Für einen Autor ist es nur immer besonders ärgerlich, wenn er sein Werk "schlecht" verarbeitet sieht. Kein Wunder, dass Tolkiens Erben sich anfangs dagegen gestreubt haben, das Buch überhaupt zu verfilmen. Ist halt nicht so ganz einfach. Da fällt mir auch Michael Ende ein. Junge, der war auch ganz schön verbittert, als er gesehen hat, was aus seiner "Unendlichen Geschichte" geworden ist.
Alles in allem denke ich aber dennoch, dass peter Jackson keine so schlechte Arbeit geleistet hat .
Trotzdem denke ich nicht das Peter so richtig verstanden hat was er da macht ODER das ganze Buch so adaptiert hat, wie er (oder die Produzenten) es als 'massenkonform' gehalten haben.
Was mich daran masslos enttaeuscht ist z. B. die fehlende Distanz zu 'Star Wars' und genau diese wird durch die Fahrt der Ringtraeger doch bewirkt.
Wenn man dieses Element (genauso wie diese unkoordinierte Hilfe, die den Hobbits zuteil wird z. B. durch die Elben bei der Begegnung mit dem schwarzen Reiter, der Verschwoerung, Tom, der Zusammenkunft in Bruchsal ..., einfach weil die gemeinsame Bedrohung eint) wegnimmt bzw. nicht ausreichend beruechsichtigt ... laest mich der Gedanke nicht los, dass man hier nur ein populaeres Werk benutzt hat, um althergebrachte Inhalte zu verkaufen .. Schade!
Was sollen das denn für althergebrachte Inhalte sein? Die Lovestory, die zwar zugegebenermaßen überflüssig ist, aber dann doch auch nicht so sehr ins Gewicht fällt oder die Kampfszenen? Das sind Elemente die in vielen Filmen vorkommen, stimmt . Und warum bestimmte Dinge geändert wurden (also, warum Faramir Frodo und Sam mit nach Gondor nimmt) ist auch nicht ganz schlüssig, aber ich bin immer noch der Meinung, dass alles drin ist, was reingehört .
- Wie die Gemeinschaft zusammenkommt und dass sie eigentlich auch sehr schnell wieder zerfällt (bzw. dann doch nicht zerfällt, da die eine Gruppe am Ende des ersten Teils ja beschließt Merry und Pippin zu suchen) - Die Bürde des Ringträgers (meiner Meinung nach war das wirklich an mehreren Stellen sehr deutlich zu sehen, z.B. wie Frodo Sam "anmacht" und Galadriels Worte an Elrond) - Und dass Menschen, Elben und Zwerge wieder zusammenhalten müssen (warum ist es falsch, dass die Elben Bogenschützen nach Helms Klamm geschickt haben? Wichtig ist doch nur, dass sie erkannt haben, dass die Völker sich gegenseitig unterstützen müssen).
Also hat Peter Jackson meiner bescheidenen Meinung nach sehr Wohl Aktzente auf die Gemeinschaft und auf den Einen Ring mit dem Hobbit dran gelegt.
Ich weiß nicht, ob der Vergleich mit Star Wars nicht ein wenig hinkt .
Was mir aufgefallen ist war, dass alle, die das Buch gelesen haben, enttäuscht waren vom 2.Teil und alle, die es nicht gelesen haben, den Film gut fanden . Also scheint er ja das breite Publikum anzusprechen .
Ich war z.B. sehhhhr verärgert über Anne Rice Verfilmung von "Königin der Verdammten". Da haben die im Film Pandora doch glatt sterben lassen, während sie sich in Anne Rices Vampirchronik bester Gesundheit erfreut und sogar ein eigenes Buch geschrieben hat. DAS nenne ich eine vollkommen unnötige Veränderung . [f1][ Editiert am: 23-12-2002 12:06 ][/f]
Wie gesagt, es kommt wohl darauf an, was man erwartet. Will man einen spannenden Fantasyfilm sehen, der sich an ein Buch namens Der Herr der Ringe anlehnt, kann man zufrieden, wenn nicht sogar begeistert sein. Das Dumme ist nur, dass es eine Menge Leute gibt, die höhere Ansprüche stellen. Ich möchte Tolkien nun nicht glorifizieren. Trotzdem finde ich, wenn man sich schon irgendwie... tja, sagen wir "anmaßt", sein Werk bildtechnisch umzusetzen, sollte man doch darauf achten, dass man auch die Dinge beibehält, die es so besonders machen. Zum Beispiel die Schlüssigkeit in sich. Klar ist es Fantasy, aber sie ist in sich realistisch und logisch. Das Beispiel mit den Elbenkriegern in der Schlacht um die Hornburg: Die Elben hatten an Lóriens Grenzen mit ihren eigenen Problemen zu *kämpfen*, sie konnten es sich nicht leisten, mal ein kleines Heer wegzuschicken. Dass es natürlich ein schönes Bild gibt, wenn die schönen Krieger dort im Gleichschritt einmarschieren, wenn sie alle gleichzeitig die Orks mit ihren Pfeilen spicken, dass es tragisch ist, wie Haldir stirbt - macht alles etwas her, das bestreite ich gar nicht. Aber dadurch dass die ganze Geschichte im Original so realistisch aufgebaut ist, dürfte es doch auch keine Schwierigkeiten bereiten, sie so umzusetzen. Natürlich müssen einige Dinge weggelassen werden und es ist jedes Mal undankbar, wenn sich hinterher beschwert wird, dass z.B. Tom Bombadil weggelassen wurde. Theoretisch könnte man noch drei Teile mehr machen, wenn man *alles* erfassen wollte. (Und dann müssten wir noch länger warten, bis der letzte Teil rauskommt.)
Jetzt habe ich vergessen, worauf ich hinauswollte. Äh... naja. Wie gesagt, ich frage mich, ob ich (und andere) das alles zu kritisch betrachten... ich finde es schade. Da ist wirklich viel Potential verschenkt worden, um einen gigantischen Film zu machen, der allen Anforderungen wohl nachgekommen wäre... so ist es eben ein cooler Film, den man sich einmal ansehen kann. Aber der Flair ist weg. Mir graust es schon vor der Rückkehr des Königs.
@Anessa, ich zaehl mich mal zu den Fanatikern und von daher bin ich wohl sehr kritisch, mag sein .
Aber aehnlich wie du bei deiner Buchverfilmung verzeihe ich eben gewisse Dinge nicht, dazu gehoert einfach, dass Peter die Gesamtrahmenhandlung ueberhaupt nicht beruecksichtigt. Das aergert mich ziemlich.
Naja, ich denke nicht das wir hier zu einer Meinung kommen, zum einen wegen oben, zum anderen weil du vielleicht nicht so mit dem Buch vertraut bist (vor allem nicht mit der Rahmenhandlung) ... von daher bist du unter den Gluecklichen, den das Werk vom Peter einfach als gelungene Vefilmung erscheint.
@vala, ja wir uebertreiben ... aber worueber sollte ich mich sonst aufregen ... ?
Nee ... lass mal ist Weihnachten und so und morgen geh ich rein!
Ach eins habe ich noch vergessen: Peter wird immer so dargestellt als wer er einer von 'uns'? Ist er aber nicht, sieht man daran, was er aus dem Werk gemacht hat ... auch so ein Marketing - Trick ... aetzend!
MIr sind doch tatsächlich Selbstzweifel gekommen... wenn wir so weitermachen, dann werde ich mich demnächst als regelmäßiger Besucher des Tolkienboards und Gründerin der J.R.R.-Sekte ausrufen lassen...
Hey, lass es Dir nicht gar so versauen wie ich... schade ums Geld. Ist ein schöner Film...
Keine Sorge, ich nehm den Film als das was er ist: immer noch ein sehr guter Film (nach allem was man hoert) ... vielleicht loesch ich ja meine Festplatte ... danach werde ich dann Tolkien Fan !
Ach und halt dich vom Tolkienboard fern ... DAS sind richtige Templer und Verteidiger des Glaubens an den EINEN !
Zum Glück (werden wir ja noch am dritten Teil sehen) hat er alle drei Teile in einem Rutsch gemacht, ich glaube nicht, dass ihn die Schmerzen wieder auf den rechten Weg zurück (falls er mal da war) gebracht hätten...
ZitatGepostet von Chedala 1. Gollum. DAS Highlight im Film. Den haben sie sowas von klasse hinbekommen, der gleicht viele der unten kommenden Punkte einfach nur aus. Gollum ist wunderbar gemacht!
Gollum ist wirklich 'zum verlieben'. Gerade in der einen Szene, wo er mit sich selber spricht, ist er herrlich. Man merkt richtig den Zwiespalt, der in ihm tobt.
Zitat2. Ents. Die Ents sind einfach verkommen. Man kann es nicht anders sagen und selten war ich so enntäuscht wie von den verhuzten Ents. Kennt ihr das, wenn in einem Echtzeitstrateigiespiel einfach nur noch größere Einheiten gebaut werden können? Ja, genau zu sowas haben sie die Ents gemacht. Von ihrer Motivation, Isengard anzugreifen gar nicht mal zu reden! Mist.
Die Ents selber finde ich klasse. Ein bisschen dürr vielleicht, aber so in etwa habe ich sie mir vorgestellt. Und die Stimme von Baumbart ist klasse.
Zitat3. Theoden. Auch mist. Tolkien hat das so klasse beschrieben. Grumpf. Warum reden wenn man zaubern kann?
Ich finde die Verwandlung zu abrupt. Und Theoden ist nach der Verwandlung zu jung. IMO ist er im Buch selbst dann alt.
Zitat5. Schlachten. Noch mehr Schlachten. Und noch mehr. Schon wieder rennen Leute aufeinander zu. Hmm....an sich ok, nur hätte man das vielleicht unterbrechen sollen, mit Szenen, in denen man zwischendurch auch mal Inhalt sieht.
Ich fand die Schlachten ok.
Zitat6. Die Arwensache. Nie so geflucht in einem Kinofilm. Arwen ist zu lange, zu langweilig und zu oft. Das ätzt. Neben den Ents der größte Mist.
Ist im Buch zwar anders dargestellt, aber ich fand es gar nicht mal so schlecht. Und ich habe mich schon gefragt, wie sie P.J. das sonst umgesetzt hätte.
Zitat8. Auch mit Faramir bin ich ganz und gar nicht einverstanden. Nein, nein, nein. Er kommt zu böse rüber. Und dieser Kram mit dem verschleppen und seiner Motivation nachher mit Frodo. NEIN!
Faramir hat mir nicht gefallen. Zu schön, zu weich, zu 'böse'.
Zitat9. Gimli und Legolas. Bei sehr klasse hinbekommen. Sehr schön, auch wenn man Probleme bekommt: Machen wir nun einen brutalen, fiesen Krieg oder eher eine Witzeinlage? Hmm...
Nee, ich fand Gimli klasse. Und im Buch hat er sich doch auch nicht so ernst genommen, oder?
Zitat11. Computeranimationen. Hmm...also, wenn das Wasser durch Isengard rauscht...hmm...lecker, lecker. Dazu wurden Computer erfunden!
Das stimmt, das sah herrlich aus. Aber nicht nur dafür (Anmerkung von Kheldar: ) wurden Computer erfunden, auch für Gollum!!!
Eowyn: Als ich sie im Trailer sah, dachte ich schon, oGott, totale Fehlbesetzung, aber nach dem Film - klasse!
Valacirca und Azog: Ich hatte wirklich schon befürchtet, ich sei der einzige Fanatiker vom alten Schlag! ;-)
Ich stimme euch voll zu, besonders Vala. Ich kenne das Tolkienlesebuch ebenfalls, und eben wegen der dort veröffentlichen Briefe Tolkiens an Z. bin ich jetzt so ein pedantischer Nörgler.
Zu Tolkiens Lebzeiten wäre so ein Film nicht in die Kinos gekommen! Und eben deshalb galt der HdR ja auch als unverfilmbar...
Ich würde mich übrigens mit Freuden den Kreuzrittern des Tolkienboardes anschließen, aber bedauerlicherweise bereitet diese Site meinem armen alten PC noch mehr Schwierigkeiten als diese hier...
Tja, Arakano, dann musst du dir einen neuen Rechner anschaffen ... dann kannst du dich mit mindestens 100 anderen Templern treffen ... lohnt sich, die wissen ne Menge ... !
Ist aber ein recht hartes Infoboard ... wer's mag!
Und ich dachte ich wäre fanatisch. Man sollte einfach den Film als Film sehen, und nicht zu wichtig nehmen. Sprich: sich nicht zu sehr aufregen. Ich persönlich bin glaube ich gefestigt genug um mir nicht meine Vorstellungen von dem Film kaputt machen zu lassen. Das schlimmste ist nicht der Film, sondern die Menschen die sich den Film ansehen, und dann meinen das sei das non plus ultra. Es nervt einfach wenn man sich dann solche Gespräche mit anhören muss...