Ja, finde ich auch toll, dieses: "Wir müssen das Volk informieren!". Und dann so schreiben, dass selbst Germanisten des 5 Semesters es nicht verstehen...
Das einzige was nicht mehr zeitgeamaess daran ist, ist der 'Bezug' auf die Arbeiterklasse, es wird immer Bevoelkerungsgruppen geben, die unterpriveligiert sind, die Frage ist nur, wie gross sind sie und was wird fuer (oder gegen ) sie getan.
Auch Lenin hat sich nicht mit der Arbeiterklasse durchgesetzt aber er hat es geschickt verstanden die Betroffenheit auch auf die Bauern auszuweiten. Das hat er auch lernen muessen, hat er aber schnell, sonst haette er sich wohl auch nicht durchgesetzt.
Naja, das hat vor allem Mao geschaft. Die Sowjets haben anfangs vor allem mit Soldaten und Arbeitern gesiegt, und haben noch ewig die Schwerindustrie bis zur Sinnlosigkeit gefördert...
Und eigentlich meinte ich unseren Jungkommunisten... ;-)
Ist die Demokratie tatsächlich allen Herrschaftsformen überlegen? Aristoteles hätte es gewiss verneint; für ihn war die demokratie ja regelrecht eine Entartung, ihm war es ein Graus, das jeder ohne Unterschied die Geschicke des Staates (mit-)bestimmen sollten. Wenn alle regieren, gibt es natürlich Probleme. Zunächst einmal darf man wohl bezweifeln, dass alle, die am politischen Prozess beteiligt sind, überhaupt um die Konsequenzen ihrer Entscheidung wissen. Es müssen weiterhin bestimmte "Spielregeln" aufgestellt werden, da ja nicht alle das gleiche wollen. Wird eine Entscheidung nach der Meinung der Mehrheit gewonnen oder nach der Qualität der Argumente? Die absolute, die relative oder eine andere Mehrheitsform, wie die Zweidrittelmehrheit, Fünfsechstelmehrheit etc. Jedenfalls bringt es eine solche Form der Entscheidung (im Gegensatz zu Einigung oder Kompromiss) mit sich, dass die Minderheit (und die kann bei relativer Mehrheit auch noch in der Überzahl sein) unzufrieden ist. Scheinbar gibt es hier sowieso keine Demokratie. Zunächst einmal herrschen nur wenige, nämlich die, die gewählt wurden. Aber nicht einmal alle dieser Erwählten regieren, sondern nur ein Teil, die Regierungspartei(en). Und innerhalb dieser Regierung gibt es wiederum eine Hierarchie. Davon, dass das Volk herrscht, ist auf den ersten Blick nichts zu bemerken. Immerhin kann jeder in der Demokratie wählen, von wem man vertreten werden möchte. Jeder? Naja, Menschen, die in einem anderen Land geboren wurden, und Menschen, die unter 18 sind und sich das Recht nehmen, unseren Planeten zu bevölkern, schon einmal nicht. Und diejenigen, die einen wählen, der nicht einmal die 5%-Hürde schafft, haben ihre Stimme auch mehr oder weniger umsonst gegeben. Seine Entscheidung revidieren kann man 4 Jahre lang sowieso nicht. Aber das macht ja nichts, da das Volk ja sowieso die Kompetentesten, Begabtesten, Einfühlsamsten, Intelligentesten und Besten in seinem Volk wählt. (Widersprüche sind erwünscht)
Kommunismus? Eine Mischung aus einer Monarchie der Geschwätzigkeit, Diktatur und Demokratie.
ICH habe nie gesagt, daß die Demokratie eine überlegene Regierungsform ist. Wobei ich hinzufügen möchte daß es vielleicht ein bißchen unfair ist, sich auf Aristoteles zu berufen, der die moderne Demokratie gar nicht kannte (trotzdem, seine Abneigung gegen die Herrschaft des Volkes zeigt einmal mehr die Weisheit dieses Mannes... ).
Ja, aber wenn Aristoteles gewusst hätte, dass es bald Länder mit über 80 Millionen Einwohnern gibt, dann hätte er das sicherlich noch deutlicher gesagt ;=)