Stoiber hat für den September 2007 seinen Abtritt als Parteichef und Ministerpräsident angekündigt. In Zukunft sollen wohl Beckstein als Ministerpräsident und Huber als Parteichef die Geschicke in Bayern leiten.
Ich konnte Stoiber noch nie leiden und weine ihm sicher keine Träne nach.
ABER ich muß sagen: Ich hätte nie gedacht, daß ich den Rest der CSU mal für noch so viel schlimmer halten würde.
Man kann über und gegen Stoiber sagen was man will, er hat Bayern und mehr noch der CSU viel Zeit, Energie und Hingebung gewidmet, auf seine Weise. Wie man ihn jetzt abserviert, das hat er bei all seinen Fehlern nicht verdient.
Und bitte, es ist ja wohl der Gipfel an Feigheit und Hinterfotzigkeit, seinem langjährigen Vorsitzenden und Ministerpräsidenten feierlich das Vertrauen auszusprechen, nur um dann, sobald er aus dem Raum ist, wie Ratten in kleinen Klüngeln zusammmen zu sitzen und seinen Sturz zu planen und über die Aufteilung der Beute zu streiten wie Kriminelle.
Entschuldigt meine überdeutliche Ausdrucksweise, aber ich war heute echt angewidert...
Da bei mir auf Arbeit so nen Schauspiel seit 9 Monaten geboten wird, kann ich leider nur sagen: Das scheint ueblich zu sein, egal in welchem Bundesland und in welcher 'Branche' (falls man Politik als solche bezeichnen will ).
Aber mal ganz ehrlich?! Beckstein? Das ist doch auch so ein verkappter Mini-Diktator (hoffentlich sind die Hessen bei der nächsten Wahl schlauer und wählen RoKo ab). Der ist ja NOCH schlimmer als Stoiber, was schon an sich ne Leistung ist...
Solange es bei der CSU bleibt, kommt definitiv nichts Besseres nach.
Ganz am Anfang waren ja die Neuwahlen im Munde der Opposition - wären zwar ein wenig unlogisch, aber trotzdem eine feine Sache gewesen. Im Übrigen hoffe ich, dass die nun intern weiterhin so schön wie die Kinder um den Vorsitz streiten, das kann ihrem Image ja nur schaden.
Was aber blöd ist: Was machen wir nun mit dem :gegen:-Schildchen? Ich fand das so hübsch.
Um aber auf die Aplendiktatur zurückzukommen... wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast lustig. Beckstein, Huber, Seehofer... ganz ehrlich, warum wolltet ihr den Eddi nicht mehr? Ich mein ernsthaft, schlimmer als die Alternative kann er auch nicht sein und er hat wenigstens bewiesen, das er seine Arbeit gut macht.
Naja wird noch ein paar Monate Machtgeplänkel geben und am Ende eliminiert der Eddi alle seine Nachfolger...
Ich glaube, Beackstein hat das Problem, nicht so massenkompatibel wie Stoiber zu sein. Ja, die Konservativen werden ihn in die Arme nehmen, aber ob er in der Lage sein wird, das CSU-Bröckeln aufzuhalten, das würde ich wirklich bezweifeln... gerade am nicht-ganz-so-konservativen Rand der CSU machen die mit Beckstein denke ich ein schlechtes Geschäft... hoffen wir es jedenfalls!
Wobei der (wenn man die polemischen Momente rausnimmt und sich daran erinnert wofuer er in diesen Zeiten zustaendig & verantwortlich ist) ab und an zwar hemdsaermlig und nicht unbedingt eloquent rueberkommt, aber in der Sache gar nicht so verkehrt liegt.
Und naja, geht ueberall so ab. Wobei das bei ner demokratischen Partei ja immer auch so augenfaellig ist: Zur Demokratie im Inneren unfaehig .
Nach Plan erst Ende 2008, da Bayern eine Legislaturperiode von 5 Jahren hat... das würde bedeuten, dass Stoibers Nachfolger wenigstens ein volles Jahr im Amt wäre.
@AZOG Du bist also für eine Abschaffung vieler Rechte zugunsten eines starken, kontrollierenden und Staates, bei dem die Hürden für einen massiven Eingriff in deine Privatsphäre durchaus niedrig liegen? Auch der Zugriff für komerrielle Verwertung von Daten wäre nicht mehr unbedingt ausgeschlossen. Auch steht Beckstein für eine massive Zensur (ich nenne es mal beim Namen) von neuen Medien wie Computerspiele oder Internet allegmein.
Es mag sein, dass Beckstein nicht übeerall Blödsinn redet und auch einige wirklich gute Punkte und Auffassungen hat, aber es gibt auch K.O. Kriterien wo ich sagen würde, eine Gesellschaft die sie als offen und frei und demokratisch versteht, kann sich manches einfach nicht leisten, wenn sie weiterhin frei und offen sein will - und viel von dem, was Politiker wie Schäuble oder Beckstein fordern, gehört nun einmal dazu.
Meinte eigentlich eher die Bereiche wo es wirklich um die Innere Sicherheit geht.
Fakt ist einfach, das der Staat Mittel und Wege einschlagen muss, die mit den demokratischen Grundregeln nicht uebereinander zu bringen sind, wenn er sich gegen deren Feinde wehren will.
Mit diesem Paradox umzugehen, ist ein schmaler Grat, nur leugnen das viele Verantwortliche und stellen genau diese Maßnahmen als Einzelfehler etc. ab, weil es gar keinen systematischen Ansatz gibt, sondern die Leute i. d. R. mit Einzelsituationen ueberfordert sind.
Damit meine ich gar nicht mal die Geheimdienste selbst (obwohl wir nicht vergessen duerfen: das sind auch nur Behoerden, mit aller Konsequenz). Und in diesem Bereich hat er ne klare Linie finde ich.
Das Problem, wie mit das eingeschraenkt und kontrolliert werden kann, ist bisher allerdings ungeloest. Uebrigens nicht nur in Bayern, auch der Rest der Welt hat da noch keine Loesung gefunden.
Auch seine Ansichten zur Integration von Auslaendern, sind im Kern richtig: Unzureichende Sprachkenntnisse = keine oder nur eine geringe Verstaendigungsgrundlage fuereinander. War aber auch der einzigste der schon vor einiger Zeit sagte: Hier muss der Staat helfen, da es gilt ein uebergeordnetes Ziel der Gesellschaft zu erreichen.
Wo es dann furchtbar wird, sind seine Ausbrueche in Bereiche wo er keine Ahnung hat, das ist dann bedauerlich und ab und an sollte er besser die Schnauze halten. Geht aber nich, weil er ist ja Politiker (glaube das war die Zensur fuers Internet und die Spiele).
Aber auch da war ein Kern Wahrheit dabei in einem Interview: Egal was der Staat macht: Den Erziehungsauftrag der Eltern, kann der Staat egal was er macht nicht uebernehmen.
ABER: Ich waehle keine CSU, nein ich waehle sogar gar nicht mehr, weil ich da keine Antworten finde. Nur ab und an kann man schon etwas Wahrheit bei A, B oder C (leider sind mehr als drei Felder frei) finden.