@Arakano: Wie würde es Dir gefallen, wenn man zu Dir sag, Dein Leben war Scheisse und wenn Du das Gegenteil behauptest, lügst Du? Genau das ist nämlich die Aussage der ganzen 'Experten', die hier von Chedala dumm nachgeplappert wird. Nicht nur Verniedlichung und Verherrlichung ist Geschichtsfälschung sondern auch das, was momentan mit der DDR-Geschichte getan wird. Und dagegen verwehre ich mich.
@Chedala: Was hast Du dafür getan, dass Du Dir eine objektive Meinung über die DDR bilden kannst? Hast Du sie besucht, mit Leuten aus der DDR gesprochen, etc. oder quatschst Du wie sonst auch immer nur die Meinung des Spiegels nach? Sorry, aber
1. habe ich die DDR zumindest 13 Jahre lang mehr oder weniger erlebt und kenne genug Leute, die sie noch länger erlebt haben und ehrlich über sie erzählen (z.B. meine Eltern). Also solltest Du vielleicht erst mal reifer werden, bevor Du hier solchen Schwachsinn von Dir gibst.
@Azog: Ich war 13, als die Mauer fiel. Dank meiner Eltern und auch vieler Bekannter, hatte ich auch damals schon keine verklärte Meinung, weder über die DDR noch über die BRD. Über Deiner Verwandschaft möchte ich mich nicht äußern, da ich sie nicht kenne. Allerdings ist es traurige Tatsache, dass von jenen, die heute am lautesten über die DDR schimpfen, die meisten in selbiger am besten lebten.
Hey, hey, ich wollte hier weder eine Diskussion für und wider die DDR breittreten, noch irgendwelche sogenannten Expertenwissen testen.
Ich wollte einfach nur von Euch wissen, ob einer von Euch die Sendung gesehen hat, denn obwohl ich normalerweise nicht viel von RTL halte, haben die sich als einzigster die Mühe gemacht, mal hinter die breitgetretene Meinung zu schauen und haben eben nicht nur alles eitel Sonnenschein gebracht, sondern auch einiges negatives.
Und zu den anderen: Macht Euch erst einmal die Mühe, etwas aus der 'DDR' zu erfahren, bevor Ihr die Meinungen nachquatscht, die Euch Eure Lehrer und Eltern ans Bein hängen.
Für mich selbst war die DDR einfach nur die DDR. Ich habe mich nie ernsthaft damit beschäftigt, muss es aber mehr oder weniger gezwungenermassen jetzt. Zum einen, weil es mich einfach interessiert, wie Kheldar und seine Eltern aufgewachsen sind, zum anderen, weil es sich aus der Diskussion heraus ergibt. Sicherlich lief in der DDR nicht alles richtig, aber mal Hand aufs Herz, war es das denn in der BRD?
Unsere Regierung macht jetzt mit der DDR genau dasselbe, was sie mit Hitler gemacht hat, [f5]TOTSCHWEIGEN!!![/f]
ZitatGepostet von Aditú Und zu den anderen: Macht Euch erst einmal die Mühe, etwas aus der 'DDR' zu erfahren, bevor Ihr die Meinungen nachquatscht, die Euch Eure Lehrer und Eltern ans Bein hängen.
He mal langsam, hab ich irgendwas gegen die DDR gesagt? Verallgemeinert nicht. Bei uns in Österreich, wird das Thema DDR sowieso nur angeschnitten.
@Dalus: Massensymptom des Mitredenwollens? Hallo?? Oh, klar, es ist fürchterlich, wenn "junge Leute eine Meinung über eine Zeit äußern, die sie nicht selbst miterlebt haben". *Viel* besser wäre es natürlich, wir alle würden jegliche Meinungsbildung über alle bisherigen Zeiten außer den letzten zwei, drei Jahrzehnten unterlassen und schön brav alles vergessen und verdrängen, was so passiert ist. Damit wir möglichst in der nächsten Generation wieder die Gelegenheit haben, ganz unbefangen von vorne mit demselben Mist anzufangen und genau die gleichen Fehler zu machen. Ja, *das* wäre toll, nicht wahr?
@Kheldar: Das ist *nicht* genau die Aussage irgendwelcher Experten. Niemand behauptet, dass dein Leben scheiße war oder du lügst, wenn du das Gegenteil behauptest. Es geht nicht um dein Leben, sondern um das *System* an sich, und dass das System in Ordnung war, dürfte nicht wirklich zur Debatte stehen.
Und was die BRD betrifft, dass da einiges (vieles) genauso schief lief und läuft, ist ebenfalls klar. Daran gibt es nichts zu rütteln, aber darum ging es hier nun mal nicht.
Im Übrigen finde ich es verdammt traurig, dass einige Leute hier eine Diskussion nicht führen können, ohne permanent den anderen vorzuwerfen, sie würden nur sinnlos herumplappern und sollten erstmal Reife bekommen. Das kann doch ehrlich nicht wahr sein, dass das hier nicht *einmal* ohne diese ständigen persönlichen Beleidigungen geht.
@Kheldar, dann bist Du reifer als ich dachte. Also ich war zu Zeiten von Salt II und Natodoppelbeschluss etwa in Deinem Alter von Zeiten des Mauerfalls aber ... keine Ahnung mehr ob ich das 'gut', 'schlecht' oder 'egal' fand. Mir gings ganz gut aber mit dem 'System' hier hatte das mal gerade gar nix zu tun.
Was nur bei den Diskussionen etc. immer etwas 'komisch' rueberkommt ist dieses 'in der BRD' war auch nicht alles schoen.
Na und , sind wir im 'Aufwiegenwettbewerb'?
Wo ich Dir allerdings Recht gebe ist, dass bei der Diskussion nie / zu selten unterschieden wird in das System / den Apparat und eben das Leben dort (worauf auch die Show mehr oder weniger abzielt), was gut oder eben schlecht sein konnte, was auch von den jeweiligen Person abhing.
Und noch ein kleiner Unterschied zur BRD (wenn wir das schon machen muessen): in dem System hat es ca. 20 Jahr laenger gedauert, bis man sich gegen es wehren konnte, wie es hier schon zu Zeiten der APO / Friedensbewegung etc. moeglich war! Und das ist auch der Hauptunterschied zwischen einem (relativ rechtsstaatlichen) pluralistischen System (mit all seinen Fehlern) und dem von drueben oder im Ostblock im Allgemeinen.
Ach nochwas ... ist nicht MEIN System und auch nicht MEINE BRD ... ist halt eins in dem man lebt uns sich zurechtfinden muss ... aber man hat ja die Wahl zu gehen ... oder
Streit untereinander ist das letzte, was ich selbst bezweckt hab, Yavanna. Ich will auch niemandem verbieten, sich eine Meinung über Zeiten zu bilden, in denen er noch nicht da war. Habe ich ja auch gemacht. Nur guck doch mal, wie lange sollen wir, die das System erlebt haben (und das meine ich mit der Erfahrung von fast 30 Jahren eines Lebens in der DDR) uns noch gefallen lassen, dass viele Leute von der DDR nur in solchen Bereichen wie Unrechtstaat, tausend Mauertote, Unterdrückung und Stasibespitzelung reden. Die DDR war auch ein deutsches Volk und da haben auch Blumen geblüht und die Sonne hat geschienen. Es gab zu essen und die Kinder wurden besser betreut als heutzutage. Es gab Glück und es gab Leid. Und es war sicherlich nicht die schlechteste theoretische Staatsform. Das diese nicht praktisch funktionierte, ist (mit Abstand betrachtet) sicherlich den Menschen selbst geschuldet. Am Eifer, etwas in dem Land zu erreichen, in dem man wohnte, hat es sicher nicht gelegen. Es sind meiner Meinung nach die Ursachen in der Unmöglichkeit, die Wirtschaft unter diesem System aufzubauen und über Jahrzehnte aufrechtzuerhalten, zu suchen. Das die Staatsmacht, um sich selbst zu erhalten menschenverachtende Mittel anwandte, kann Niemand dem ganzen Volk anlassten. Und deshalb wehren wir uns gegen eine Pauschalisierung des Lebens in der DDR nur in Richtung des Bösen. Nochwas zu diesem Thread. Schiebt ihn rüber in die Diskussionsecke und nutzt sachlich diese Möglichkeit, mit den Leuten darüber zu sprechen, was in der DDR los war. Oder macht einen eigenen Thread dort auf (Aditù hat ja recht, so war der ja gar nicht gemeint) So Kheldar. Dein Eifer in Ehren, nimms nicht so verbissen. Es ist keine schöne Basis, wenn wir uns hier auf dem Mond persönlich angehen. (Ich hab auch so meine Meinung über manchen Mondbewohner...)
@Kheldar: Würde mir nicht gefallen. Aber wie ich sagte: Natürlich ist es den meisten Leuten gelungen, sich mit dem Leben in der DDR zu arrangieren. Menschen sind sehr gut im anpasen. Das meine ich nicht negativ, ganz im Gegenteil. Aber ohne das politische System der BRD zu verherrlichen muss man doch feststellen, daß das DDR-System für die Bürger der DDR wesentlich restriktiver war und auch die wirtschaftliche Lage schlechter als die der BRD. Ich bin kurz vor dem Mauerfall mit meinen Eltern nach Ostberlin gereist, und der dortige Verfall hat mich damals schon erschreckt (da war ich 7 oder 8), wenn ich auch nichts von den Hintergründen und Zusammenhängen verstanden habe. Ich war auch später noch ein paar mal im Osten Deutschlands und habe zugehört, wie meine Eltern mit Ex-DDR-Bürgern geredet haben. Die hatten eher negative Erfahrungen gemacht.
Letzendlich finde ich an der Geschichte der DDR vor allem bedenklich, daß die meisten Leuten eher westliche Konsumgüter vermisst haben als politisches Mitsprecherecht. Ich denke, dieser wenig sympathische Zug ist allen Menschen gemein. Wie Bertold Brecht sagte: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."
@Ray_Dan Irrtum, ich verfechte meinen Standpunkt. Dass der meistens nicht deckungsglich (warum auch immer) mit dem der Masse ist, ist nicht mein Problem. Ich wusste hier auch nicht, wie das Meinungsbild ist, ich hab nur da ein wenig Zeugs gelesen, was so geschrieben wurde und musste dagenen auf die Barrikaden gehen.
Ich hab recht wenige Grenzen, aber bei "Menschenrechten" und nicht angemessenen Umgang mit ihnen (also totschweigen von Verbrechen dagegen zum Beispiel, aktuelle US-Politik oder auch) werde ich ganz schnell nahezu beliebig unfreundlich. Und ich sehe mich damit mehr im Recht als die Leute, die sagen: "Hä?"
ZitatGepostet von Yavanna @Kheldar: Das ist *nicht* genau die Aussage irgendwelcher Experten. Niemand behauptet, dass dein Leben scheiße war oder du lügst, wenn du das Gegenteil behauptest. Es geht nicht um dein Leben, sondern um das *System* an sich, und dass das System in Ordnung war, dürfte nicht wirklich zur Debatte stehen.
1. Ich habe 'Experten' extra in Anführungszeichen gesetzt, da die Leute von sich selbst behaupten, Experten zu sein (z.B. Töpfchen-Pfeiffer). Und leider wird ja behauptet, unser aller DDR-Leben wäre Scheisse gewesen. Uns wird doch eingeredet, wir wären in allen Bereichen nur unterdrückt worden und unser Alltag wäre schlimm und grau gewesen. Dagegen verwehre ich mich. Das das System selbst in vielen Punkten zu kritisieren ist, bestreite ich ja gar nicht. Nur ein absolutes Schlechtreden ist letzlich genauso schlimm wie ein Verklären.
ZitatGepostet von AZOG @Kheldar, dann bist Du reifer als ich dachte.
Das verdanke ich meinem familiären Umfeld. Bei uns gab es weder Schön- noch Schlechtreden. Und meine Eltern haben zu DDR-Zeiten angefangen ein Haus zu bauen. Da hat man Mangelwirtschaft, Beziehungen und gegenseitige Hilfe gut erleben können. Und dank meiner einen Oma wußte ich auch, das der Westen nicht so golden ist, wie es immer hieß.
ZitatGepostet von Arakano Letzendlich finde ich an der Geschichte der DDR vor allem bedenklich, daß die meisten Leuten eher westliche Konsumgüter vermisst haben als politisches Mitsprecherecht. Ich denke, dieser wenig sympathische Zug ist allen Menschen gemein. Wie Bertold Brecht sagte: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."
Das ist wohl der beiderseitigen Propaganda zuzurechen. Im Westfernsehen waren immer die tollen Produkte zu sehen und wie gut es allen drüben ging. Und im Ostfernsehen wurde der Westen so schlechtgeredet, das es unglaubwürdig war. Ein Kollege meines Vaters meinte mal: "Lieber im Westen arbeitslos als in der DDR arbeiten."[f1][ Editiert am: 12-09-2003 19:59 ][/f]
Aber warum soll hier gelingen, was in anderen Laendern auch nicht gelingt (da i. d. R. ohne geographische Trennung). Fast KEIN Land arbeitet wirklich seine Vergangenheit auf ... und zwischen Leben und systematischer Unterdrueckung und Verfolgung trennt dann nun gar niemand mehr.
Finde nur interessant, dass Deine Argumente Kheldar ... die gleichen sind wie die meines chilenischen Kollegen ... die hatten mit Pinochet auch keine Probleme und lebten gut. Und wenn Du suchst findest Du auch welche in Spanien, Italien und natuerlich in allen Ex-Ostblockstaaten.
Aber das Regime hat das nicht besser gemacht und das Unrecht dass Einzelnen angetan wurde auch nicht und im gewissen Sinne kann ich Leute verstehen, die gelitten haben und dies als unangemessene Verklaerung ansehen, oder nicht?
Also verletzte Gefuehle hier und dort UND unterschiedliche Wertevorstellungen ... denke ist was zu explosiv, um sich da wirklich 'nuechtern' unterhalten zu koennen.
"Und leider wird ja behauptet, unser aller DDR-Leben wäre Scheisse gewesen"
Wo? Ich hab gesagt, die Medienshow ist scheisse, weil sie einfach nur verklärt und verdammt wichtiges totschweigt. Ostalgie? Nein, ich halte auch so schon nicht von Nostalgie, da ist der Sonderfall Osten nichts besonders.
Aber ich höre schon die Leute sagen "Ach, so schlimm wars ja gar nicht, und die Leute, die erschossen/verhaftet wurden sind ja selbst schuld, die wussten ja voher was passiert."