Na gut, die Sprüche auf den Plakaten sind jetzt nicht sooo überzeugend oder gut gelungen... aber ehrlich gesagt finde ich die Kommentare dazu auch keinen Funken besser, im Gegenteil... abgesehen davon, dass solche Beschmier-Aktionen ja nun wohl kaum etwas irgendwie Löbliches sind.
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Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Der erste ist nicht gut (immerhin wird zum Beispiel Microsoft mit schöner Regelmäßigkeit zum besten Arbeitsgeber Deutschlands gewählt; die Kritik, die an diesem Moloch anzuwenden ist, setzt sicher nicht am Lohn der Angestellten an), der zweite am Thema vorbei... den dritten finde ich aber gut...
... und mit einem Haufen wie der Sony-Musiksparte ist Mitleid nicht unbedingt angebracht.
Von Mitleid redet ja auch kein Mensch... aber dass entsprechende Unternehmen gegen Raubkopieren vorgehen, ist ihr gutes Recht und aus meiner Sicht vollkommen legitim. Wie gesagt, die beiden diesbezüglichen Sprüche sind in der Tat nicht sehr gelungen, aber illegalerweise irgendwelche ähnlich wenig gelungenen Kommentare darunterzuschmieren macht es aus meiner Sicht nun auch nicht wirklich besser.
Und der dritte Kommentar wirkt zwar auf den ersten Blick zugegebenermaßen durchaus amüsant, ist aber trotzdem nicht sehr fundiert... schließlich ist der illegale Zigarettenhandel (durchaus auch in Deutschland) in der Tat ein Problem, und einer der Gründe dafür ist nun einmal wirklich die doch deutliche Steigerung der gesundheitlichen Risiken.
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Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Hm, ob beim ersten nicht eher gemeint war, dass Gates iirc sich des öfteren mal wo anders bedient hat und deshalb besser ihm diese Vorhaltungen gemacht werden sollten?
Ich finde, der zweite geht gar nicht mal sooo weit am Thema vorbei - sicher, es gibt gewiss unbekanntere Musiker, welche auf die Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Cds wirklich angewiesen sind, aber ich schätze jetzt mal, dass die Piraterie-verluste der Musikindustrie eher bei den großen Künstlern besonders hoch sind und gerade deswegen solche Plakate aufgestellt werden?
(Ich frage mich immer noch, wie Leute wie Jay-Z mit dem, was sie Musik nennen überhaupt genug zum Leben verdienen können... *graus)
Der dritte ist wirklich gut.
Take my Advice - return to the past you came from. The future isn´t what it used to be. - G´Kar
Genau, quälgeist. Wenigstens einer, der es verstanden hat.
Und das mit den unbekannten Künstlern... Khel hatte demletzt mal einen Bericht von einer unbekannten Künstlerin, die den Internet-Kopien viel Geld verdankt. Immerhin sind so Leute auf sie aufmerksam geworden und haben sich ihre Platten gekauft. Es kann also auch umgekehrt sein und ich glaube, das ist bei den meisten der Fall. (Die meisten geben es nur nicht zu. ) Muss Khel mal fragen, welche Seite das war. Und welche Künstlerin.
Irgendwie kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass der Raubkopienkram in mehr als ein paar Ausnahmefällen mehr nützt als schadet... ich denke, in aller Regel wird doch jemand, der illegal einen bestimmten Song herunterlädt, dann kaum in den Laden laufen und das dazugehörige Album ganz brav legal erwerben... warum sollte er, wenn er es doch illegal haben kann und sich daran offenbar nicht stört?
Ab und an kann das sicher mal vorkommen, aber dass das die Regel ist, kann ich mir kaum vorstellen... und ohnehin ändert das doch nichts daran, dass die ganze Raubkopiererei illegal ist und bleibt... und meiner Ansicht nach aus gutem Grund.
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Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Ich könnte jetzt einiges dazu schreiben, Yavanna, aber ich lass es lieber. Gegen die Totschlagargumente, die Du als Antwort bringen würdest, käm ich doch nicht an. Und wozu dann also die Mühe machen.
Hm, also ich hab mir eine Nightwish CD gekauft, nachdem ich Mp3s davon gehört hab. Nennt es einen Fetisch, Originale besitzen zu wollen, aber ich würde mir ZB von Duke Nukem Forever, sollte es in diesem Jahrtausend noch erscheinen, niemals eine Raubkopie holen - es wäre einfach nicht das "echte" für mich.
Was mich allerdings interessiert: Woher wissen die Industriellen eigentlich, wieviel "Schaden" Raubkopien anrichten? Ich meine, es hätte sich doch wohl nicht jeder, der sich eine Raubkopie geholt hat, auch wirklich die CD gekauft, wenn es die Kopie nicht gegeben hätte? Sind diese Millionenschäden nur "Wunschdenken"?
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Sind sie quälgeist. Zumindest der grösste Teil davon.
Warum sollte ich bei einem unbekannten Künstler die Katze im Sack kaufen? Ich probiere Klamotten ja vorher auch an, bevor ich sie kaufe.
Es mag sicherlich ein paar kleine Künstler und Plattenlabels geben, die zumachen. Aber so ist das eben in jeder Branche. Warum soll ausgerechnet die Plattenindustrie davor verschont bleiben?
Irgendwie verstehe ich gerade nicht, wo das Problem daran ist, sich Songs, von denen man wissen möchte, ob sie einem gefallen oder nicht, als legal freigegebenes Sample oder in voller Länge im Plattenladen anzuhören... ich finde, das funktioniert wunderbar.
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Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Mach das doch. Verlangt ja keiner von Dir, umzudenken.
Ich kann nur diese typischen dummen Sprüche wie "das illegale Raubkopieren (allein das Wort ist schon falsch) macht jährlich einen Schaden, der weit höher ist, als das weltweite BSP" nicht mehr hören. Die sind einfach nur falsch.
Die Rechnen ihre Fantastilliarden entweder über die Zahl der verkauften CD-Rohlinge aus oder nehmen an, dass jeder Song, der angeboten wird, ca. 1000 mal (echte Zahl) kopiert wird.
Heraus kommen kann viele tolle Fantastillionen, mit denen man - offensichtlich - gut Lobbyarbeit betreiben kann. Was man dabei nicht vergessen darf ist die Tatsache, dass ungeachtet aller dieser Schäden Rekordverkäufe z.B. bei den DVDs (gerade habe ich wieder eine Erfolgsmeldung von Disney gelesen) erzielt werden. Sooo schlimm kann sich das Kopieren nicht auswirken (auch wenn es wohl eine messbare Wirkung hat).
In diesem Zusammenhang fällt mir Oliver Kalkhofe ein, der sich beschwert hat, die Raubkopierer hätten die Erlöse vom Film der Wixxer ruiniert - dass der Film aber einfach schlecht war und vielleicht deshalb kein Erfolg war, ist aber nicht erwähnt worden.
Ich finde die Anti-Raubkopierer-Kampagnen total dämlich (besonders die im Fernsehen, rein von der Aufmachung her) und sicher wird, wie Chedala sagt, gerne hier und da ein wenig aufgebauscht und anderes verschwiegen.
Aber sich vorzumachen, dass die Zahlen größenordnungstechnisch alle aus dem Blauen herausgeholt sind und dass durch illegales Ziehen schon fast mehr Nutzen als Schaden entsteht, ist meiner Meinung doch ein wenig arg naiv.
Wenn junge Künstler meinen, dass es ihnen nützt, wenn ihre Songs im Internet illegal "probegehört" werden, dann sollen sie sie doch gleich freischalten und legal zum Download anbieten?
And in the dead of a moonless night As your path turns into the black You become one with the darkness And in the dead of a moonless night Who knows if you are brothers Or if you will turn against each other
ZitatIch behaupte nicht, ein Experte im Recht auf geistiges Eigentum zu sein, aber ich weiß eine Sache. Wenn ein Angehöriger der Musikindustrie behauptet, ich sollte ihrer Meinung sein, weil mir das mehr Geld einbringt, lege ich meine Hand auf meine Brieftasche... und überprüfe sie, wenn er gegangen ist, nur um sicherzugehen, daß nichts fehlt.
[ Editiert von Kheldar am 08.02.07 12:05 ]
:couple:
[f1]Magie ist die Kunst, Veränderung durch einen Willensakt zu schaffen. Aleister Crowley
Mhmm... bei mir tritt da glaube ich noch ein ganz anderes Phänomen hinzu, das ihr hier gar nicht erwähnt.. ich würde längst nicht so viel Musik hören, wenn ich nicht die kostenfreie Gelegenheit dazu bekäme. Dann würde ich wenn überhaupt Radio hören, oder eben die seltenen CDs in meinem Zimmer immer wieder... aber die musikalische Vielfalt würde ganz sicher darunter leiden, damit gäbe es nicht zu jeder Stimmung eine Musik, und ich wäre das auch gar nicht so gewohnt. Ich würde es vermutlich noch nicht einmal vermissen.
Worauf ich eigentlich hinauswill. Diese Musikkultur der Vielfalt, die ist doch vermutlich erst durch den unbeschränkten Zugang zur Musik entstanden und wird dadurch erhalten... insofern denke ich, dass der Musikkonsum auf alle Fälle gerade durch diesen Zugang auch eine Steigerung erfahren hat. es ist also schon an sich schwer zu vergleichen, was denn überhaupt der Verlust ist, den die Musikbranche durch Raubkopien hat,wenn man sich überlegt, dass ohne diese Kopien der Musikkonsum nicht nur in diesem Maße des Wegfalls, sondern in viel höherem Maße schwächer wäre, weil sich die Hörergewohnheit verändert.
Man sollte die Städte auf dem Lande bauen, dort ist die Luft besser!
Also, die Tatsache, dass niemand etwas wirklich Abgesichertes über die tatsächlichen Auswirkungen der ganzen Raubkopiererei sagen kann, hatten wir ja heute schon mehrfach - aber ich finde, es reicht bereits völlig, das Ganze unabhängig von diesen (möglichen/tatsächlichen) Auswirkungen zu betrachten:
Wenn jemand ein Musikstück produziert, dann stehen ihm allein alle Rechte daran zu, was wohl niemand ernsthaft bezweifeln will, und folglich ist es sein gutes Recht, zu sagen "Ich mache dieses Musikstück öffentlich zugänglich, aber nur gegen Bezahlung" - sich dann schlicht und einfach darüber hinwegzusetzen, ohne sich in irgendeiner Weise um das Recht der Betreffenden an ihrer Musik zu kümmern, fände ich selbst dann schlimm, wenn sich tatsächlich beweisen ließe, dass durch das Raubkopieren keine wirtschaftlichen Verluste eintreten (was ich, wie bereits gesagt, für ziemlich ausgeschlossen halte).
(Nebenanmerkung zu der Geschichte mit der "Musikkultur der Vielfalt" - ich glaube nicht, dass diese wirklich erst in den letzten Jahren mit der Verbreitung der Raubkopien aufgekommen ist, sondern schon viel länger existiert und auch weiter existieren würde, wenn durch irgendein technisches Wunder plötzlich jegliche Raubkopie unmöglich gemacht würde. Es gibt ja nun auch ausreichend Möglichkeiten im Internet, einzelne Musikstücke ganz verschiedener Stilrichtungen nach Belieben zusammenzustellen und völlig legal herunterzuladen, ohne dass man dabei arm wird.)
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