Heute habe ich in der WAZ einen Bericht darüber gelesen, wie der 19-jährige Alexander Dory vor dem EuGH Klage eingereicht hat, weil seiner Meinung nach die Wehrpflicht gegen die Gleichbehandlung von Männern und Frauen verstößt, da ja bislang nur Männer zum Bund müssen. Sollte er mit seiner Klage Erfolgt haben (was immerhin fraglich ist), dann müssen entweder auch Frauen Wehrdienst leisten oder aber die Wehrpflicht abgeschafft werden (was ja nun schon mehrmals gescheitert ist).
Was haltet Ihr davon? Als Frau habe ich fast ein schlechtes Gewisssen, dass zu sagen, aber IMHO hat er Recht: Alle reden immer von Gleichstellung, dann sollte es auch beim Militär so sein. Ich sehe nicht so ganz ein, warum Männer Wehrdienst leisten MÜSSEN und Frauen Dienst an der Waffe leisten DÜRFEN. Auf der anderen Seite fände ich es ohnehin besser, eine Berufsarmee zu bilden. Mich würde Eure Meinung dazu mal interessieren...
Ich bin ganz klar für eine Berufsarmee und hätten wir keinen Pflegekollaps in Deutschland, gäbe es die auch schon.
Es ist kaum einem vernünftigen Menschen (geschweige denn einem Ökonom) zu vermitteln, das heutige System zu finanzieren. Die Bundeswehr wäre effektiver und trotzdem billiger als Berufsarmee. Für ihre tollen Einsätze, dürfen sie eh keine Wehrpflichtigen einsetzen. Alle klagen aber, es gibt genau dafür zuwenig Personal. Na ja, da hilft die Wehrplicht doch gut oder?
Spätestens nach dem Urteil, Frauen dürfen an die Waffen, gibt es IMO keine Erklärung mehr, für diese Männer-müssen-Haltung.
Aber das wäre eben auch, das Ende von den billigen Zivis und außerdem hätten wohl alle Angst, daß in den ersten Jahren, der Arbeitsmarkt dann völlig kollabiert!
Man muß ja nicht gleich von 100 auf Null gehen, sondern könnte langsam mit dem Einstieg in die Berufsarmee beginnen.
Und oh weh, obwohl ich für eine Berufsarmee bin, wage ich gar nicht dran zu denken, was bei uns im Betrieb passiert, wenn die Zivis wegfallen. Am Ende müssen wir ja Geld locker machen, um mehr Personal einzustellen. Au weia!
Ein gern gebrachtes Argument ist ja der Zivildienst, bei Abschaffung des Wehrdienstes ja angeblich auch wegfallen würde. ABer warum kann man die gegenwärtige Situation nicht rumdrehen? Zivildienst wird Pflicht und wer das nicht machen will kann sich durch Katastrophenschutz "freikaufen" bzw. wer lieber zum Bund will, tritt einer Berufsarmee bei.
In diesem Fall könnte man sogar Frauen zum Zivildienst verpflichten.
Genau das plant die Bundesregierung ja, eine Art "kombinierte Wehrpflicht". Es werden ohnehin nicht mehr alle Männer im entsprechenden Alter eingezogen, also muss der Rest Zivildienst oder Katastrophenschutz machen.
Vor diesem Hintergrund halte ich diese "gleiches Recht für alle" Klage durchaus für gerechtfertigt. Es ist nämlich schon ein Nachteil, dass Männer ein Jahr Berufsleben/Studium opfern müssen, Frauen aber nicht.
2. Momentan nicht einfach, denn die BW will noch nicht mal von der Hälfte (Männer) alle Tauglichen haben (weil sparen will). Daher ist die Wehrgerechtigkeit jetzt schon voll im Eimer und dagegen wird es sicher auch erfolgreiche Klagen geben!
3. Es gäbe riesige Probleme. Wenn eine Frau sich nun entscheidet, da hin zu gehen, macht sie das freiwillig und hat verstanden, dass sie in erster Linie Soldat und dann erst Frau ist. Ich denke nicht, dass das auch alle Wehrpflichtigen verstehen würden (um es mal so auszudrücken).
Also grundsaetzlich halte ich den Ansatz nur Berufsarmee oder "Zwangsjahr (auch wenn es weniger als ein Jahr sein sollte) fuer Alle" schon richtig.
Das mit dem "Buerger in Uniform" halte ich sowieso fuer Murks, ich war ja dabei und hatte nicht gerade den Eindruck, dass die naeher dran oder gar mittendrin im Volke sind .
Allerdings sollte vor der Gleichschaltung der Pflichten eine Gleichschaltung der Rechte der Frauen durchgesetzt werden. Das wird zumindest auf der materiellen Seite schwierig werden! Besonders dort wo der Saat nicht direkt eingreifen kann!
Zu der Uebergangszeit: die ist glaube ich sehr noetig, alleine weil die BW in ihrer heutigen Verfassung zu 60 % der Stammkraefte (insbesondere unter den richtigen Berufssoldaten; meine Schaetzung) aus Vollidioten und / oder unbrauchbaren Alkoholikern besteht .
Das ist insbesondere fuer das UO-Korps so! Oder die kommen alle in Fruehrente .
Dazu möchte ich nur mal darauf hinweisen, dass eine REINE Berufsarmee den Staat wesentlich teurer zu stehen kommt als eine, die größtenteils aus Wehrpflichtigen besteht. Was da an Gehältern, Unterkunft, Ausrüstung, Training usw. gezahlt werden müsste, wäre deutlich höher...
Was den Zivildienst angeht - ja, wenn der wegfallen würde, müssten viele Krankenhäuser und andere Institutionen und Betriebe dicht machen. Zivis sind nun mal billige Arbeitskräfte und oft kann man sich als Zivi-Ersatz kein Vollpersonal leisten.
Also grundsätzlich hab ich nix gegen die Wehrpflicht (freu mich schon drauf ), aber wenn schon, dann richtig. Überall wird für die Gleichberechtigung der Frau plädiert, aber in einigen Sektoren auch die Gleichberechtigung des Mannes vergessen - also wenn "wir" hinmüssen, dann bitte auch die andere (größere) Hälfte der Menschheit!
Das Problem ist nur: Die BW spart. Und es gibt jetzt schon zuviele, die sie ziehen *könnten*. Wenn da nun noch die Frauen mit reinkommen...wo ist die Gerechtigkeit? Wo wird entschieden, wer muss und wer nicht? Da würde tatsächlich das "wer zum Bund will, darf" sinn machen. Dann kann man auch alle verpflichten und der Bund würde sich aussuchen, wieviele man zulässt...
Aeh ... teurer ja ... dafuer aber auch einsatzfaehig ... waere doch auch schoen oder?
Ausserdem darf man nicht nur die "direkten" Kosten beruecksichtigen. Was bei der BW wirklich kostet (neben den VM ) ist der Verwaltungsapparat --> alles Druckposten! Das ist nicht effektiv.
Allerdings haengt das auch vom "Auftrag" dieser Armee ab.
1. Abschreckung, hoechstmoegliches Potential, Verwurzelung in der Bevoelkerung --> stehendes Herr + Wehrpflicht
2. Spezialkraefte, keine aeussere Bedrohung von anderen Nationen --> Berufsarmee!
Und die Englaender und Amerikaner haben bestimmt die besseren Truppen was das angeht (auch der Kern der franzoesischen Truppen)!
Ich stimme Kheldar zu. Die meiner Meinung nach beste Lösung wäre ein soziales Zwangsjahr für alle. Alternativ THW, Katastrophenschutz, Feuerwehr (wie heute) oder die Verpflichtung beim Bund. Da die Aufgabe der Bundeswehr aller Vorraussicht nach nie mehr Landesverteidigung sein wird, sondern nur noch Out of Area Einsätze, leistet eine kleine aber feine Berufsarmee mehr. Das Risiko ist natürlich, dass die Bundeswehr zum Sammelbecken schiesswütiger Idioten verkommt. Allerdings ist das in anderen Ländern mit einer Berufsarmee nicht so, insofern wird es wohl auch nicht in Deutschland passieren (hoffentlich )
Sag mal Arpi was verschlägt Dich denn in dieses Forum??? Aber mal ehrlich. Ich finde aus sicht der Frauen einfach blöd wenn nur die Männer zum Bund dürfen. Aber im allgemeinen finde ich das die Wehrpflicht sowiso fürn .... ist. Weil wenn ich höhre was da gemacht wird dann frage ich mich doch ernsthaft ob es nicht wirklich besser wär ne Berufsarmee aufzustellen. Weil die Leute die zur Wehrpflicht müssen, müssen doch auch irgendwie bezahlt werden. Und ich denke Wehrpflichtanwerter sind doch viel mehr vorhanden als wenn man ne feste Berufsarmee aufstellt. Da wir ja eh bloss ne bestimmt Zahl von Berufssolldaten aufstellen dürfen kommen wir eventuell am Ende sogar etwas billiger weg.