Ja, denke ich auch. Gerade in der dunklen Jahreszeit finde ich persönlich Lichter immer sehr schön, z.B. wenn die Stadt für Weihnachten fertig gemacht wird und so. Und wenn man so weit weg vom Schuss ist, dann kann ich mir schon vorstellen, dass das aufs Gemüt schlägt. Außerdem gilt es dann auch zu überlegen, was ist, wenn man mal alt ist. Die Knochen brechen leichter und wenn man unglücklich fällt, dauert es eine ganze Weile, ehe der Krankenwagen da ist.
Einerseits finde ich es durchaus reizvoll, denn es ist ja auch irgendwie schön, dem Leben in der Großstatdt zu entkommen und nur Natur um sich zu haben, andererseits finde ich es aber auch schwierig.
Meine Freundin aus Dänemark, von der ich erzählt hatte, wohnt mit ihrem Mann auch irgendwo in der Pampa. Sie hat mir jedenfalls erzählt, dass es ihr extrem schwer fällt, weil es so gut wie keine Geschäfte gibt (nur eben ein paar wenige für Lebensmittel und so) und eben auch keine Freizeitangebote. Nachdem sie mehrere Jahre in Kopenhagen gewohnt hat, muss das schon ein richtig krasser Wechsel gewesen sein.
*blöde Lernunterlagen jetzt zur Seite schiebt und schnell noch mal ein paar Bilder postet*
Immer noch im Nationalpark von Killarney, diesmal im Rahmen einer Radtour - da die Gegend sehr weitläufig ist und man zu Fuß einfach nur einen recht beschränkten Aktionsradius hat, haben wir uns an einem Tag mal Fahrräder geliehen, um auch in die etwas abgelegeneren Gebiete zu kommen (Yavanna hat es sogar geschafft, keinen Unfall zu bauen, obwohl das Rad keine Klingel hatte und Yavanna mit den gleichzeitigen Hindernissen von Kein-Rücktritt *und* Männerstange etwas überfordert war). Hier der Blick ins Black Valley, so benannt, nachdem während der Großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts kein einziger der damaligen Bewohner des Tals überlebt hat, woraufhin das Tal jahrzehntelang nicht wieder besiedelt wurde. Wie sich dem Bild entnehmen lässt, leben auch heute nur einige wenige Menschen in dem Gebiet - das Tal war die letzte Region Irlands, die an das Elektrizitätsnetz angeschlossen wurde, und auch das erst, nachdem die Einwohner jahrelang dafür gekämpft hatten.
Als nächstes der Blick auf die Gap of Dunloe, der wohl berühmteste Bergpass Irlands, über den einst schon Queen Victoria kutschiert wurde (deshalb hat jedes noch so winzige Felsstückchen hochtrabende Namen wie "Queen's View", "Ladies' View", "Prince of Wales Rock" und dergleichen). Der Anstieg mit dem Rad war recht schweißtreibend, vor allem, wenn man noch dazu ständig Pferdekutschen ausweichen muss (die in Killarney und der näheren Umgebung fast häufiger sind als Autos), aber dafür war der Ausblick von oben wunderschön, ganz zu schweigen von der Abfahrt mit dem Rad, die sich langgezogen bei bester Aussicht bis ins Tal erstreckt. Kriemhild und der Koala hatten zwar etwas Angst vor den unheimlichen Wolkenschatten, aber sie sind noch nie so gebraust.
Der Blick ins Tal ein Stückchen tiefer, rechter Hand ein See, der mit einiger Wahrscheinlichkeit der Black Lough sein müsste - am rechten Ufer sieht man die Straße, die man mit dem Rad hinunterbraust.
Kurz darauf verlassen wir sowohl Killarney als auch die Grafschaft Kerry und fahren ein Stückchen weiter nach Norden bis in die Grafschaft Clare. Folgend ein Sonnenuntergang über der Galway Bay, von dem ich ungefähr zwanzig Bilder habe, weil der *hust* freundliche zugehörige Ort Ballyvaughan jegliches Stückchen freie Wiese mit "NO CAMPING - NO OVERNIGHT STAY" zugepflastert hatte, sämtliche Anwohner entweder unfreundlich oder nicht zu Hause waren und wir daher schließlich illegalerweise auf einem Stückchen Gras zelten mussten. Es war zwar der wohl schönste Zeltplatz des ganzen Urlaubs, weil exakt zwei Meter vom Meer entfernt, aber wir waren auch etwas paranoid, erwischt zu werden, weshalb wir auf den Schutz der Dunkelheit warten mussten, bevor wir das Zelt aufbauen konnten - die Dunkelheit kam erst zwischen zehn und elf, wir aber waren schon seit sechs Uhr da, das heißt, ich hatte jede Menge Zeit, aus Langeweile Fotoserien von der immer gleichen Stelle zu machen. Außerdem wurden wir hier permanent von Mückenschwärmen überfallen.
Ein zweites Bild aus derselben Serie, noch immer zu hell und noch immer tyrannische Mückenschwärme um uns herum, aber wenigstens regnet es nicht (sonst tut es das generell ab dem späten Nachmittag).
Und hier schließlich noch ein drittes Bild aus der Serie irgendwann später am selben Abend, nachdem es mittlerweile recht frostig geworden war, aber immer noch viel zu hell, um das Zelt aufbauen zu können, zumal ständig irgendwelche turtelnden Liebespaare vorbeigekommen sind und uns misstrauisch beobachtet haben. Dafür konnten wir mit dem Fernglas genauestens dokumentieren, wie ein armer Wassersportler alle zwei Minuten von seinen Wasserski ins Meer geklatscht ist und nicht wieder hochkam.
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Das zweite Bild aus der Sonnenuntergangsserie hat gequengelt, weil es übergangen wurde... ich hab's noch mal schnell dazu editiert, jetzt sind die drei auch chronologisch in der richtigen Reihenfolge.
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Ich hab einen Faible für Sonnenuntergangsbilder . Die sind echt schön geworden. Die Bergfotos sind auch nett. Hast du da noch mal einen Zoom verwendet, z.B. von dem Foto mit dem See, an dessen rechter Seite die Straße verläuft?
Hier sind wir gerade auf der Wanderung durch das Burrengebiet, eine wegen ihrer Einzigartigkeit unter Geologen sehr berühmten Gegend. Wie man auf dem nachfolgenden Bild erkennen kann, sieht die Landschaft in der Tat recht ungewöhnlich aus... im Grunde handelt es sich dabei um sehr dicke Kalksteinschichten, die einst Meeresboden waren und dann, als sie über den Meeresspiegel gehoben wurden, diese typischen Riese bekommen haben.
Hübsch ist, dass die Gegend zwar auf den ersten Blick extrem grau und leblos wirkt (im ersten Moment hat es mich etwas an die Kohlenhalden zu Hause erinnert), bei näherem Hinsehen wächst aber in jeder noch so kleinen Spalte immer ein bißchen Grün, selbst wenn nur drei Krümel Erde vorhanden sind.
In manchen Spalten wachsen sogar Blümchen.
Am Ende einer endlos langen Etappe schlagen wir unser Zelt in einem kleinen Caravanplatz direkt am Meer auf. Gleich bei unserer Ankunft weist uns der am Eingang sitzende Ire darauf hin, dass wir uns einen möglichst geschützten Platz suchen sollten, weil ein Sturm im Anmarsch wäre... was uns zwar noch etwas schwer zu glauben fällt, weil es bis dahin fast windstill ist, aber wir spannen doch lieber das Zelt erstmals mit allen vier Sturmleinen auf. Tatsächlich frischt der Wind kurz danach extrem schnell auf, und wie man auf den folgenden Bildern sehen kann, verschlechtert sich auch das Wetter rapide. Hier ein Fleckchen zwischen Murrogh und Fanore nahe Black Head, mit Blick auf, äh, Trawvealacalaha.
Das hier ist allerdings nur die Vorhut, vom wirklichen Sturm, der dann tatsächlich mit aller Macht kam, gibt es leider keine Bilder... zu dem Zeitpunkt hockten wir nämlich im Dunkeln in unserem nur durch die Dünen vom Meer getrennten Zelt, können uns nicht so recht entscheiden, ob nun das extrem laut tobende Meer oder der mindestens ebenso extrem auf unser Zelt prasselnde Regen unheimlicher sind, und hoffen, dass unser angeblich extra sturmsicheres Zelt wirklich sturmsicher ist und den reißenden, zerrenden Sturmböen standhält. *immer noch schauder*
Das Stückchen Küste hier ist übrigens dasselbe wie weiter oben auf dem zweiten und dritten Bild, wenn sie auch längst nicht mehr so freundlich aussieht.
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Yavanna mag das Meer auch, aber in der Nacht fanden wir den Sturm doch schon auch sehr unheimlich... so ein Zelt ist eben nicht viel, was man über dem Kopf hat, vor allem, wenn die Sturmböen wie wild daran rütteln. Und das Meer im Hintergrund war so richtig laut... das Tosen hat man selbst über dem Sturm und dem prasselnden Regen noch gehört.
Gut, dass wir schon vorher mit "There's a storm coming" gewarnt wurden und rechtzeitig die Sturmleinen spannen konnten.
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Eigentlich haben wir die Sturmleinen ja immer gespannt... es ist auch echt nichts mieser, als entweder auf einmal weggeweht zu werden, oder nachts seinen warmen Schlafsack verlassen zu müssen, um in strömendem Regen, Wind und noch dazu im Dunkeln die Leinen zu ertasten...
Oh, da wäre ich auch gerne gewesen... *sigh*
__________________
You can not cage the wind, nor can you quieten him.
Wir haben die Sturmleinen in Irland nur dieses eine Mal gespannt, ansonsten war das nicht nötig... wir haben nämlich ein speziell für solche Zwecke konstruiertes Zelt mit einer neuen patentierten Konstruktionsweise, die extra sturmresistent ist.
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Was ich irgendwie schon seit Monaten noch tun wollte, aber dann doch irgendwie vergessen habe und nun der Vollständigkeit halber mal nachhole... hier noch schnell die letzten Bilder aus Irland (lang, lang ist's her ):
Die Cliffs of Moher - der vielleicht einzige Ort in ganz Irland, der von Touristen überlaufen ist (man fragt sich irgendwie, wo die auf einmal alle herkommen - man kann eine Woche lang über einsame Halbinseln wandern, ohne einem anderen Menschen außer einem Schäfer mit seiner Herde zu begegnen, und kaum kommt man an diese Klippen, poppen Reisebusse voller Japaner und sonstwem aus dem Boden... man hat fast den Eindruck, die kämen nur für dieses eine Ausflugsziel nach Irland und würden dann sofort wieder abreisen). Hier mit Blick nach Süden (war leider etwas diesig, aber immerhin weder Regen noch Nebel):
Hier der Blick nach Norden auf O'Brien's Tower, einen alten Wach- und heutigen Aussichtsturm - hier kann man besser erkennen, wie hoch die Klippen wirklich sind, an der höchsten Stelle über 200 m über dem Meeresspiegel.
Blick von Ich-weiß-nicht-mehr-genau auf irgendeinen Ich-weiß-nicht-mehr-welchen-Teil der Klippen.
Ein sehr verbotenes Bild, weil von einem sehr verbotenen Pfad aus gemacht... aber völlig unwissentlich. Um den Touristenmassen zu entgehen, sind wir nicht mit dem Bus gefahren, sondern über einen Klippenpfad hingewandert... am Anfang sah der Weg höchst legal aus und war sogar beschildert, und erst zwischendurch fiel einem dann auf, dass es irgendwie komisch ist, dass überall mitten auf dem Weg Zeug liegt und alles zugewuchert ist. Da wir dann aber auch nicht mehr umkehren wollten, haben wir uns mit zwei lebensmüden Franzosen querfeldein geschlagen... am Schlimmsten war die Weide mit den Viechern, von denen wir ziemlich sicher waren, dass es böse Bullen waren.
Noch ein verbotenes Foto vom verbotenen Pfad mit Blick auf den unteren Teil der Klippen... da wohnen ganz viele Papageientaucher, aber die waren leider zu weit weg, um Fotos davon machen zu können.
Öhm... eher unspektakuläres schönes Wetter über Irland :
Unwesentlich spektakulärerer Sonnenuntergang über Dúlainn:
Und hier noch ein bißchen Smaragd-Wiese für die, die sich immer schon gefragt hatten, warum Irland eigentlich "Emerald Isle" genannt wird...
____________________
Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Der Blick vom "verbotenen Pfad" war deutlich spektakulärer als der "offizielle Blick". Und die grüne Wiese... das Foto ist sehr gut, aber in echt war das Ding einfach nur "leuchtstark und konstrastreich", anders kann ich es nicht beschreiben - ich habe noch nie so viele verschiedene Grüntöne auf einem Haufen gesehen.