Mich würd mal interessieren wie ihr über die RAF gedacht habt. Ich finde die RAF war eine Gruppierung mit dem typischen Syndrom richtiges Ziel (gröstenteils) falscher Weg. Nach der Ermordung von Benno Ohnesorg musste man was tun, das ging dann aber leider mit der Zeit außer Kontrolle. Trotzdem find ich das der größere Übeltäter eindeutig die Exekutive war die ja regelrechte Exekutionen veranstaltet hat!
Es gibt keinen "gerechten Terror", denn Terror trifft immer Unschuldige. Deshalb war die RAF kein bischen besser als jede andere Gruppierung dieser Art.
@ray: Du bewegst Dich da auf dünnem Eis, wenn Du behauptest, dass die Regierung Exekutionen in Auftrag gegeben hat. Sicher war der Tod dieses Studenten eine schlimme Sache, aber ist auf keinen Fall mit den vielen Morden und Terroranschlägen der RAF zu vergleichen... Wenn Du mir mal ein "richtiges" Ziel der RAF nennen könntest, wäre ich schon erstaunt. Das waren einfach nur Verbecher, die ihre Taten mit politischen Motiven erklären wollten!
@ Azog Das ist mir egal. Dann sind das auch Terroristen! Die RAF war eine Terrororganisation (ihr wisst schon, sowas wie Al-Quaida oder die Hamas) und mehr gibts da echt nicht mehr zu sagen...
@AZOG: Ich habe keine Definition für Verbrecher. Aber IMO kann man Leute, die morden, rauben und Anschläge verüben nicht anders bezeichen... Oder hast Du eine andere Bezeichnung?
Naja, da gibt es z. B. die Sandinisten, die Zionisten, die irischen Freiheitskaempfer (vor 1919), die schiitischen Widerstandskaempfer im Suedirak, die Kurden in Nordirak, tibetanische Widerstandskaempfer gegen die chinesiche Besatzung (sind nicht alles Moenche), die Vietcong, ...
Terroristen sind nicht nur Verbrecher, sondern auch unglaublich dumm. Terror hat noch nie etwas zum guten bewirkt, sorgt dafür aber regelmäßig für Eskalation in die Gegenrichtung. Jüngstes Beispiel: Palästinensische Autonomiegebiete, davor Afganistan.
Freiheitskämpfer? Terrorist? Revoluzzer? Putschist? Das entscheidet allein die Geschichte! Da würde ich mich keinen Illusionen hingeben! Was meist du, wieviele "Helden" in der Geschichte Mörder mit einer (manchmal sogar guten!) Idee waren?
Die Wahl dieser Bezeichnung ist nicht so leicht zu benutzen, finde ich jedenfalls!
Also ich bin kein Freund des bewaffneten Kampfes, aber bitte was haette Batista aus Kuba vertrieben (egal was Che und Fidel dann daraus gemacht haben, der Typ war eine Supersau und nicht mit demokratischen Mitteln zu bekaempfen). Simon Bolivar hat mit seinem terroristischen Kampf den Unabhaengikeitsprozess Suedamerikas eingeleitet. Und was bitte waeren nach unserem Verstaendnis die amerikanischen Unabhaengigkeitskaempfer! Und die Wurzeln der Staerke des Praesidenten in Zimbabwe ist der Sieg ueber die englischen Kolonialherren (Namen habe ich vergessen, nur jetzt ist er ein korrupter alter Sack, der seine Macht nur noch sichern will).
Es gibt IMO einen Unterschied zwischen Leuten, die den Grossteil der Bevölkerung hinter sich haben und gegen ein Unrechtsregime kämpfen und denen, die einer Minderheit angehören und ihre Ideen der Mehrheit gewaltsam aufdrängen wollen.
Es gibt ja doch einen Unterschied Unterschied zwischen bewaffnetem Aufstand und feigen Angriffen auf die Zivilbevölkerung. Es ist bislang jedenfalls noch keine Demokratie durch Bombenlegen und Geiselnahme zustande gekommen.
Aber DAS ist nicht das Thema oder? Wobei ich Israel durchaus als demokratischen Staat sehen wuerde ... wenn auch im Augenblick fehlgeleitet. Aber die Situation ist fuer den Staat auch "lebensbedrohlich", und das seit der Gruendung.
Ich denke ja nur, dass diese Vereinfachung und Feindbildgenerierung der Ursache nicht gerecht wird und das ist gefaehrlich.
Die RAF hatte eine Sicht der Dinge, der sie sich ausserstande sah mit demokratischen Mitteln Gehoer zu verschaffen. Die Bedingungen nach dem Schahbesuch waren mit unserem heutigen Rechtsstaatbegriff nur schwer zu vereinen. Der Staat hatte damals ziemlich hart durchgegriffen!
Ein weiterer Punkt war die NICHT aufgearbeitete NS - Vergangenheit. Ich bin mir nicht ganz sicher aber war der damals ermordete Hans Martin Schleyer nicht der letzte Festungskommandant von Prag und lies noch Hinrichtungen vornehmen. DAS ist nie aufgearbeitet worden (jedenfalls nicht zu seinen Lebzeiten). In Schleswig Holstein kammen NS-Bonzen zu einer neuen "demokratischen" Identitaet ... ohne das der "Rechtsstaat" eingriff. Die Demokratie war damals noch jung in Deutschland und in den Augen der RAF 1. Falsch & 2. Gefaehrdet.
Und der Staat war damals sehr hilflos gegen diese Provokation und nach dem Tode Ohnesorgs machte man so ziemlich alles falsch.
Ich hab mit keinem Wort mir die RAF verdeidigt, im Gegenteil...Richtiges Ziel, falscher Weg! Mit der Behauptung das die Regierung Studenten exekutiert hat bewege ich mich keinesfalls auf dünnen Eis, das ist nichts weiter als die Wahrheit! Und der Baader-Meinhof Komplex war eine Splittergruppe die sich weit von der RAF entfernt hat! Angriffe auf Zivilisten waren natürlich der falsche weg, aber wie gesagt einige Aktionen waren durachaus gerechtferigt!