Was er gesagt und gemeint hat, spielt doch für die Islamisten in aller Welt gar keine Rolle.
Hauptsache, sie können ein Zitat aus dem Zusammenhang ziehen, verfälschen und dann verbeiten...und schwupps ziehen wieder hunderttausende empörte Moslems durch die Strassen
Wenn der Westen bzw Christen ähnlich empfindlich wären, gäbe es keine heile Döner Bude mehr in Deutschland...
Unsere Jungs im Libanon befinden sich doch hauptsächlich auf Schiffen, oder? Insofern droht ihnen vermutlich kaum eine Gefahr durch Anschläge (obwohl...USS Cole...).
Aber bisher brauchten Terroristen auch keinen Grund für Anschläge, insofern wird sich auch nichts ändern.
"In dieser Vorlesung möchte ich nur einen - im Aufbau des Dialogs eher marginalen - Punkt behandeln, der mich im Zusammenhang des Themas Glaube und Vernunft fasziniert hat und der mir als Ausgangspunkt für meine Überlegungen zu diesem Thema dient. In der von Professor Khoury herausgegebenen siebten Gesprächsrunde kommt der Kaiser auf das Thema des Djihad (heiliger Krieg) zu sprechen.
Der Kaiser wusste sicher, dass in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen - es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war. Aber der Kaiser kannte natürlich auch die im Koran niedergelegten - später entstandenen - Bestimmungen über den heiligen Krieg.
Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ’Schriftbesitzern’ und ’Ungläubigen’ einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner. Er sagt: ’Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten’.
Der Kaiser begründet dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ’Gott hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung... Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann’."
Ich glaube, die Kritik bezog sich vor allem darauf:
es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war. und Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat [...]
Zum Ersten: Ich kenne mich mit den historischen Tatsachen Mohammeds Leben betreffend überhaupt nicht aus, aber es kann ja durchaus sein, dass es eine Zeit gab, in der er machtlos war (warum auch immer). Zum Zweiten: Zunächst mal handelt es sich ja "nur" um ein wörtliches Zitat. Man kann daraus, dass Benedikt dieses Zitat wiedergegeben hat natürlich schlussfolgern, dass er genau derselben Meinung ist, aber er hat nie explizit gesagt, er sei der Meinung, der Islam sei inhuman oder schlecht. Mir schien es bei seiner Rede eher um das Abwenden von Gewalt zu gehen. Und hat man da die Terroranschläge im Hinterkopf, so ist es ja auch gar nicht sooo weit hergeholt, dass militante Islamisten der Gewalt eher zugeneigt sind. Die Tatsache, dass sich gleich ganze Gruppen dieser Religion aufraffen und auf der Straße wütend und lautstark demonstrieren, scheint ja auch erst Mal zu bestätigen, dass diese Menschen nicht die gemäßigten sind. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel, aber ich empfinde das sofortige auf-die-Barrikaden-gehen schon als extrem.
Ich persönlich finde den eigentlichen Punkt, auf den der Papst hinaus wollte (nämlich das rechte Denken und kein Blutvergießen) gut. Der scheint nur irgendwie komplett untergegangen zu sein. Andererseits hätte Benedikt auch klar sein müssen, dass man als das Oberhaupt der katholischen Kirche um einen diplomatischen Kurs bemüht sein sollte, den er mit dem gewählten Zitat logischerweise nicht so ganz eingehalten hat. Aber wenn ich ehrlich bin, gebe ich rudy Recht. Ich finde, dass Moslems einfach zu empfindlich reagieren. Natürlich soll man die Glaubensweise anderer respektieren. Das heisst aber nicht, dass man sie nicht auch kritisieren kann. (Niemand kann Tom Cruise verbieten, sich der Scientology Sekte anzuschließen, aber kritisieren darf man ihn deswegen erst recht).
"Der Vizechef der türkischen Regierungspartei AKP, Salih Kapusuz, sagte der Nachrichtenagentur Anadolu, der Papst werde wegen seiner Äußerung als negative Figur in die Geschichte eingehen wie Hitler und Mussolini." BITTE? Da kommt es zu einer verbalen Entgleisung und schon wird man als Massenmörder hingestellt? Mann, die gehen mir auf den Keks, die Moslems .Ständig muss sich alles um ihre Ehre, ihre Religion und ihre Gefühle drehen, was von niemanden auch nur im entferntesten schief angesehen werden darf.
"Der oberste islamische Geistliche in der Türkei, Ali Bardakoglu, erklärte, nicht der Islam, sondern das Christentum habe das Schwert zur Bekehrung genutzt. Davon zeugten die Kreuzzüge." Ja, das ist richtig. Das war vor ... äh ... 500 o. 600 Jahren. Manche Religion lernen ja dazu. Manche nicht.
Gut, was ich meine herauslesen zu koennen ist, das der gute Benedikt die offiziellen Vertreter des Islam damit 'auffordert', dem Krieg / der Gewalt zum Mittel der Verbreitung wie auch der Verteidigung des Islam 'abzuschwoeren'.
Diesen Prozess haben die christlichen Kirchen (weitestgehend) schon hinter sich und gewaltorientierte Bewegungen finden i. d. R. keine Unterstuetzung seitens dieser Kirchen, schon gar nicht in der Form von Glaubenskriegern.
Damit hofft Benedikt wohl den radikalen Islamisten von offizieller Seite die (vorhandene oder nicht vorhandene aber oft im Westen auch unterstellte) Basis in der Bevoelkerung zu entziehen.
Mohammed war eine Zeitlang ein Verfolgter und er konnte sich nur gewaltsam behaupten. Auch die Austreibung der alten Goetter lief kriegerisch ab. Allerdings betraf das lange Zeit eher nur die Heiden, nicht die 'Unglauebigen' (Christen / Juden 'Schutzbefohlene'), diese durften nicht durch Gewalt bekehrt werden.
Meine Islamkenntnisse sind bissl angestaubt aber es gibt zwei grundlegende Werke: den Koran und die Sammlungen von Aussagen / Erlaeuterungen von Mohammeds Leben (Hadib oder so heissen die). Da gibts auch einen in dem gesagt wurde, das sich die Geistlichen alle hundert Jahre zusammenfinden sollen, und dem Koran eine neue offizielle Interpretation geben sollen (er war ja vorausschauend, das muss man ihm lassen), da die Regeln nicht auf ewig so ausgelegt werden konnten. Viele Sachen waren ja rein praktisch bedingt (Verschleierung eher zum Schutz der Frau, kein Schweinefleisch -> Gesundheitsvorsorge , zwei Stimmen (oder mehr von Frauen, Unglaeubigen) vs. eine maennliche vor Gericht, vorher hatten Frauen und Unglaeubige gar keine Rechte) und die Bedingungen wuerden sich ja aendern koennen. Eine davon ist natuerlich auch die Verbreitung des Glaubens durch das Schwert.
Allerdings ist das nie geschehen. Der Islam zerfiel nach seinem Tod ja sofort in mehrere Richtungen.
Erschreckend finde ich halt, wie verantwortungslos nun mit diesem (von Zeitpunkt und in der Wortwahl sicher diskussionswuerdigen Beitrag des Papstes) Ereignis von offiziellen Vertretern das nun ausgeschlachtet wird. Voellig unreflektiert und nur auf die angebliche Beleidigung des Propheten abzielend.
Naja ich sag mal folgendes... wir müssen unterscheiden zwischen den Terroristen und den *normalen* Gläugiben. Den Terroristen geht es nicht um Religion, sondern um Politik und Macht. Sie missbrauchen die Religion aber dafür. Und was die Äußerungen von Moslems angeht, die sich bedroht fühlen, so gebe ich ihnen Recht. Der Westen tut nichts anderes als diese Religion zu untermininieren. Man erwartet Gesprächsbereitschaft und das sich diese Staaten den westlichen Prinzipien unterordnen, und will nicht einsehen, das man es ihnen aufzwingt. Nehmen wir die Karikaturen die vor einigen Monaten zum Thema gemacht wurden. Für Moslems ist es ein absolutes Unding sowas zu tun und stellt eine Beleidigung dar, und was macht der Westen? "Kommts halt drüber weg, das gehört zur Redefreiheit!" Das man den Islam an allen möglichen Stellen verunglimpft, seine Anhänger persé zu Terroristen erklärt und auf Lügen basierend einen nicht näher benannten Staat im nahen Osten angreift und besetzt, sill man ja nicht wahrhaben. Die Gewal ist sicher nicht schön, aber der Westen tut auch sein möglichstes um diesen Konflikt zu verschärfen, denn anstatt diese Leute ihr Ding machen zu lassen und sie zu respektieren, mischt man sich ein und vorverurteilt sie.
Man muss trotzdem unterscheiden zwischen einer grundsaetzlichen Einstellung von Staatsseite aus und ... sagen wir mal Auspraegungen unserer pluralistischen Gesellschaft.
Mal ab von der Aufrechnung von Einzelfaellen (die nur als Beispiel dienen koennen es woanders 'besser' zu machen, nie jedoch als Grundlage dienen koennen zu bestimmen, wer denn jetzt Recht hat) geht es doch um die Vereinbarung gemeinsamer Prinzipien auf institutioneller Ebene.
Klingt abstrakt was ?
Naja ein Beispiel hatte ich ja schon oben (grundsaetzlicher Gewaltverzicht, auch kein heiliger Krieg, weil JEDE Ausnahme ausgenutzt werden kann).
Anderes waere die Verunglimpfung jeglicher Religion zu ahnden. Da wirds aber schon schwer, weil es darauf kein institutionelles Monopol gibt (also von Staatsseite her). Dann die Frage welche Religion? Was ist eine? Gilt das auch fuer Sekten?
Juden, Moslems, Christen sind ja noch 'eine' Veranstaltung, gibt aber noch andere, gelten die 'nicht'?
Dazu die Frage: Was ist 'der Westen'? Genauso wie 'der Islam' einfach nur ein Schlagwort. Wir reden hier ueber Medien, Staaten, Kirchen und Meinungsmache. Nur mach das mal in Kairo auf der Straße jemanden klar. Da ist ein gewolltes Gefaelle drin und das ist nur mit Reden nicht mehr auszugleichen.
Eine gemeinsame Erklaerung der Religionstraeger zu Schluesselthemen, das waere mal ein Ansatz.
ZitatGepostet von Viconias Seriso Naja ich sag mal folgendes... wir müssen unterscheiden zwischen den Terroristen und den *normalen* Gläugiben.Den Terroristen geht es nicht um Religion, sondern um Politik und Macht.Sie missbrauchen die Religion aber dafür.
Und hier machst du IMO schon den ersten Denkfehler. Natürlich sind nicht alle Moslems Terroristen. Aber Islam, Politik und Macht hängen eng zusammen. Einen säkulären Staat gibt es im Islam nicht. Der Staat ist gleichzeit auch die höchste religiöse Instanz (siehe z.B. Iran).
Ich sehe einfach keine Beweise, dass es den meisten Gläubigen udn Geistlichen Ernst ist mit der Verureilung des Terrorismuses. Wo sind die Proteste denn dagegen?
ZitatUnd was die Äußerungen von Moslems angeht, die sich bedroht fühlen, so gebe ich ihnen Recht. Der Westen tut nichts anderes als diese Religion zu untermininieren. Man erwartet Gesprächsbereitschaft und das sich diese Staaten den westlichen Prinzipien unterordnen, und will nicht einsehen, das man es ihnen aufzwingt.
Hier sagt du es ja selber. Islam und westliche Prinzipen passen eben nicht. Weil der Islam nicht nur die geistige, sondern auch die weltliche Machtpositionen beherrscht.
Ganz davon abgesehen. Wo dürfen Moslems ihre Reiligon nicht frei ausüben? Wo? Ich kann dir ein dutzend islamische Länder nennen, wo du allein für das Besitzen einer Bibel in den Knast wanderst.
Zitat Nehmen wir die Karikaturen die vor einigen Monaten zum Thema gemacht wurden. Für Moslems ist es ein absolutes Unding sowas zu tun und stellt eine Beleidigung dar, und was macht der Westen? "Kommts halt drüber weg, das gehört zur Redefreiheit!" Das man den Islam an allen möglichen Stellen verunglimpft, seine Anhänger persé zu Terroristen erklärt und auf Lügen basierend einen nicht näher benannten Staat im nahen Osten angreift und besetzt, sill man ja nicht wahrhaben.
Blödsinn. 99% der Leute haben die Karrikaturen nicht gesehen. Außerdem wurden zur Schreckensmaximierung noch ein Dutzend anderer Schmierereien (von Moslems!) darunter gemischt.
Das ist das übliche Spiel. Man sucht irgendwas, mobilisiert dann die Massen und übt sich in Selbstmitleid. Schau dir mal die üblen jüdische Karrikaturen in arabischen Ländern dann...dann weisst du, was beleidigend ist.
Und die "allen möglichen Stellen" an denen der Islam verunglimpft wird, kann du dann auch nachreichen
[Uqote] Die Gewal ist sicher nicht schön, aber der Westen tut auch sein möglichstes um diesen Konflikt zu verschärfen, denn anstatt diese Leute ihr Ding machen zu lassen und sie zu respektieren, mischt man sich ein und vorverurteilt sie.[/quote]
Da gebe ich dir zum Teil recht. Aber Gesprächsangebote gibt es schon bzw gab es auch. Allerdings schafft es immer wieder eine Minderheit, die Gespräche zu torpedieren.
Ganz davon abgesehen, hab ich den persönlichen Eindruck, dass Kompromissbereitschaft nicht zu den herausragensten Merkmalen islamischer Politiker/Geistlicher gehört
In den Palästinensergebieten warfen Unbekannte am Freitag und Samstag selbstgebastelte Bomben auf drei Kirchen und beschossen ein viertes christliches Gotteshaus. Menschen kamen bei den Anschlägen in Nablus und Gaza nicht zu Schaden. Auch in Bagdad wurde eine Kirche angegriffen.
Na, da sieht man ja mal, wie gut die Kernaussage des Papstes funktioniert hat. Papst: "Leute, hört mal, eigentlich ist das doch keine so gute Sache, wenn wir den Glauben durch das Schwert verbreiten. Könnten wir die Gewalt nicht mal vergessen?" Wütender moslemischer Mob: "Was? Kritisierst du etwa unseren Glauben? Da müssen wir jetzt erst mal wieder ein paar Bomben werfen."
Okay, okay, ich entschuldige mich für die schreckliche Verharmlosung und Vereinfachung eines sehr komplexen Themas, aber ich musste meinen Unmut einfach mal kundtun .
Mehrere deutsche Spitzenpolitiker nahmen Papst Benedikt XVI. gegen die Vorwürfe in Schutz. Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellten sich Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hinter das Kirchenoberhaupt. "Es muss noch möglich sein, dass man einen jahrhundertealten Text zitiert, wenn man sich doch erkennbar nicht damit identifiziert“, sagte Schäuble dem "Spiegel“. Pofalla verlangte, derartige Angriffe auf den Papst nicht zuzulassen. Der Grünen-Europaabgeordnete Cem Özdemir bezeichnete die Äußerungen dagegen als "ungeschickt“. (joe/AFP)
Der Meinung bin ich auch, dass es möglich sein sollte, aus einem jahrunderte altem Text zu zitieren.
And in the dead of a moonless night As your path turns into the black You become one with the darkness And in the dead of a moonless night Who knows if you are brothers Or if you will turn against each other
Ah, sorry... ich wollte damit nicht wirklich was kundtun, sondern nur einen Thread mit möglichst neutralem Titel nach oben schieben.
Gestern abend hatten wir ja ein Design, bei dem auf der Startseite aus jedem Unterforum immer der letzte Threadtitel angezeigt wurde, und irgendwie hat es mich genervt, dass ich auf der Startseite ständig "Sozialistische Volksrepublik Südamerika?" lesen musste. *elch*
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Okay, dann kann ich aufhören, mich zu fragen, welche neuen Entwicklungen ich in Bezug auf Papst und Islam verpasst habe. :D
And in the dead of a moonless night As your path turns into the black You become one with the darkness And in the dead of a moonless night Who knows if you are brothers Or if you will turn against each other