Der Weltfrauentag hat schon einen Sinn. Nur geht der eigentlich nicht darum, dass Frauen nun auch in Deutschland im stehen pissten dürfen, wenn sie denn wollen, sondern eher darum, dass viele (viele, viele, viele!) Frauen noch immer weniger Rechte als Vieh haben oder gar schlimmeres. Nur weil hier die Damen die Hosen anhaben (können), sollte man da nicht so drüber lästern, da ist weltweit noch ein Handlungsbedarf, der einem Berg gleich, gegen den der Mount Everest ein Sandkorn ist. Durschnittliche Westler haben einen Teller, der ist nicht mal groß genug, damit eine Ameise sinnvoll davon essen kann...
Wieviel Sinn ein einzelner Weltfrauentag macht, darf gerne diskutiert (und angezweifelt) werden (man darf auch sagen, das ist ja voll fürn Arsch!), doch das, auf was er hinweisen soll, ist unanzweifelbar!
Ach, ja. *Tonnen an Schnittblumen in die Luft wirft, Bunter regen niedergeht, es nach frisch geschnittenen Blumen riecht* Heute ist Weltfloratag, lasst und all den ermordeten Pflanzen gedenken!
Ich finde nicht, dass man den Weltfrauentag an dem messen kann, worauf er hinweisen *soll* (wobei es dabei ursprünglich ohnehin nur um die westlichen Verhältnisse ging, in den USA oder in Deutschland oder der Sowjetunion), sondern an dem, was er tatsächlich *nützt*, und das ist eben gar nichts. Ein paar Frauen hier oder in Russland bekommen ein paar Blumen oder Schmuck oder was immer, klasse. Was nützt das zwölfjährigen Mädchen in Afrika, die zur Beschneidung gezwungen werden, oder Frauen, die gesteinigt werden, weil sie fünf Jahre nach ihrer ordnungsgemäßen Scheidung ein Kind bekommen? Oder denen, die sich überhaupt nicht erst scheiden lassen dürfen?
Sorry, ich finde, in dieser Form ist das einfach nur kompletter Schwachsinn. Wenn man den Tag als Anlass nehmen würde, irgendetwas zu *tun*, von mir aus eine Spendenaktion starten oder was auch immer, irgendsoein Zeug eben, wäre das was anderes, aber so, wie es ist, ist das reiner Kommerz.
Äh, das ist ja das alte Problem der UNO... viel Symbolik, aber eigentlich kaum eine reale Auswirkung. (Wenn man von den Top-Entscheidungen absieht (Weltsicherheitsrat), haben die ja das Problem, mehr als nur "Hey, Leute, guckt mal" nicht erreichen zu können.
Naja, so ist der Weltfrauentag halt eine wunderbare Gelegenheit, um Blumen zu übergeben und auf ein positives Ergebnis zu hoffen... naja, wenns sonst nix ist...
Gerade letzteres finde ich genauso dämlich, ebenso wie Muttertag (dass diesbezüglich hier nicht viele meine Ansicht teilen, habe ich hier ja bereits festgestellt, aber was soll's). Wenn es für so eine Geste einen Anlass braucht, kann man es auch gleich sein lassen.
Heutzutage (wird das zusammen geschrieben?) kann jeder jeden Beruf erlernen. Ich kenne einige Frauen, die einen "Männerberuf" erlernt haben. Meine Schwester ist Tischlerin, ich kenne Mechanikerinnen, Mechatronikerinnen, Energie-Elektronikerinnen und ich lerne auch nicht grad in einer Frauendomäne!
@ Arakano: Es gibt doch Vatertag Musst dir nur noch ein Kind zulegen
Zu dem mit dem Kritisieren... das ist so ein Standardspruch, den man ständig von allen Seiten hört. Das kann einfach nicht der Punkt sein.
Es ist völlig klar, dass Kritik einfacher ist als Bessermachen, aber soll man deshalb aufhören, Kritik zu äußern? Klar, Bestehendes zu kritisieren und wenig oder nichts daran zu ändern ist nicht die 'gute' Lösung, aber immer noch weitaus besser, als einfach mitzumachen und die Klappe zu halten.
Man kann auch die Klappe halten ohne mitzumachen...
Nein im Ernst, ich finde es eigentlich schlimmer wenn man seine Kritik abläßt und dann GAR NICHTS tut (weiß ich von dir und Ched nicht, aber ich kenne ne Menge Leute die so sind), als wenn man wenigstens einen Tag lang mal was macht. Und ob man sein Gewissen nun damit beruhigt daß man solche Aktionen mitmacht oder dadurch daß man solche Aktionen kritisiert... macht auch nicht gerade den großen Unterschied.
Ernstgemeinte Kritik ist super, weißt uns auf Fehler hin, man darf sie sich nur nicht zu sehr zu Herzen nehmen und als Angriff auf die eigenen Fähigkeiten sehen.
Aber auch wenn mann die Fehler selber macht, soll man noch kritisieren dürfen. Wenn mann einen Fehler erkennt hat dauert es sicher nicht lange bis man merkt das man diese Fehler selbst auch macht.
Wäre dem nicht so hätte hier niemand die USA kritisieren dürfen.
1. Habe ich nicht gesagt daß ich mein Gewissen auf die eine oder andere Weise beruhige :p (Juristen und Gewissen?),
2. da du nun aber fragst: Ich tue eigentlich erbärmlich wenig, gelegentlich eine kleine Spende für einen guten Zweck. Ich erwäge aber mich politisch zu engagieren und den Grünen beizutreten.
Aber Kritik an Dingen die was weiter weg sind mit diesem Totschlargument zu begegnen halte ich auch fuer destruktiv (und das ist auch der Sinn der Sache).
Kritik ist immer der Anfang aber unwidersprochen: Die Konzeption kriegen die meisten fuer eine Alternative noch hin, nur die Durchsetzung, an der Versagen die meisten Leute, allerdings auch oft, weil sie es dann alleine machen muessen.
Und übrigens, "ich erwäge aber, das und das zu tun" ist noch lange nicht "ich tue", das ist auch so ein wunderbares Argument, wie man jahrelang mit beruhigtem Gewissen nichts tun kann.
Wie schon gesagt: Ich halte mich nicht für besser als andere, und tatsächlich weiß ich von meinen Fehlern (auch wenn ich mir dieses Wissen natürlich nicht ständig durch den Kopf gehen lasse).
Aber ich bleibe dabei: Diejenigen, die sich durch solche "Weltdingsbumstage" ihr Gewissen beruhigen sind auch nicht schlimmer als diejenigen, die sich dann hinstellen und sagen: "Ihr Heuchler! Wir tun zwar auch nichts, aber wenigstens kritisieren wir eure Untätigkeit!". So oder so beruhigt man sein Gewissen und geht anderen Menschen - nämlich der jeweils anderen Seite - auf die Nerven.
Hm, anscheinend habe ich eine dritte Methode entwickelt - beide Seiten kritisieren und beiden auf die Nerven gehen. Gut, was?