[f1]@Chedala: Koennen wir es hier wirklich nicht schaffen, *einmal* eine Diskussion zu fuehren, ohne dass es beleidigend wird?[/f]
@Arakano: Ich weiss nicht, ich finde "alles ist in Butter" drueckt es nicht ganz treffend aus... im konkreten Einzelfall mag das zwar durchaus richtig sein, aber auf der anderen Seite: Wenn es *keinen* wirklichen hieb- und stichfesten Grund fuer das Dagegenstimmen gegen die eigene Partei gibt (wovon ich in diesem Fall mal ausgehe, ich nehme nicht an, dass die SPD nun auf einmal heimlich verfassungsfeindliche Tendenzen zeigt), dann zerstoert die fixe Idee (oder die Hinterhaeltigkeit, oder was es immer im konkreten Fall sein mag) die Funktionsfaehigkeit des Parteisystems, denn wenn sich die eigene Partei nicht mehr auf die Stimmen ihrer Mitglieder verlassen kann (speziell in einem wichtigen Fall wie diesem), dann haben wir ein ziemliches Problem...
ZitatGepostet von Arakano Angehender Jurist, ja. Und Denken kann ich selbst, danke, kann natürlich trotzdem zu Missverständnissen kommen - aber auf die soll mich dann bitte Azog selbst hinweisen, halte ich für sinnvoller.
Worauf ich hinaus will ist, daß keineswegs ein "Systemfehler" vorliegt, wo Azog ihn sieht. Wie wäre es denn (mal weit hergeholt), wenn die SPD heimlich finstere Absichten hätte, die dem Wohl des Landes zuwider laufen? Ein Abgeordneter der SPD, anständiger als seine Parteigenossen, weiß davon, kann aber damit nicht an die Öffentlichkeit gehen, mangels Beweisen und aus Angst vor Vergeltung. Nun, dann stimmt er eben heimlich gegen die SPD, und alles ist in Butter.
Man sollte nicht vergessen daß unsere Verfassung nach der Weimarer Republik und der Nazizeit entstanden ist, und da wollten die Gründungsväter eben soviele Sicherungsmöglichkeiten wie nur denkbar einbauen, um eben eine stabile, sichere Demokratie zu schaffen.
Dass es eben auch mal negative Auswirkungen geben kann, ist natürlich möglich, viele im Prinzip gute Regelungen lassen sich eben ausnutzen oder unterwandern.
Wir unterscheiden hier also zwischen:
- Manipulation - Möglichkeiten der gewählten Repräsentaten sich gegen 'falsche' Bewegungen in der Partei zu stellen, ohne sich selbst zu exponieren (das dann die gute Manipulation)
Grundsaetzlich richtig ... aber weisst Du (und ich auch nicht), denn ueberhaupt noch wer da durch die Parlamente springt? Das nen Graus!
Und ich denke der oder die hat eben nicht aus hoeheren Gruenden gestimmt, sondern aus niederen. Alles in Butter? Naja, ich waehle eh nicht mehr, was reg ich mich auf? Aber nett finde ich das auch oben: Wir sind auf den Weg zum Regelfall, das erschreckend und genau die falsche Botschaft an viele junge Leute imho. Aber bin da eh was von gestern: Nutze aus, graetsche ab, alles mir! Das der Trend den ich von vielen jungen Mitarbeitern mitbekomme. Und vorgelebt bekommt mans allenthalben (egal von welcher Seite).
ZitatGepostet von Yavanna @Arakano: Ich weiss nicht, ich finde "alles ist in Butter" drueckt es nicht ganz treffend aus... im konkreten Einzelfall mag das zwar durchaus richtig sein, aber auf der anderen Seite: Wenn es *keinen* wirklichen hieb- und stichfesten Grund fuer das Dagegenstimmen gegen die eigene Partei gibt (wovon ich in diesem Fall mal ausgehe, ich nehme nicht an, dass die SPD nun auf einmal heimlich verfassungsfeindliche Tendenzen zeigt), dann zerstoert die fixe Idee (oder die Hinterhaeltigkeit, oder was es immer im konkreten Fall sein mag) die Funktionsfaehigkeit des Parteisystems, denn wenn sich die eigene Partei nicht mehr auf die Stimmen ihrer Mitglieder verlassen kann (speziell in einem wichtigen Fall wie diesem), dann haben wir ein ziemliches Problem...
Das sehe ich ehrlich gesagt ähnlich. Falls ein Parteimitglied gute Gründe dafür haben würde, Frau Simonis nicht zu wählen, weil es der Meinung ist, sie würde falsche politische Entscheidungen treffen und dem Allgemeinwohl wäre besser gedient, wenn sie nicht im Amt wäre, dann würde ich es *vielleicht* noch verstehen. Natürlich habe ich keine Möglichkeit, das zu überprüfen. Aber basierend auf meinem Instinkt finde ich auch, dass es sehr hinterhältig ist, jemanden so auflaufen zu lassen. Das führt mich zu der Annahme, dass hier niedere Motive, wie Azog meinte, eine Rolle spielen. Und das macht die ganze Sache so peinlich. Ich bin der Meinung, dass es durchaus Differenzen innerhalb einer Partei geben kann, aber hier ist ihr jemand in den Rücken gefallen und auch wenn es innerhalb des Systems legitim war, so macht es die Sache nicht richtig . Ich finde auch, dass man sich bei so einer Wahl auf seine Partei verlassen können muss. Und wenn man es nicht mal schafft, Einigkeit innerhalb einer Partei zu erzielen, wie will man dann ein (Bundes)Land regieren?