Also wers mitbekommen hat... Gestern präsentierte das Irakische Fernsehen ein par Kriegsgefangene vor der Kamere. Und prompt beschweren sich die Amies das das ein Verstoß gegen ... k.A. ist. Gibt zumindest ne Klausel das man Gefangene nicht öffentlich präsentieren darf. Nur haben eben diese einen Tag zuvor ein ganzes Regiment vior der Kamera gezeigt und damit geprotz Gefangene gemacht zu haben. Na jedenfalls fällte dann das Amerik. Innenministerium den Entschluss das im Amerik. Fersehen keine Bilder mehr ausgestrahlt werden dürfen die vom Sender Alkasir oder so kommen. Begründung. Man will einen Stimmungsumschwung in der Bevölkerung vermeiden wie es damals beim Vietnamkrieg der Fall war.
Aber irgendwie finde ich das nen grosses Stück oder meint ihr nicht?!?
Es würde gegen die Genfer Kommission sprechen, ist das Argument. Das ist eben der Konflikt zwischen absoluter Transparenz der Medien und Rücksichtnahme auf eventuelle Beteiligte/Verwandte/Freunde... was muss man zeigen (denn dass Krieg wirklich kein Zuckerschlecken ist, sollte ab und zu mal wieder in das Gedächtnis mancher Leute zurückgerufen werden - da drückt man nicht nur mal auf irgendeinen Knopf und in x Kilometer Entfernung fliegt sauber ein leerstehendes Gebäude in die Luft) und was sollte man zensieren, um die Nachrichten nicht vor Blut triefen zu lassen und es Betroffenen nicht noch schwerer zu machen... aber das ist nichts Neues, insofern schockt es mich nicht sonderlich... auch nicht, dass da vielleicht wieder mal doppelte Moral seitens der Amerikaner ins Spiel kommen könnte. Ein Skandal ist das nun wirklich nicht.
Die Tatsache, das in diesem Krieg mal wieder die Unschuldigen dran glauben müssen, währen die Amis über ihre Kriegsgefangenen und Fernsehreportagen philosophieren, kotzt mich an. So was besch.. und dann der Herr Bush hinter seinem Podest mit seinen dummen Sprüchen und Mr. Sadam, der Krieg mit Religion verbindet.
Auf der anderen Seite... ...einen 'humanen' Krieg gibt es nicht, denn auch die Soldaten sind im Grunde nur Unschuldige, die die Befehle von irgendwelchen anderen Unschuldigen ausführen müssen, die wiederum die Befehle... Die einzigen, die "schuldig" sind, wenn überhaupt, sind die Herren an der Spitze, die die den Oberbefehl haben.
Ich würde die Soldaten nicht als "unschuldig" bezeichnen... nicht, wenn es keine Wehrpflicht gibt. Mit Sicherheit ist da ein großer Teil dabei, die noch stark ernüchtert werden, weil sie es sich wahrscheinlich viel toller und glorreicher vorgestellt haben, aber ich denke, es war ihre Entscheidung, mit der sie nun klarkommen müssen...
Das mit den "Gesichtern" würde ich auch nicht gut heissen, allein aus Rücksicht um die Angehörigen darf man das nicht machen.
ich weiss nicht, wie blauäugig und naiv manche Menschen sind: Leute. DAS IST KRIEG! Krieg ist nicht ein Wort oder irgendwas, das ein tolles Setting für Computerspiele oder Filme darstellt. Wacht auf, das nervt mich hier (und nicht nur hier) langsam ein wenig. Krieg hat nichts mit "Chirurgischen Schlägen" oder "gut" und "böse" zu tun.
Ich halte mich einfach mal an Churchill: "Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst" und jetzt denkt darüber mal nach, was der gute Mann damit gesagt hat. Und auch über andere Dinge, die ihr gerne aus eurer schönen, von 50 Jahren Frieden (hier im Westen versteht sich) und haufenweise Hollywood an Scheinwelt aufgebaut habt.
Und das mit den Befehlen: Die USA haben eine Freiwilligenarmee. Nein, da gibts keine Unschuldigen. Ausserdem: den satz "ich hab nur Befehle befolgt" hab ich *irgendwo* schonmal mitbekommen...wo wars denn...hmm...nein, das ist dreck. So geht das nicht.
Nur weil man Soldat ist heißt das nicht das man gut findet was man macht, die Leute die sich der Armee angeschlossen haben, haben dieß vielleicht getan um ihr Land zu verteidigen aber nicht um nun einen Öllkrieg anzufangen. SIe machen jetzt nur ihren Job... Die Leute die für den Krieg verantwortlich sind, also wie oben schon genannt, die Herrn an der Spitze, das sind die Verbrecher, die Leute die ihren SOldaten die Legitimation zum töten geben.
Also was die blöden Amis momentan "verzapfen" finde ich ehrlich gesagt auch zum k... Besonders das die da langsam alle frei drehn indem der eine 2 Granaten zu seinen Kameraden ins Zelt wirft. Ergebnis. 1 Toter 14 Schwerverletzte. Von den "Unfällen" will ich erst gar nicht reden. Die haben am Ende mehr Verluste durch eigenes Verschulden zu beklagen als durch Kampfeseinsätze.
Dieses Drama, was aus den Unfällen da gemacht wird, wird völlig überbewertet. Heute hat es mich wieder besonders aufgeregt: Titelseite der Zeitung, riesiger Bericht: Zwei britische Soldaten durch versehentlichen US-Beschuss getötet. Irgendwo ganz hinten in der Zeitung, Bericht von einer kleinen Spalte: Über 150 Menschen bei Bootsfahrt auf dem Tanganyika-See ertrunken.
Natürlich ist jeder Tod eines Menschen schlimm, aber dass um zwei Tote ein derartiges Bohei gemacht wird, die nicht mal wirklich bei Kampfhandlungen starben, und die hundertfünfzig (!!) wenn überhaupt nur am Rande erwähnt werden...
Im Moment kann man eben mehr Auflage mit Krieg machen als mit etwas anderem... für die Zeitungen/Fernsehsender ist jetzt wohl gerade Hochkonjunktur, so pervers das auch sein mag...
Zu den Soldaten: Jeder, der in die Armee *freiwillig* eintritt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er irgendwann vielleicht nur noch als bloßes Werkzeug eingesetzt wird. Eigener Wille ist da eher fehl am Platz und uneingeschränkter Gehorsam wohl Voraussetzung... Gehirnwäsche kann man es vielleicht auch nennen. Ich finde, man muss schon sehr naiv sein, um das nicht im Voraus zu wissen...
Diesbezüglich sei auf den Film "Full Metal Jacket" hingewiesen. Der spielt zwar im Vietnam-Krieg ist aber letztlich zeitlos, den an den Drill-Methoden hat sich nichts geändert. Ein genial-böser Antikriegsfilm.
Und wer es nicht kennen sollte, "Im Westen nichts Neues" ist ebenfalls zu empfehlen. Eine beeindruckende Geschichte über Hurra-Patriotismus und die Folgen (eine Klasse zieht, angestachelt von ihrem Lehrer geschlossen in den 1. WK und wird an der Westfront verheizt).
Also hier machen auch alle (vor allem CNN aber FOX ist der Abschuss ... unertraeglich) auf Betroffenheit.
Zu den Verlusten durch Unfaelle / eigenen Beschuss. Sollte es nicht zu weiteren Bodenkaempfen kommen, werden die auch wieder hoeher liegen, als durch Kampfhandlungen ...
Habt Ihr die Interviews auf CNN mit den Angehoerigen der Kriegsgefangenen gesehen? Mein Gott. Das war fast schon Slapstick im Stile von Kentucky Fried Movie ...
Situation: Liveschaltung zu den drei Geschwistern, die dekorativ aufgebaut mit bewegungslosen Mienen in die Kamera schauen (dagegen hat das Gruppenphoto der Waltons Think Tank Qualitaet).
J: Wie hast du erfahren, das dein Bruder in Gefangenschaft ist? G1: Von G2. J: G2 wie hast du es erfahren? G2: Von G3. J (leicht genervt): Und du G3 von wem hast du es erfahren? G3: Von Mutter! J: Und was hast du dabei gedacht? G3: (Gesichtausdruck: denken ) ... aeh, was soll ich sagen ...
Dann kam die gnadenspendende Unterbrechung durch eine Unterhausdebatte aus England.
... und dann haben die alle Fragen noch einmal wiederholt ... war das schlecht!
Was aber ganz interessant ist: Noch nie haben die Amerikaner ihre Regierung in Kriegszeiten (zu Beginn) so wenig unterstuetzt. Hoert sich ja immer viel an bei den Umfragen, aber unsere Kollegen meinten, die Stimmung sei eher in Michael Moores Richtung. Das Hauptproblem ist aber: die Alternative fehlt (weil Demokraten nur Republikaner MIT Gewissen waeren ...).
@ Kheldar: "Im Westen nichts Neues" fand ich auch sehr gelungen (soweit das Wort bei einem Kriegsfilm angebracht ist) - da gibt es auch noch einen Film zum Zweiten Weltkrieg, kein Spielfilm, eher so eine Art Dokumentation (aber ziemlich lang), dessen Titel mir im Moment absolut nicht mehr einfällt... Jedenfalls kam da unter Verwendung zahlreicher Originalfilmaufnahmen u.a. von den Reden Hitlers und den Massenveranstaltungen um seine Person sehr gut der extreme Fanatismus der nahezu ganzen Bevölkerung heraus...
ZitatGepostet von Yavanna Natürlich ist jeder Tod eines Menschen schlimm, aber dass um zwei Tote ein derartiges Bohei gemacht wird, die nicht mal wirklich bei Kampfhandlungen starben, und die hundertfünfzig (!!) wenn überhaupt nur am Rande erwähnt werden... [/i]
Es geht dabei überhaupt nicht um die Zahl vor dem 'Tote'. Alleine die Tatsache dass es friendly fire war macht es medienwirksamer als 'normale' Kriegsverluste (und zivile sowieso). So funktioniert das eben.
ZitatGepostet von valacirca Ich würde die Soldaten nicht als "unschuldig" bezeichnen... nicht, wenn es keine Wehrpflicht gibt. Mit Sicherheit ist da ein großer Teil dabei, die noch stark ernüchtert werden, weil sie es sich wahrscheinlich viel toller und glorreicher vorgestellt haben, aber ich denke, es war ihre Entscheidung, mit der sie nun klarkommen müssen...
Du würdest also Deine Familie verhungern lassen, nur, weil Du den Befehl verweigerst, in den Krieg zu ziehen.
Es ist mehr oder weniger so, dass die gewöhnlichen Fusssoldaten nicht sehr intelligent sind, und wenn man jemanden 100 Mal am Tag erzählt, die Irakis sind böse und Saddam ist der Teufel und Dich hochputscht, was würdest Du tun? Selber sterben oder lieber mit dem Gewehr durch ein fremdes, 'böses' Land rennen?
Und, sei mal ganz ehrlich, wer rechnet schon damit, dass es Krieg gibt, der sich zur Armee meldet, sicher gibt es da welche, aber die sind wohl eher die Ausnahme. Für die meisten ist es einfach nur ein Job, den sie erledigen, um ihre Familie zu ernähren...
Übertrag das, was Du da schreibst, auf amerikanische Soldaten... das sind wohl zum Großteil Männer Anfang 20, enthusiastisch, vielleicht vorwitzig, irgendwo ein bisschen Thrill zu suchen... ich sehe da weniger dieses "Familie ernähren"-Problem. Ich behaupte nicht, dass alle blutdurstig auf den nächsten Krieg aus wären, das sicher nicht, ich denke, die meisten werden ziemlich bald von der harten Realität ins Gesicht geschlagen, wenn sie sehen, dass ihre glorreiche Army doch nicht so unbesiegbar und ohne Makel ist... sie allgemein als "dumm" abzustempeln, finde ich schon ein wenig dreist. Ich würde es wenn dann "naiv" nennen. Auch was das betrifft, dass man vielleicht doch mal zum Einsatz kommt. Damit muss man einfach rechnen. Besonders, wenn man in so einem Land lebt. Glaub mir: Ich habe mir da schon verdammt viele Gedanken gemacht und irgendwie frage ich mich, ob ich es bin, die in einer Welt aus Illusionen lebt oder ob es andere sind.
Deine Eltern könnten es sich nicht leisten, Dich zur Uni zu schicken, BaFöG und sonstige Soziale Leistungen gibt es nicht, Du wohnst in einer Klein-Stadt, wo es kaum Jobs gibt, beendest gerade die Schule, hast keinerlei Aussicht auf eine Zukunft. Was tust Du? Sozialhilfe - ist nicht, Arbeitslosengeld - ist nicht. Mami und Papi - ist nicht. Da kommt das Militär daher und bietet Dir drei anständige Mahlzeiten und für Deine Begriffe einen Haufen Kohle.
Was machst Du nun?
Du willst mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass Du sagst, nein Danke, ich verhungere lieber.
Irgendwie kommt es mir so vor, als sei Eure Meinung, die einzige, die wirklich wahre. Wie Arrogant seid Ihr eigentlich?
Spass beiseite, ein lapidares Schulterzucken und "selbst schuld" hört sich tatsächlich nicht gerade nach einer besonders reflekierten Meinung an. In den USA herrschen schon ein bischen andere Verhältnisse als hier, und es gibt eine heftige Propagandamaschierie die für Nachwuchs bei der Armee sorgt. Man muss nicht zwangsläufig dumm oder verzweifelt sein um das zu fressen...