Ein Patentrezept habe ich nicht, nur ich verkrieche mich dann meistens in mich selbst und lasse erstmal garnichts an mich heran, bis ich die Enttaeuschung ueberwunden habe.
Ueber Klamotten habe ich mir wirklich nie lange Gedanken gemacht sonder halt nur ein "oh well".
Ich ziehe mich denn meist zurück und möchte dann erst mal alleine sein. Entweder grübel ich dann einge Zeit vor mich hin und dann ist meist OK, oder ich entscheide mit jemanden darüber reden zu müssen, ansonsten sollte man mich da aber nicht ansprechen.
Als aller erstes brauche ich Bestätigung, dass ich nicht der komplette Versager bin, für den ich mich momentan halte, also Zuspruch. Danach ziehe ich mich zurück um drüber nachzudenken und dann MUß ich drüber reden. Irgendwann viel später fängt dann die Wut an. Entweder auf mich selbst oder auf andere, dann weiß ich, ich habe es überstanden und was draus gelernt.
Also so viel Selbstbewusstsein habe ich noch, als dass ich den totalen Versager in mir sehen wuerde.
Ich bekomme dann nur eine Stinkwut, dass ich irgendwas auf den Leim gegangen bin. Aber ich rede eigentlich dann mit keinem darueber, sondern mache das mit mir selbst ab.
Ich hatte schon sehr frueh gelernt, dass ich auch sogenannten Freunden nicht vertrauen konnte und das hat halt dazu gefuehrt, dass ich mich dann lieber abkapsele und es mit mir alleine ausmache und erspare mir dadurch eine zweite Enttaeuschung.
Ich rede auch nicht mit jedem (erst ganz viel später dann) darüber. Eigentlich gibt es nur (ein) zwei Menschen, mit denen ich dann reden kann: (Mein Freund) und mein Vater.
Mich hat Szordrin aus meinem Schneckhaus geholt und dafuer bin ich ihm auch sehr dankbar. Er ist eigentlich neben meinem Bruder der einzigste mit dem ich reden kann.
mmmh, ich glaub ich verdräng das. Das kommt dann irgendwann wieder hoch, aber dann das verdräng ich dann wieder usw., bis ich mehr oder weniger komplett drüber weg bin.
Oder dann total explodierst, jedenfalls mit dem Verdraengen habe ich so meine Schwierigkeiten, denn wie du schon sagst, es kommt wieder hoch. Lieber dann gleich es verarbeiten und sich damit auseinandersetzte. Nicht erst auf eine Explosion warten.
Es kommt bei mir immer darauf an, was es war, dass mich so enttäuscht hat.
Es gibt da unterschiedliche Emotionen. Recht häufig fühle ich mich auch wie ein Versager, ganz klein und wertlos. Dann versuche ich es mit positivem Denken, in dem ich mir selbst immer wieder sage, dass das gar nicht stimmt . (Klappt leider nicht immer, aber immer öfter ).
Andere Male fühle ich mich sehr melancholisch, sitze nur stundenlang herum und grübele. Ich will dann auch allein sein und niemanden sehen. Hier hilft es mir manchmal, wenn ich laaange Spaziergänge mache (auch im Regen, wenn's sein muß) , um einen klaren Kopf zu kriegen. Auf diese Weise bin ich ein Mal drei Stunden lang immer um unser Viertel gelaufen (die Leute müssen mich für bekloppt gehalten haben ).
Und wieder andere Male bin ich sehr zornig. Dann lege ich ein gutes Nirvana-Album auf, drehe die Lautstärke auf und verfalle wieder in das Benehmen eines zickigen Teenagers (sehr zum Leidwesen meiner Mutter ).
Ich weiß nicht, was Du mit Enttäuschungen meinst. Wenn ich etwas nicht schaffe, wenn andere Leute einem wehtun, wenn etwas eintrifft, was alles durcheinander wirft... Ich weiß nicht, wie ich das immer geschafft habe. Es kommt darauf an, wie tief das Loch ist, ist das man hineinfällt. Freunde zum Reden und zum Sachen unternehmen. Das ist meiner Meinung nach das Wichtigste. Oder/Und gleichzeitig ein neues Ziel, auf das man hinarbeiten kann.