"Keine Sorge mein Sohn, ich baue dir ein neues Baumhaus - so groß, daß es eine Beleidigung Gottes darstellt!" "Mit einziehbarer Strickleiter?" "Nur wenn die eine Beleidigung Gottes darstellt..."
Sollten in der Schule früher mal nen engl. Gedicht lernen und vortragen. Hatte mich damals für das entschieden. Weiß aber nicht mehr wers geschrieben hatte und woher ichs habe. Fand das aber ziemlich gut dehalab kann ichs wohl immer noch.
I can see what you see not vision milky then eyes rot when you turn they will be gone whispering their hidden song then you see what cannot be shadows move where light should be out of darkness out of mind cast down into the halls of the blind
Eigentlich ein Lied und kein Gedicht - aber ich finds klasse...
Ich bin ein Optimiste...
Original-Couplet - Text und Melodie von Otto Reutter 1909
1. Vom Ärgern wird man hässlich - Das seh' ich oft mit Grau'n, Denn alle Pessimisten Sind hässlich anzuschau'n. Ich bin ein Optimiste Mich kann man fröhlich seh'n Ich ärgere mich niemals, Drum bleib ich auch so schön.
2. Jüngst sagt' man mir: "Sie borgen sich Geld - das ist nicht schön. Macht's Ihnen keine Sorgen, wenn Sie 'nen Gläub'ger seh'n?" Ich bin ein Optimiste, drum denke ich vergnügt: Der soll sich Sorgen machen, bis dass er's wiederkriegt.
3. Wenn mancher sich nicht wohlfühlt, wenn ihm was Schmerzen macht, dann läuft er gleich zum Doktor und weckt ihn in der Nacht. Ich bin ein Optimiste, Ich denk' mir: wenn du wart'st, dann wirst du von allein gesund, da brauchst du keinen Arzt.
4. Es wird gar nicht lange dauern, Dann heißt es wieder mal: "Die Welt geht nächstens unter, - verschwindet radikal!" Ich bin ein Optimiste, Und denk' mit frohem Sinn: Die Welt wird nie verschwinden! Wo soll sie denn auch hin?
5. Ein Mann, der ward geschieden. Statt nun recht froh zu sein, da nimmt er sich 'ne zweite - und alle Männer schrei'n: "Der ist ein Optimiste - Wer eine zweite küsst, verdient nicht, dass die erste von ihm geschieden ist."
6. Heut' sagte mir mein Schneider: "Sie werd'n zu korpulent. Sie leben viel zu üppig - Das nimmt ein schlimmes End'." Ich bin ein Optimiste -, ich lebe nie zu knapp. Die Zeiten werd'n schon schlechter Da nehm' ich wieder ab.
7. "Oh, esse niemals Würste", sagt mir ein Pessimist, "Denn niemals kannst du wissen, was in den Würsten ist." Ich bin ein Optimiste -, ich nehm' die Würste hin; Und denke: rein in'n Magen - Sie bleib'n ja doch nicht drin.
8. Heut' mahnte mich mein Schuster: "Sie - vom vergang'nen Jahr, da krieg ich noch fünf Märker Fürs letzte Stiefelpaar." Ich bin ein Optimiste, Ich sprach: "Bedaure sehr! Sie woll'n noch Märker haben? Die gibt's ja gar nicht mehr!"
9. Es fragt' mich ein Bekannter: "Macht Ihn'n das keine Qual? Sie sing'n ja schon 'ne Stunde." Ich sprach: "Mir ist's egal. Ich bin ein Optimiste, ich komm' ganz gerne 'raus. Wenn's Publikum das aushält - Ich halt's bis morgen aus."
Wir sind, glaub ich, nur auf der Welt Wegn de Leut Wir tun oft, was uns nicht gefällt, Wegn de Leut Wir richten uns nie nach dem eignen Behagn, Stets denken wir: Was werdn wohl die Leute dazu sagn? Wir gehn auf den Ball, üben Wohltätigkeit, Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Wir gebn Soireen sehr fein Wegn de Leut Wir laden die Leute uns ein Wegn de Leut. Wir kriegen Besuche von Hinz und von Kunz, Selbst wenn wir bei uns sind, da sind wir außer uns --- Wir komm'n nie zu uns, dazu fehlt uns die Zeit --- Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Wir schwärm'n für die Kunstgalerie Wegn de Leut. Wir gehn in die Philharmonie Wegn de Leut. Wir schwärmen für Wagner --- 's ist oft Heuchelei --- Gehn in die "Nibelungen" und schlafen ein dabei --- Im Winter in Berlin und im Sommer in Bayreuth Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Wir gehn voller Schick, voller Schneid Wegn de Leut. Wir tragen ein Talmigeschmeid Wegn de Leut. Zu Haus ißt man Hering, der kost't nicht viel Geld, Doch gehn wir mal aus, werden Austern stolz bestellt. Dann sagn wir noch blasiert: Schon wieder Austern heut? Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Wir fahrn zu der "Woche" nach Kiel Wegn de Leut. Im Sommer, da wär's auch zu Hause recht schön, Doch was würd'n dann die Leute sagen --- ins Bad muß man gehn. Da gehn wir sogar baden - nicht wegn der Reinlichkeit, Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Beim Trauerfall heucheln wir Leid Wegn de Leut. Da tragn wird ein ganz schwarzes Kleid. Wegn de Leut. Fragt jemand "Wie geht's?", sagt man: "Gut! Danke sehr!" Denn wenn man sagt: "Schlecht!", na dann freut sich doch der. Doch wenn man sagt: "Gut!", ja, dann platzt er vor Neid. Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Die Fraun gehen immer modern Wegn de Leut. Wenn's Mode ist, schnürn sie sich gern Wegn de Leut. Ist die Frau auch so dick, sie muß rein in die Kluft ---
Dann sitzt sie da beim Essen, und da kriegt sie keine Luft. Und's Essen rutscht nicht runter, zu eng ist das Kleid --- Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Wir sind in Gesellschaft exakt Wegn de Leut. Da sehn wir auf Sitte und Takt Wegn de Leut.
Was andres ist's, was im Verborgenen geschieht, Da könn'n wir alles machen, sobald es keiner sieht. Es handelt sich ja gar nicht um Anständigkeit, Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Man hastet nach Titel und Ruhm Wegn de Leut. Man hängt einen Orden sich um Wegn de Leut. Man fährt nach der Schweiz, kraxelt Berge hinauf, Schreibt stolz auf Ansichtskartn: "Hier kam noch keiner rauf." Dann purzelt man runter, liegt unten und schreit --- Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Man schränkt in der Liebe sich ein Wegn de Leut. 's Herumpossiern darf gar nicht sein. Wegn de Leut. Kaum kennt man das Mädchen, muß man zum Altar --- Und dann tut man glücklich --- und 's ist doch gar nicht wahr --- Und man kriegt drei, vier Kinder in kurzer Zeit, Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Nun sahn Sie, was alles geschieht Wegn de Leut. Schaut mich an - auch ich sing dieses Lied Wegn de Leut. Ich sing doch den Quatsch nicht zu meinem Vergnügen --- Mich würden Sie nicht zu mir in die Vorstellung rein kriegn. Sing auch nicht wegn dem Geld, nein, das täte mir lein --- Alles wegn de Leut, wegn de Leut.
Meine Oma hatte eine Schallplatte von ihm. Die Lieder wirken erst richtig, wenn sie in einem näselnden Berlinerisch/Mecklemburgisch (wie auch immer) vorgetragen werden.