Freundliche Silbermonde betreten die Ecke nur in Boulderschuhen, allen anderen ist es untersagt.
Ein sinngemäßes Schild steht in Hannover, ich finde das immer wieder nett.
Es finden sich immer Routen in den Schwierigkeitsgraden weiß, gelb und grün. Blau kann bei Bedarf kurzfristig geschraubt werden. Rot Wünsche bitte ein oder zwei Tage vorher ankündigen, schwarze Routen bedürfen leider eine Woche Vorbereitung.
Zitat von valacirca im Beitrag RE: Miniatur-PlaudereckeMir ist in Schweden meine wertvolle Hornhaut von den Händen geblättert, mal schauen, wie das beim nächsten Mal wird. Ich bin ja tendenziell immer noch Anfängerin, wenn auch keine ganz blutige mehr. Letztens habe ich auch schon ein paar Routen über meinem üblichen Schwierigkeitsgrad geschafft, aber ich habe trotzdem den Eindruck, dass ich nach wie vor die "Schlechteste" in der Halle bin, wenn ich mir anschaue, was alle anderen für Routen klettern.
Wir klettern nicht immer gleichzeitig, sondern auch gelegentlich abwechselnd, daher sind es bei mir nicht mal eineinhalb Stunden am Stück. Ich merke auch immer, dass ich gegen Ende viel technischer klettere, wenn die Kraft nachlässt und die Hände wehtun. Da wird man dann gleich viel vorsichtiger.
Das finde ich am Bouldern gerade auch sehr schick, dass es nicht darum geht, „der Beste“ oder „der schlechteste“ oder was auch immer zu sein. Solange man selber Spaß an der Sache hat und Fortschritte macht ist alles OK, finde ich.
Generell gesehen sind meine beiden Arbeitskollegen besser als ich. Dennoch gibt es (zugegeben nicht oft) ein paar Routen, die ich eher getoppt habe. Wobei es schon einzelne Tage gibt, wenn sonst nur Top-Leute, die blau und rot am Stück klettern, in der Halle sind, bei denen man sich etwas klein vorkommt.
In Hannover ist es leider öfters so voll, dass man gar nicht durchgängig bouldern kann, sondern warten bis, bis die Wand frei ist. Heute alle weißen Routen am Stück machen zu können, war schon eine Ausnahme.
Ich komme mir halt manchmal wie im Kinderturnen vor, wenn ich abwarte, dass einer eine extrem schwierige Route fertigmacht, damit ich danach an der gleichen Wand meine Anfängerroute absolvieren kann. Aber du hast schon recht, es geht nicht ums Vergleichen, die anderen haben außerdem auch mal alle klein angefangen. Ich merke auch fast jedes Mal, dass ich einen kleinen Ticken besser werde, das ist extrem befriedigend, zumal man das Erfolgserlebnis ja immer hat, wenn eine schwierigere Route auf einmal doch klappt und sei's nach zig Versuchen.
Wenn wir in die Halle in der Stadt gehen, dann am liebsten ab halb neun (die Halle hat bis 23 Uhr offen), da ist es dann nicht mehr ganz so voll wie direkt nach Feierabend und man muss selten warten, dass eine Wand frei wird. Außerdem bauen sie in München gerade eine zweite Halle in einem anderen Stadtteil, da verteilt es sich hoffentlich ein bisschen. Recht gerne mag ich auch noch eine der Hallen etwas außerhalb der Stadt, in der ist hauptsächlich Kletter- und kaum Boulderbetrieb. Da übe ich inzwischen die Überhänge, die mich am Anfang immer noch recht fertig gemacht haben. Da denkt man, man hat Kraft in den Armen und dann hängt man wie eine zu dicke Spinne an der Wand und kommt nicht höher.
In der Boulderwelt gibt es übrigens grob geschätzt acht verschiedene Schwierigkeitsgrade. Den ersten könnten sie sich komplett sparen, den kann man allerhöchstens noch zum Aufwärmen für den zweiten Grad benutzen, aber selbst ich bin beim zweiten Mal schon standardmäßig zu Grad 3 übergegangen. An dem arbeite ich allerdings nach wie vor, auch wenn ich inzwischen schon hin und wieder was auf 4 geschafft habe.
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Also den 3 bzw. 4 Grad von 8 zu klettern hört sich für mich doch schon ganz gut, wenn die Abstufungen mit denen in Hannover vergleichbar sind.
Hier gibt es 5 Grade. Wobei die Masse der Kletterer den 2. oder 3. bouldert. Den 4. Grad klettern die "Profis", gefühlt an einem durchschnittlichen Tag etwa 20% der Anwesenden ... außer der Alpenverein trainiert gerade. Den 5. Grad sehe ich nur gaaaanz selten jemanden bouldern und die sind denn meistens auch Teilnehmer an nationalen (Jugend-)Meissterschaften. Manchmal sind noch Routen im 6. Grad geschraubt (aktuell glaube ich 2 oder 3), die habe ich noch nie jemanden klettern sehen.
Mein Boulderziel ist im Moment bei jedem Besuch eine neue Route im 3. Grad zu schaffen. Wobei es in dem Grad auch noch zig Routen gibt, die absehbar nicht klappen werden.
Im Überhang bin ich total gerne aktiv. Komischerweise gibt es in diversen Boulderhallen (Bremen, Oldenburg und Bielefeld) nur seeehr kleine Überhangbereiche.
Ich klettere hauptsächlich Grün und ein bisschen Weiß, das darüber liegende Blau ist für mich noch total unerreichbar. Auf dem Level ist gerade meine viel bessere Freundin, aber die stellt auch immer wieder fest, dass es innerhalb der Schwierigkeitsgrade viel schwerere und leichtere Routen gibt. Die leichteren sind dann die, die einem ein gutes Gefühl verschaffen, wenn man mal einen schwereren Grad schafft.
Bei uns gibt es noch eine sehr große Wettkampfwand, die immer extrem leer ist. Meine Freundin habe ich da letztens auch recht ruhmlos runterfallen sehen.
Falls es dich mal wieder nach München verschlägt, solltest du dann nicht in die Boulderwelt gehen, sondern nach Heimstetten rausfahren. Deren Boulderwände bestehen quasi nur aus Überhängen. (Sieht man hier ganz gut, die Routen sind aber natürlich da gerade auf Wettkampf geschraubt.)
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Letztes Wochenende bin ich bei einer Route nach längerer Zeit auch mal wieder wie ein hilfloser Käfer auf dem Rücken gelandet. Meine folgenden Versuche waren dann schon besser, das Top habe ich aber (noch) nicht erreicht. Ich hoffe die Route ist noch eine Woche geschraubt, dass ich die noch mal versuchen kann.
Auf den Bilder sind auch ein paar schicke Überhänge dabei.
In Hannover sieht eine Hälfte so aus. Die Ecke auf der das SFU-Plakat steht, ist ein Überhang der nach drei Seiten frei in die halle ragt. Dort und in dem dahinter liegenden Bereich, kann man mehrere Körperlängen klettern, bei denen man die Wand mehr oder weniger über sich hat. Das ist sehr schick ... wobei die meisten Routen dort über meinem Können liegen.
Ich bin zum Glück noch nie richtig heruntergefallen, dazu bin ich wohl noch zu übervorsichtig. Mehr oder weniger kontrolliert gesprungen aber schon oft, wenn ich gemerkt habe, dass es mich eh gleich runterbröselt. Es gibt nur eine Route, da verkante ich mich ständig auf Kniehöhe zwischen zwei Tritten, rutsche ab und hänge dann noch mit dem Fuß drin, das ist ziemlich fies (und imo ein bisschen schlampig angelegt).
Das ist eine schicke Rundumsicht. Schaut nach einer netten, abwechslungsreichen Halle aus.
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Mein Urteil ist vielleicht nicht ganz neutral, da ich fast nur in Hannover Boulder und zwar schon in anderen Hallen war, aber jeweils nur ein oder zwei mal, aber von diesem Eindruck her ist Hannover die abwechslunsgreichste Halle. Und zwar sowohl was den "Winkel" der Wände als auch der geschraubten Routen angeht (statische-, dynamische- und balance Routen mit großen oder kleinen Griffen / Tritten).
Dafür kann man den Umkleideräumen und Sanitärenanlagen eine gewisse Improvisation nicht absprechen.
Es gibt eine Ecke in hannover, da mag ich tatsächlich nicht so gerne klettern. Da bin ich aus ~1,7m Höhe zweimal nur minimal kontrolliert auf den Füßen gelandet und habe danach enn 2-3 Wochen nicht gebouldet, weil irgendwas gezerrt war. Meine Rückenplatscher waren alle dankbarerweise aus niedrigerer Höhe.
Ich habe oft ein etwas ungutes Gefühl, von weiter oben zu springen, und klettere meist ein Stück wieder runter. Die einzigen Kriegsverletzungen, die ich bisher davongetragen habe, waren zum Glück nur die offenen Blasen am Handballen die ersten zwei Male und ansonsten halt immer wieder die üblichen blauen Flecken und Schrammen. Ich haue mir regelmäßig das Knie an den Griffen und Tritten der anderen Routen an oder mein Arm oder ein Fingerrücken machen Bekanntschaft mit der rauen Wand. Hach ja, wird mal wieder Zeit. Vielleicht morgen Abend oder am Sonntag.
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Ja, zum Klettern hat die raue Wand Vorteile, beim daran entlang rutschen eher weniger. Ist mir heute auch wieder passiert, als ich bei einer Balance-Route einfach mal mit dem Fuß abgerutscht bin. Ging dankbarer weise nur 40cm runter bis auf die Matte, die Schrammen an den Ellenbogen sind gar nicht soo groß.
Wenn das Top nicht an den höchsten Wänden ganz oben ist, springe ich meist runter, bzw. lasse mich fallen. Wobei es eigentlich ja auch weiteres Training wäre, wieder hinunter zu klettern.
Ja, abzurutschen und dann die Tritte runterzurattern, macht besonders schöne Schürfwunden.
Ich klettere allerdings selten die markierte Route wieder nach unten, sondern nehme meistens die Böller, die mir am besten passen. In Heimstetten bleibt einem auch oft nichts anderes übrig, als nicht zu springen, weil die Matten stellenweise nicht ganz bis an die Wand reichen. Da bin ich immer ganz besonders vorsichtig - falls ich da jemals runterfalle, bin ich hoffentlich geistesgegenwärtig genug, mich noch gut von der Wand abzustoßen, um nicht in die Lücke zu fallen.
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Oh, Lücken zwischen Wand und Matte sind ungünstig.
Teilweise nehme ich beim runterklettern auch andere Boulder. Gerade im Überhang sind einige Routen hinunter glaube ich noch schwerer als hinauf.
Sich im Fallen oder abrutschen leicht von der Wand abzustoßen ist eine gute Idee. In der Praxis aber gar nicht so einfach umzusetzen. Meine Schramme am linken Ellenboge liegt blöd, ich kann den Arm nicht mehr beim Tippen auf dem Schreibtisch ablegen.
Die Matten dort sind allgemein etwas wild. Manche sind total durchgelatscht, andere direkt daneben dann überraschend hart und alle nicht passgenau an die Wände angeglichen, so dass eben hier und da die Lücken zustande kommen. Der Weg nach unten ist vermutlich zu kurz, als dass man so schnell schalten könnte. "Nicht herunterfallen" ist wohl die bessere Strategie.
Musst vielleicht ein Pflaster draufmachen. Ich hatte nach den ersten Malen immense Probleme, Gläser und Flaschen zu öffnen, weil das mit dem Greifen nicht mehr so gut geklappt hat.
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Puh, ich war heute zum ersten Mal seit ca. einem Monat und habe das schon ordentlich zu spüren bekommen. Wir waren gut zweieinhalb Stunden und haben recht langsam und viel auf Technik gemacht, aber irgendwann wollten die Finger nicht mehr so recht. Ich habe die Problemstellen dann bepflastert und beim Runtermachen am Ende bemerkt, dass ich darunter am Zeigefinger eine megafette Blase gekriegt habe.
Aber ich habe heute ausschließlich Grad 4 geklettert, nicht viele, dafür die wenigen sehr verbissen, bis ich sie geschafft habe. An dem einen habe ich bestimmt eine Dreiviertelstunde herumgedoktert, bis ich endlich oben war. Aber geschafft. Das Lustige ist immer, wenn man am Anfang irgendwo scheitert und nach zig Versuchen gar nicht mehr weiß, wo da nun eigentlich das Problem lag... meistens weil man weiter oben ein ganz anderes Problem gekriegt hat. An einer Route musste ich mich allerdings geschlagen geben, bei der war ich echt zwei, drei Zentimeter zu kurz. *hmpf*
Für nächstes Mal habe ich mir allerdings vorgenommen, verstärkt Überhänge zu klettern, die habe ich heute komplett vernachlässigt außer bei der Anfangstraverse. Technik ist ja schön und gut, aber ein bisschen mehr Kraft wäre schon auch nett. Nicht dass ich mir Illusionen mache, jemals so zu werden wie das Mädel im Klimmzug-Steck-Kraftbereich, die auch mal ein paar Klimmzüge an den Fingerspitzen hingelegt hat...
(Hm, die Hände sehen auf dem Foto so sauber aus... )
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Eine Dreiviertelstunde an eine Route gebastelt, das ist sehr löblich.
Nach ~30 Minuten verliere ich ja meist doch die Geduld mit der Route und versuche etwas anderes.
Aber es stimmt, wenn man eine Route geschafft hat, weiß man oft gar nicht mehr so genau, wo denn nun das Problem lag oder warum es so lange ein Problem war. Wobei das ja auch oft so Details sind, ob man den Fuß 2cm weiter rechts oder links setzt.
Meine Freundin hatte direkt daneben eine Route, die sie selbst nicht hingekriegt hat, wir haben also immer abwechselnd gebastelt und saßen zwischendrin grübelnd (/frustriert/quatschend) auf der Matte. Unter anderen Umständen hätte ich vermutlich auch aufgegeben, zum Schluss hat mich der Anfang schon ziemlich genervt. Der Clou war dann auch ein simples Eindrehen zur Seite...
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Zwei Wochen lang bin ich mit schwerem Rucksack sechs bis zehn Stunden am Tag gelatscht, ohne auch nur den Anflug von Muskelkater zu haben. Zweieinhalb Stunden Bouldern und ich merk's am ganzen Körper - nur ganz leicht, aber immerhin vorhanden. Man baut da so schnell ab, wenn man ein Weilchen nicht geht...
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Ich bin immer wieder überrascht, wo man überall Muskeln hat, die von einem Muskelkater befallen werden können.
Vorletzte Woche hatte ich relativ lange eine Route probiert (leider immer noch nicht geschafft) bei der man sich mit mindestens einer Hand über dem Kopf in einer sehr unüblichen Haltung gegen die Wand abstützen muss, das habe ich 3 Tage später noch gemerkt.
Hihi, sowas geht dann überraschend auch in die Bauchmuskeln, vorzugsweise in die seitlichen. Schon toll.
Ich bin dafür gestern wie She-Hulk in einer Eckroute dringehangen, die eine -10 in Eleganz verdient. Ich war ja froh, dass meine sehr schlanke und immer sehr grazil kletternde Freundin die auch nur mit Kraft und Herumwuchten und Schnaufen und Ächzen hingekriegt hat, da habe ich mich nicht ganz so elefantös gefühlt. Und dir mit deiner Körpergröße werden solche Dinge vermutlich nicht besonders auffallen, aber ich habe bei manchen Routen den Eindruck, als sei derjenige, der die geschraubt hat, einen guten Kopf größer als ich gewesen. Mir fehlen manchmal echt ein paar Zentimeter - ich versuche die zwar nicht als Ausrede zu nehmen, aber wenn es nur diesen einen Griff/Tritt gibt und der nun mal über meine Arm-/Beinreichweite hinaus ist, wird die Sache erst richtig interessant... bis unschaffbar.
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Also es gibt definitiv Routen, bei denen ich einen Größenvorteil habe. Gerade an den nahezu senkrechten Wänden in Hannover gibt es in den unteren beiden Schwierigkeitsgraden regelmäßig Routen wo mehrere Steine auslassen kann und machmal schon durch "einfaches Aufrichten und einen weiteren Zug" ans Top komme.
Wobei es auch Routen gibt, bei denen sich kleinere Leute leichter tun. Bei mir kommen da machmal Winkel zustande, aus denen ich meine Beine kaum oder nur mit Mühe aufrichten kann. Und im Zweifelsfall müssen bei den Größeren doch noch ein paar Kilo von wenigen Fingern getragen werden.
In Summe klappt der Mix hier denke ich ganz gut, ohne jemanden groß zu bevorteilen.
Wobei jetzt aktuelle gerade eine Route geschraubt ist, die ich gerade statisch klettern kann (und auch dann nicht "einfach" ist) und die ich dynamisch als deutlich schwerer einschätzen würde.