Als ich mal im Urlaub in Bayern war und mit arglos ein Laugenbrötchen (die leckeren mit Salz drauf) kaufen wollte, wurde ich angeschaut wie E.T.. Irgendwann haben wir uns dann auf "Jägersemmarl" geeinigt, nur damit ich im nächsten Irgendwas-au eine "Jägeersemmarl" kaufen wollte und die mir ankam, die Dinger hießen bei ihr immer nur "Jägerle". Im nächsten Ort hab ich dann einfach mit dem Finger draufgezeigt.
Und in Berlin bin ich Sylvester richtig reingefallen. Erst hab ich jemanden gefragt, ob er mit den "Sprudel" reichen kann, und bis wir uns dann auf das "Selters" geeinigt hatten, hat's gedauert. Dann gab's natürlich Berliner, und ich quiekte prompt "Mmmmh - lecker, Berliner!" und wurde dann von allen etwas scheel angeschaut. Da hab ich dann gelernt, dass die Dinger (fälschlicherweise :bgdev als Pfannkuchen bezeichnet werden. Aber ich habe es trotz zahlreicher Berlinbesuche nicht geschafft, vernünftig "Schrippen" zu kaufen. Irgendwie war ich immer zu morgendlich verpeilt. Bei meinem Bäcker kauf ich "Goldbrötchen", das klingt doch viel hübscher
Ich dachte immer, Berliner würden überall in Deutschland 'Berliner' heißen, außer in Berlin selbst. Hört sich ja auch etwas doof an, wenn man in Berlin in eine Bäckerei geht und einen Berliner kaufen möchte . Naja, wieder was dazu gelernt. Krapfen kenne ich allerdings nur als Ringe, die etwas wie Donuths aussehen und im Fett frittiert werden.
Also österreichische Krapfen haben kein Loch, aber dafür leckere Marillenmarmeladefüllung. Und Palatschinken sind bei uns sowas wie französische Crêpes, nur etwas dicker.
*hunger krieg*
Irgendwo hatte ich mal eine ganze Liste sprachlicher Kuriositäten... meine deutschen Studienkollegen verzweifeln teilweise schon, weil sie beim Bestellen von "Apfelschorle" immer komplett verständnislos angeguckt werden.
Da wir hier in Hessen / Frankfurt die einzig vernünftigen sind (das weiss doch jeder ), heissen die Dinger Kreppel (alternativ: Kräpp(e)l) und sind mit ganz leckeren Sachen gefüllt: von Erdbeer- über Himbeermarmelade bis hin zu Pflaumenmus, Eierlikör, Champagnercreme und Vanillecreme. Und die ist man traditionell von Silvester bis zur Fassenacht.
Pfannkuchen heissen die und nicht anders Und essen kann man die immer und überall, bei uns gibts da keine Begrenzung. Kann aber auch daran liegen, das wir früher doch nix hatten und deshalb alles futtern, was da ist
Ich finde aber gerade diese Kleinigkeiten machen das ganze doch so sympatisch. Ich glaub in keinem Land auf der Welt gibt es solche kulinarischen "Differenzen" zwischen den einzelnen Regionen... naja China kann da noch mithalten, aber die sind ja auch größer
Goldbrötchen hab ich übrigens noch nie gehört... Semmeln heissen die, oder Schrippen, aber Brötchen ist hier schon exotisch...
Aber wo wir dabei sind, gibts eigentlich nen Unterschied zw Wienern und Frankfurtern?
ZitatGepostet von Alucatraxa Meine deutschen Studienkollegen verzweifeln teilweise schon, weil sie beim Bestellen von "Apfelschorle" immer komplett verständnislos angeguckt werden.
Öh... damit hatte ich bisher weder in Österreich noch in Norditalien irgendwelche Probleme.
@VS: Die Brötchen werden auch nicht wirklich "Goldbrötchen" genannt, das tut nur diese eine Bäckerei zu Marketingzwecken.
ZitatGepostet von Viconias Seriso Aber wo wir dabei sind, gibts eigentlich nen Unterschied zw Wienern und Frankfurtern?
Da gibt es keinen. Ist auch nur wieder so ein regionales Ding. In Wien (und dem Rest der Welt) heissen die Frankfurter und hier in Frankfurt bekommst Du nur Wiener.
Es gab sogar auf Malta Frankfurters (den LKW mit der Werbung fand ich irgendwie niedlich) *g*
Und Goldbrötchen kenne ich eigentlich nur aus dem Supermarkt zum Selbstfertig backen. Aber egal, in welcher Region, die wenigsten Bäcker haben noch Brötchen. Die meisten verkaufen nur noch zu lange gebackenes, total verkrümeltes Etwas. Ich arbeite direkt in der Frankfurter Innenstadt und es gibt dort vielleicht 5 verschiedene Bäcker. Ein einziger hat ess- und geniessbare Brötchen.
Die besten Brötchen hat Malzer's in Herten - da gibt's die Goldbrötchen, außen knusprig-golden, innen fluffig leicht. Wenn man die morgens vor der Schule kauft, sind sie auch noch ofenwarm... *schwärm* Da gibt's auch perfekte Pizzabrötchen, russischen Zupfkuchen, Zimtbällchen, Blaubeer-Muffins und Focaccia-Brot...
Aber hier am Uni-Ort gibt es einen Laden, der 'Westfalen-Fladen' verkauft, noch so richtige bauernbrot-artige Fladen, die überm - hurra! - Holzofen oder auch auf dem Steinofen gebacken werden. Und die schmecken richtig gut nach Rauch und Holz... Manchmal gibt es Aktionstage mit bestimmtem Holz - letztens hatte ich Kiefer - und das schmeckt und riecht man sogar
letztes jahr beim skiurlaub in sölden (österreich) bestell ich auf irgendeiner hütte ien großes obi g'sprizt und der hüttenmann (bzw kellner) schaut mich an und fragt "schorle?"
bisschen geärgert hab ich mich schon... aber hab ihn dann gefragt wieso er mch so fragt und er meinte es gibt hier so viel mehr deutsche touristen dass er so weiter kommt, und weil ich so schönes hochdeutsch sprech (ray hat sich mal drüber lustig gemacht) war er sich nicht sicher woher ich komm... naja ich wusste ja was ich will wenn ich schon bestell.
"Knödel" heißen entweder "Knödel" oder alternativ auch "Klöße", das läuft aber ziemlich gleichberechtigt, "Germknödel" kenne ich nur als solche, "Kaiserschmarrn" heißt hier auch so (auch wenn man dem im Restaurant natürlich nicht so standardmäßig bekommt wie in Österreich), für "Kipferl" wüsste ich auch kein anderes Wort (sind hier auch sehr gebräuchlich nicht nur als Weihnachtsgebäck) und eine "Grapefruit" würde ich auch nur als solche bezeichnen (ein paar sagen zwar auch "Pampelmuse", das ist aber botanisch nicht korrekt).
Dass das weiße Zeugs bei uns "Schlagsahne" heißt, ist einer der eher wenigen Unterschiede, aber so gravierend ist der ja auch nicht.
deutschland ist halt doch um vieles größer als österreich und ich glaube es gibt daher auch um einige befremdende wörter mehr.
schauplatz wieder skihütte: "ich hätte gerne einen von den hefeteigklößchen da, ne!" verständnisloser blick der bedienung. skifahrer zeigt mim finger drauf "na das da" bedienung "achsooo"
bei sowas muss ich halt schmunzeln wenn ich daneben steh
Nico wollte neulich "nen Fleischkäsbrötschn" (also a Leberkässemmerl) bestellen. Die bei der Billa-Wursttheke hat ihn angeguckt als wär er ein Außerirdischer.
Darin, dass "Paradeiser" speziell österreichisch ist, würde ich dir zustimmen... aber "Erdapfel" sagt man meines Wissens nach durchaus auch in Süddeutschland sowie in Teilen der Schweiz und Norditaliens.
Wobei ich im Übrigen schon auf mehrere wirklich seltsame Kartoffel-Bezeichnungen hier in Deutschland gestoßen bin.