Die letzten Tage waren wieder ziemlich ereignisreich, so dass ich wieder viel zu erzählen habe. Am Sonntag morgen hat sich mein Zimmerkollege Joe verabschiedet und seine Reise in den Norden Indien angetreten. Natürlich ging dass wieder nicht ohne Zwischenfälle ab, da das bestelle Taxi nicht kam und Joe mich um 3.30 Uhr morgens in heller Aufregung aus dem Bett getrommelt hat. Wie in Indien üblich ging die Sache dann trotzdem noch gut aus, nur hat sie wieder mal viel Nerven gekostet.
Da mich Joe nun so schmählich im Stich gelassen hatte, musste ich mir für den Sonntag eine andere Begleitung suchen, die ich auch in ein paar AIESEC Studentinnen fand, die eine Reise nach Shravanabelagola, Halebid und Belur geplant hatten.
Die Sehenswürdigkeit in Shravanabelagola ist eine riesige Statue (für indische Verhältnisse äußerst naturgetreu dargestellt), die nur über eine Unzahl von Stufen zu erreichen ist. Oben angekommen (wahlweise zu Fuß oder mit Hilfe von Sänftenträgern), wird man aber für den Aufstieg belohnt. Die Statue ist schon sehr sehenswert.
Halebid und Belur sind sehr bekannt durch ihre Tempelanlagen. Die Gebäude sind allesamt durch viele Statuen und Götterbilder bis in das kleinste Detail verziert. Oft stellen die Bilder Szenen aus den Göttergeschichten der Inder da...bei den 30 Millionen Göttern der Hindus gibt es keine Armut an solchen Sagen.
Glücklich in der Wohnung angekommen, wurde ich am Montag morgen um 3.30 Uhr schon wieder aufgeweckt, da meine neue Mitbewohnerin Kerstin ankam. Auch sie hatte da schon ihre Erfahrungen mit Indien in Form eines zu Bruch gegangenes Taxi und eines verspäteten Fluges gemacht. Mittlerweile hat sie sich aber wieder gefangen und versucht nun tapfer den Indern sie Balanced Scorecard beizubringen, bevor sie in 3 Wochen wieder nach Deutschland entschwindet.
Jetzt am Wochenende haben wir zusammen mit einem Arbeitskollegen auch schon den ersten Ausflug unternommen...und zwar nach Tiruvannamalai. Dort gibt es einen gewaltigen Tempel, den man auch als Nicht-Hindu betreten und an den dortigen Segnungszeremonien teilnehmen kann. Es war sehr interessant, die “heiligen” Handlungen der Priester zu sehen. Trotzdem hatte das Ganze für mich eher den Charakter einer Massenabfertigung. Interessanter war für mich allerdings zu erleben, wie sich die Gläubigen im Tempel verhalten.
Die neuen Fotos gibt’s natürlich wieder im Web zu sehen.
Kennt ihr Morrowind? Ich glaube, dass die Entwickler kräftig in Indien geklaut haben. Und nicht nur, was die Namen betrifft.
Hampi ist eine Ruinenstadt, die mich wirklich total an Morrowind erinnert hat
So, nun folgt der Bericht
Hallo zusammen.
Und wieder liegen interessante Wochen hinter mir. Allerdings bewohne ich nun das Appartement alleine, da sowohl Johannes als auch Kerstin wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind. Johannes, der 4 Monate ohne die obligatorische Magen-Darm-Erkrankungen geblieben war, musste an seinem letzten Tag dann doch noch feststellen, dass Indien einen immer erwischt... Da sein Taxi zum Flughafen dann noch 90 (!) Minuten Verspätung hatte, wird ihm Indien auf jeden F auf jeden Fall lange in Erinnerung bleiben. Auch Kerstin verabschiedete sich in der selben Woche, nicht ohne noch einen leckeren Marmorkuchen spendiert zu haben. Die Reste habe ich dann noch an meine Abteilungskollegen verteilt, bei denen dann die nicht ganz unbegründete Frage aufkam, warum ich ihnen einen deutschen Kuchen mitbringen, während ihr Chef, der 1 Woche in Deutschland weilte, mit leeren Händen zurückgekommen ist.
Letzte Woche bin ich zum ersten Mal in Indien alleine verreist. Das Ziel war Hampi, eine frühere Herrscherresidenz, von deren Pracht nur noch zahllose Tempel und Ruinen übriggeblieben sind. Frisch aus dem Nachtzug geklettert, habe ich mir erst mal eine Rikscha genommen, die mich dann gleich zu einem Gästehaus ihres Vertrauens gebracht hat. Da sich dessen Zimmer als annehmbar erwiesen haben, habe ich es gleich eines gebucht. Anschließend gab es und erst mal gefrühstückt; in einem Restaurant namens Mango Tree. Sehr hübsch mit toller Aussicht. Dann ging es per Rikscha ans Besichtigen der Umgebung. Hampi war früher die Hauptstadt eines der größten indischen Reiches aller Zeiten. Dadurch findet man unzählige Tempel und Ruinen in Mitten einer wunderschönen Landschaft, die durch einen Fluss, dessen grüne Umgebung und die umliegenden Steinfelder und Berge geprägt ist. Es gibt unheimlich viel zu sehen, so dass die 2 Tage leider gar nicht ausgereicht haben und ich im Schnelldurchlauf die einzelnen Stätten ansehen musste. Nachdem ich den zweiten Tag mit 2 Südkoreanerinnen verbracht habe, die ich tags zuvor im Mango Tree kennen gelernt hatte, ging es auch schon wieder zurück nach Bangalore.
Nachdem ich nun mein Appartement alleine bewohne und ich gegen die Langweile vorgehen will, habe ich beschlossen, mal wieder etwas Sport zu treiben und gehe ein bisschen schwimmen und ins Fitnesscenter, falls es sich nach der Arbeit einrichten lässt. Außerdem habe ich mit Volker einen neuen Nachbarn, mit dem sich auch etwas unternehmen lässt. Es bleibt spannend.
Da muss man sich ja schon anstrengen, um keine Aggressionen gegen den Fahrer zu bekommen... ich hoffe, sie haften wenigstens, wenn man ihretwegen den Flieger verpasst.
Wie liegen ein paar interessante Wochen hinter mir.
Anfang März habe ich mit ein paar Kollegen und Bekannten meinen Geburtstag gefeiert. Leider hat sich das ganze zu einem Disko-Hopping ausgeweitet, da die Polizei eine Disko nach der anderen geschlossen hat (die erste schon um 1Uhr). Anscheinend ist vor einigen Monaten der Sohn des Police Commissioners tödlich nach einer durchzechten Nacht verunglückt. Seither greift die Polizei hart und wahllos durch. Also mussten wir die Abend bzw. den Morgen auf meiner Dachterrasse beenden, was auch nicht so schlecht war.
Letzte Woche habe ich dann von Freitag bis Sonntag in Mysore verbracht. Da ich mich kurzfristig dazu entschieden hatte, habe ich die Zugkarten über das Bosch Reisebüro gebucht. Alles lief glatt, am Donnerstag hatte ich die Karten in der Hand und am Freitag morgen ging es nach Mysore. Planmässige Ankunft in Mysore 10.00 Uhr, der Zug kam 10.00 Uhr an. Respekt, da kann sich die Bahn mal eine Scheibe abscheiden.
Mysore war bis Mitte des letzten Jahrhunderts noch Hauptstadt eines Teils des jetzigen Bundesstaats Karnataka, in dem auch Bangalore liegt. Davon zeugen neben großen Plätzen und breiten Strassen auch der Herrscherpalast, der allerdings erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, nach dem alten Holzpalast abgebrannt war. Dann Freitag Nachmittag habe ich dann den Palast besichtig (mit Führer), der mir nur Euro Münzen als Wechselgeld herausgeben konnte, die ich dann schnell an 2 Polizisten verschenkt habe - kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Abends bin ich dann nochmals zum Palast, da dieser Sonntags und Feiertags immer beleuchtet ist. War wirklich ein tolles Schauspiel, den Palast in dunkler Nacht in strahlendem Glanz zu erleben, zumal auf dem Schlossplatz fast Volksfeststimmung herrschte.
Am nächsten Tag habe ich mir dann eine Rikscha genommen und die Umgebung von Mysore abgeklappert. Im 18. Jahrhundert war Indien von den Briten gesetzt. Ganz Indien? Nein. Ein kleines Königreich wiedersetzte sich dem britischen Kolonialstreben und leistete erbittert Widerstand. Im 4. Mysorekrieg 1799 fiel der Herrscher Tippu Sultan bei der letzten Schlacht. Davon zeugen unter anderem noch die ehemalige Sommerresidenz (jetzt ein Museum) und ein Grabmal seiner Familie.
Am Samstagabend warf ich dann noch mal einen Blick auf mein Zugticket, nur um entsetzt festzustellen, das es auf das falsche Datum ausgestellt war. Wenn man hier nicht alles selber macht....
Glücklicherweise verlief der Ticketkauf am Sonntag sehr unproblematisch. Vorher bin ich noch ein paar Stunden zu Fuß durch Mysore geschlendert und habe die Atmosphäre genossen. Die Zugfahrt zurück verlief auch wieder sehr angenehm, 2.15 Stunden zurück (15 Minuten schnell als per Fahrplan). Okay, für 130km ist das kein Hexenwerk, aber immerhin...
Hier wird es jetzt langsam richtig heiß, bis zu 35 Grad am Mittag. Meine Kollegen wundern sich sowieso schon, wie ich bei dieser Hitze reisen kann. Andererseits sind die Bangalorianer temperaturtechnisch Weicheier. 20 Grad ist denen zu kalt, 30 Grad zu warm.
35 Grad... das hatten wir in Saigon auch... *träum* Zugegeben, etwas heiß, aber wenn man dann nach Hause kommt und 5 Grad ertragen muß, da sehnt man sich sofort wieder zurück. Kein Wunder, daß ich gleich krank wurde.
Naja, inzwischen ist es hier ja ganz erträglich, knapp 15 Grad und Sonne.
am Mittwoch bin ich wieder glücklich in Deutschland gelandet und geniesse die Ruhe und das milde Wetter.
Die letzten Wochen in Indien hatte ich wieder einen Zimmerkollegen mit dem ich nochmal ausgiebig Bangalore erkunden konnte. Ansonsten wollte ich noch einen Ausflug nach Delhi und Agra machen, den ich leider auf Grund einer Magen-Darm-Grippe (wieder einmal) und einer anschliessenden Angina absagen musste. Das Risiko krank in den Norden zu fliegen war mir bei den dort herrschenden Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit einfach zu hoch.
Kurz bevor ich dann zurückflog hat dann in Bangalore auch noch die Regenzeit eingesetzt, die das Ausgehen vor allem auf Grund der fehlenden Kanalisation praktisch unmöglich gemacht hat. Insofern war es dann schon ein guter Zeitpunkt, Inden bye bye zu sagen.
Der Rückflug hat sich dann auf Grund der Stopps in Muskat und Bahrain noch sehr in die Länge gezogen und ich kam ziemlich geschlaucht in Frankfurt an, aber der Jetlag verzieht sich langsam.