Die Langzeitwirkungen von Alkohol sind wirklich übel und als Droge, von der man abhängig ist, sicherlich eine der härtesten Abhängigkeiten überhaupt (auch aufgrund der massiven körperlichen Zerstörungen). Das ist übrigens ein Grund, warum ich gegen eine Freigabe von THC bin. Es reicht schon, wenn zwei Pandorabüchsen offen herumstehen (Alkohol und Zigaretten), da muss man nicht unbedingt noch eine dritte (oder vierte, Kokain scheint ja mittlerweile auch mitten in der Gesellschaft angekommen zu sein) öffnen.
ZitatGepostet von Karadras Da begibt man sich aber auf nicht ganz ungefährliches Terrain, mit dieser Argumentation. Nicht, dass ich die Zahl der Alkoholunfälle nicht für viel zu hoch halten würde... aber ein Verbot stellt immer einen erheblichen Einschnitt in die Freiheit des Einzelnen dar. Und an dieser Stelle sollte man sich wirklich fragen, ob ein Staat es sich anmaßen darf den Großen Bruder zu spielen, der den kleinen Bürger in guter Absicht von der Gefahr der Alkoholsucht befreit.
An und für sich hast du da schon recht. Und doch hat sich der Staat diese Kontrolle auch in anderen Bereichen, die sich mMn gut mit der Alkohol- und Nikotinproblematik vergleichen lassen, schon längst angemaßt und dies durchaus mit breiter Akzeptanz in der Bevölkerung.
Gesetzgebung ist halt immer eine Gratwanderung - einerseits passieren beispielsweise immer noch viel zu viele Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit, andererseits schreit die Autofahrerlobby (bei uns in Österreich) derzeit nach Tempo 160 auf Teilstrecken der Autobahnen. Und zwar genau mit dem Argument, dass die Leute ja eh nur dann so schnell fahren wenn es die Fahrbahn zulässt und wenn sie niemanden gefährden und blablabla - würde diese Selbstregulation allerdings funktionieren, wären meine Kollegen nicht erst letzte Woche mal wieder in den Straßengraben geklettert, um einen eingeklemmten Autofahrer zu bergen.
Und beim Alkohol gibts natürlich auch verschiedene "Zugänge", die einen trinken gar nix oder halt gelegentlich gerne ein gutes Glas Rotwein (Bier, Cocktail, was auch immer), die anderen saufen sich jeden zweiten Tag bewusstlos. Viele *Erwachsene* können damit umgehen, viele nicht. *Kinder* und *Jugendliche* können es meines Erachtens kaum. Ja, klar, der erste Vollrausch gehört klischeehafterweise zum Erwachsenwerden - aber muss der schon mit elf, zwölf Jahren sein? Da wiederum spielt die Vorbildfunktion der älteren Freunde, Geschwister und nicht zuletzt auch der Eltern eine große Rolle.
Und - back to topic - die sogenannten "Killerspiele" sind für den Großteil eben Amusement, Zeitvertreib, Hobby. Einige wenige Freaks übertreiben es halt leider, wie in jedem anderen Bereich auch.
ZitatGepostet von Chedala Das ist übrigens ein Grund, warum ich gegen eine Freigabe von THC bin. Es reicht schon, wenn zwei Pandorabüchsen offen herumstehen (Alkohol und Zigaretten), da muss man nicht unbedingt noch eine dritte (oder vierte, Kokain scheint ja mittlerweile auch mitten in der Gesellschaft angekommen zu sein) öffnen.
Also, mal eine Klarstellung: Ich glaube auch nicht, daß Killerspiele am PC die Trefferquote mit einer realen Waffe erhöhen, auf jeden Fall nicht wesentlich, das habe ich wohl falsch ausgedrückt. Ich habe selbst mal ein russisches Sturmgewehr abgeschossen (keine Ahnung welches Modell genau), und das ist schon ein SEHR drastischer Unterschied, selbst mit kleinkalibrigen Waffen ist der Rückstoß stärker als bei einer Maus, ist schon klar.
ABER in US-Spielhallen, wo auch Kinder rein dürfen, gibt es halt auch Spiele, wo man eine Waffenimitation benutzt, ähnlich den Rennspielen mit Lenkrad - und da ist der Schritt schon weit weniger weit.
Und dann ist da natürlich noch das Enthemmungsargument.
Im Gegenzug kann man natürlich argumentieren, daß Gewaltspiele Gewalt virtuell abzureagieren erlauben, was besser ist als reale Gewalt. Tatsächlich hat Robert Steinhäuser im letzten halben Jahr vor seiner Tat seinen PC nicht mehr genutzt zum Spielen (warum führt jetzt zu weit, wäre z.T. auch nur Spekulation).
Also, Verbot oder nicht - gute Frage.
An sich wäre ich für totales Rauchverbot, starke Alkoholbeschränkungen, totales Waffenbesitzverbot für alle außer Polizisten... ja, ich stehe auf Überwachungsstaat. Hat nur 2 Haken: 1) Nicht durchsetzbar - wir sehen ja, daß wir nichtmal die bisherigen Verbote durchsetzen können. 2) Verbotenes ist reizvoll. Siehe Prohibition.