Meiner einer hält sich ja zuhause auf der Schrankwand eine ganze Litanei von Kaktussis, nur leider habe ich seit einigen Wochen das Problem, das sie mir nach und nach eingehen. Das äußert sich meist so, das sie von innen her abfaulen und ganz matschig sind, auch verlieren meine Bambusse nach und nach ihre Stengel, da die und die Blätter gelb werden...
Gibts da irgendwelche Tipsvon den Botanikern hier?
Naja... wenn sie abfaulen, sollte man meinen, dass das an und für sich auf zu viel Gießen schließen lässt?
Mittelalte bis ältere Kakteen sollte man im Winter (ca. von Oktober bis März) idealerweise gar nicht gießen, wenn es noch sehr junge Kakteen sind, alle paar Wochen mal ganz, ganz wenig.
Hm aber an und für sich gieße ich nicht viel bzw meine Mutter, denn unter der Woche bin ich nicht da und da übernimmt sie das. Die werden in der Regel nur gegossen, damit die Erde feucht bleibt...
Siehe oben, ich habe noch mal editiert... bei richtigen Kakteen sollte die Erde (anders als bei Sukkulenten) im Winter gar nicht feucht sein, sondern sich grundsätzlich trocken anfühlen. Wenn deine Kakteen mehrmals pro Woche gegossen werden, ist das eindeutig zu viel - wie gesagt, ältere gar nicht bis sehr selten, jüngere mal so ab und an gießen, aber definitiv nicht mehrfach pro Woche.
Außerdem sollten Kakteen im Winter auch nicht zu warm stehen, das übliche 23°C-Zimmer ist ihnen eigentlich deutlich zu heiß (empfohlen wird eher eine Temperatur um 10°C herum, etwas drüber geht, aber möglichst nicht allzu deutlich).
Hm also gar nicht gießen? Das könnte klappen, aber das mit der Temperatur wird problematisch, denn mehr als 20° werden es wohl überall sein. Na dann werd ich mal das Gießen einstellen bis zum Frühjahr...
Ich kenne mehrere Leute, die ihre Kakteen im Winter sogar in den Keller bringen, damit sie kühl stehen...
Aber nochmal zum Gießen: Wie gesagt, die allermeisten Kakteen brauchen im Winter gar kein bis ganz wenig Wasser, so dass man bestenfalls ab und an mal ein wenig dazugeben sollte (ein paar Ausnahmen gibt es, die auch im Winter etwas mehr Wasser brauchen, aber immer noch deutlich weniger als mehrmals pro Woche).
Bei fast allen Kakteen, die blühen sollen, ist übrigens ohnehin im Winter eine mehrwöchige Wachstumspause (dh kein Wasser, kühler Stellplatz) erforderlich, damit sie nachher Blüten bekommen.
Mehr als 20 Grad? Welch Dekadenz! Ich bin ja froh, wenn ich in unserem Haus einen Platz finde, der so um die 18 Grad hat - beim Heizkosten-Sparwahn meines Vaters...
Das mit dem gar-nicht-gießen höre ich auch zum ersten Mal . In meinem kleinen Buch über Kakteen und Sukkulenten steht, dass man sie im Winter deutlich weniger gießen sollte. Ich gebe ihnen alle zwei Wochen daher ein wenig Wasser im Winter und jede Woche ein Mal im Sommer. Das funktioniert in der Regel ganz gut. Im Sommer stelle ich sie dann auch nach draußen, wenn es heiß ist. Leider gibt es keinen geeigneten Ort im Haus, der im Winter genügend Licht und gleichzeitig niedrige Temperaturen anbieten würde, daher stehen meine Kakteen auch immer zu warm. Vielleicht blühen sie deswegen nicht, aber ansonsten hat es ihnen auch nicht geschadet, dass sie ein wenig gegossen werden.
Sind die Kakteen erst mal "matschig" ist es allerdings schlecht, weil vermutlich die Wurzeln verfault sind. Wenn du sie nun eine Weile gar nicht gießt, erholen sie sich vielleicht, aber ich bin da eher skeptisch. Notfalls kannst du die obere Spitze kappen und neu einpflanzen (in neuer Kakteenerde) und hoffen, dass sich daraus neue Wurzeln bilden.
Da kann ich dann ja auch gleich nochmal eine Botaniker-Frage anschließen:
Woran liegt es, dass meine eine Pflanze (keine Ahnung, wie die heißt, ist rankend und hat größere vorne spitz zulaufende Blätter) eigentlich die ganze Zeit tropft? Zuviel gießen schließe ich mal aus, eher zuwenig. Liegt das an der Luftfeuchtigkeit? Wobei ich eigentlich nicht das Gefühl habe, dass in meinem Zimmer tropische Bedingungen herrschen... Oder ist das vielleicht so eine Art, die einfach das Wasser aus der Luft sammelt (egal wie viel oder wenig) und dann in die Gegend vertropft?
Das mit dem Köpfen und neu Einpflanzen hat nicht geklappt, das haben wir schon mehrfach versucht. Ist nur immer schade, wenn man so nen Kaktus großzieht und er dann einfach zusammenklappt...
ZitatGepostet von Karadras Da kann ich dann ja auch gleich nochmal eine Botaniker-Frage anschließen:
Woran liegt es, dass meine eine Pflanze (keine Ahnung, wie die heißt, ist rankend und hat größere vorne spitz zulaufende Blätter) eigentlich die ganze Zeit tropft?
@Anessa: Wie gesagt, manche Arten muss man auch im Winter ein wenig gießen, während es andere gibt, die ganz ohne Wasser auskommen - wobei es letzteren üblicherweise nicht schadet, wenn man sie wie du alle zwei Wochen mal ein klein wenig gießt, aber mehrmals pro Woche ist entschieden zu viel.
So ein Kaktus hat nun mal die Angewohnheit, möglichst viel Wasser in seinen Wurzeln zu speichern, weil er ja aus extrem trockenen Gebieten kommt und den wenigen Regen bestmöglich nutzen muss, aber wenn er nun aufgrund zu großer Wasserzufuhr mehr speichert, als er nutzen kann, fangen die Wurzeln eben zu faulen an.
Ansonsten sollten die Dinger im Sommer wie im Winter möglichst hell stehen, und wie gesagt blühen sie meistens nur, wenn sie noch dazu eine Wachstumspause mit kühler Umgebungstemperatur und keinem/wenig Wasser bekommen.
Bei mir ist mal ein Kaktus durchgefault. Ich saß am Schreibtisch direkt daneben, hörte auf einmal so ein verdächtiges Geräusch und sah ihn vom Stamm kippen.
In meiner sagenhaft blöden Geistesgegenwärtigkeit hab ich den dann mit beiden Händen aufgefangen. Schmerz!!!
Und all die feinen Stachel und nachher das Gewühl mit der Pinzette für einen Kaktus, der a) potthässlich und b) eh schon faulig war...
Wenig später hab ich meine Kakteenzucht aufgegeben und bin auf Agaven-ähnliche umgestiegen, die haben nicht so doll gepiekst. Und jetzt, in der neuen Wohnung, wächst eh nur noch lichtscheues Gezücht (Farne und Efeu und so), nebst meinem herrlichen Basilikum und dem momentan mal wieder belaubten Bonsai...
@ Karadras: Könnte die Pflanze tropfen, weil du stellen abschneidest? Ich habe eine, die dann immer große, klare Tropfen an den Schnittstellen runter fallen lässt. Oder vielleicht Läuse? Tropft sie eklig klebrig?
Ich habe mal in einer Rechtsmedizin-Vorlesung ein Bild von einem kleinen Glas-Gewächshaus gesehen, aus dem überall aus allen Öffnungen und Spalten riesige Cannabis-Pflanzen meterhoch gewuchert sind... das Gewächshaus gehörte einem Ehepaar, das gerade auf Weltreise war, und ihr halbwüchsiger Sohn hatte das für *die* Gelegenheit gehalten, sich mal im Cannabis-Anbau zu versuchen... dumm nur, dass die Dinger weit besser gewachsen sind, als er sich das vorgestellt hatte - irgendwann haben sich dann nämlich Spaziergänger (darunter der Dorfpolizist) über diese seltsame meterhohe Bepflanzung gewundert.