerderer deines Konkurrenten (faellt hier ja weg). Ich greife dann nie direkt an (den anderen schlecht machen ist nicht so mein Ding ... viel Hoerensagen dabei), sondern unterstreiche die eigenen Staerken (bei dir dann die Argumente ... gibt ja immer viele Seiten, und deine hat dann auch ihre Berechtigung).
Das Referat war ganz gut . Die Filmausschnitte waren etwas zu lang, aber der Dozent wollte sie so haben. Schriftliche Ausarbeitung folgt. Ansonsten habe ich festgestellt, dass es echt was bringt, das Referat rechtzeitig fertig zu haben und vorher mal in die Sprechstunde zu gehen.
@ SMK: Schade, dass Ihr nicht weiter seit. Aber Ihr seit auch so schon ganz schön weit gekommen.
@ AZOG: Puh, Dein Beruf wäre, glaube ich, nichts für mich .
Du machst das schon . Chefs sind ohnehin immer reine Glückssache. Manchmal gerät man an die Leute, die wirklich nichts in so einer Position zu suchen haben .
ZitatGepostet von AZOG Jo, aber die haben die Protektion und ich nicht ... schon zum Kotzen, aber was solls, hilft nicht zu meckern, macht nur schlechte Laune ... !