Die These, nach der die Hexenverfolgung letzendlich nur eine große Verschwörung der aufstrebenden Ärzteschaft war, halte ich für arg überstrapaziert. Zu jener Zeit gab es wirkliche Ärzte mit fester Praxis nur in den großen Städten, und dort gab es keine alten weisen Kräuterfrauen. Auf dem Land waren höchstens fahrende Bader unterwegs (siehe z.B. "Der Medicus", gutes Buch ), und die mußten sich selbst ständig vor der Verfolgung als Hexer in Acht nehmen. Tatsächlich hatten die meisten Hexenprozesse wohl weit irrationalere Motive als eine berufliche Konkurrenz.
Aber wenn hier die ganze Kräterfrauen/Hexengeschichte kommt, zumindest hier in der Umgebung stimmt das nicht si ganz, Rüthen, die Stadt in der ich zur Schule gehe war im 15, Jhdt. ein Zentrum der HExenverfolgung und beinahe 60% aller Verbrannten waren männlich, soviel dazu.
Ist nur ein Faktor gewesen (wenn auch immer noch so signifikant, dass die Theorie weiter kursiert). Meine Anmerkung ging auch eher in die Richtung, dass die Denunziantion als Hexer oder Hexe als Mittel zum Zweck eingesetzt wurde ... zur Verfolgung rationaler wie irrationaler Ziele.
Soweit ich weiss bot die Kirche den "Verrätern" aber auch beträchtliches Hab und Gut, bzw. Land, von einer verurteilten Hexe, bzw. Hexer. Es waren nicht nur Angst, sondern auch wirtschaftliche Faktoren und menschliche Gier, die da eine entscheidende Rolle bei gespielt haben.
Die Methoden, mit denen so eine Hexe überführt wurde, garantierten ja auch immer hohe Erfolgsquote, z.B.: Wir binden der "Hexe" schwere Steine um und werfen sie in den Fluß. Kann sie schwimmen, ist es Zauberei und sie wird getötet. Schwimmt sie nicht, ertrinkt sie zwar, aber war unschuldig.
Ich denke übrigens, dass es selbst zur Zeit der Hexenverfolgung (die zog sich doch streng genommen über ein paar Jahrhunderte hinweg), noch Heiden gab. Sonst wären heute keine heidnischen Bräuche überliefert .
Es gab da eine Menge unsinniger Proben. Aber am Anfang der Hexenverfolgung erhielt der Ankläger noch keinerlei Profit, und anonyme Anzeigen wurden nicht entgegengenommen. Später änderte sich das tragischerweise.
Heidnische Rituale sind uns ja eben nicht überliefert. Man weiß kaum etwas darüber, wie die Germanen und Kelten ihre Götter verehrten - und wenn, dann meist aus den Schriften ihrer Gegner, den römischen Chronisten oder christlichen Mönchen. Im Gegensatz zu den Ägyptern, Griechen und Mesopotamiern hinterließen uns die Kelten und Germanen leider keine Schriftzeugnisse, aus denen man Rückschlüsse über ihren Glauben ziehen könnte.
Vieles, was einige heutige "Heiden" als uralte Überlieferung darstellen ist in Wahrheit zur Hälfte erfunden und zur Hälfte aus einigen wenigen, bruchstückhaften Grundlagen zusammengebastelt.
von den Kelten, wußte ich das sie das Geschriebene verachteten (aus welchen Grund auch immer) war dann auch der Grund warum die Ausbildung zum Druiden knapp 30 Jahre dauerte (hatte viel zu merken der Junge ), was war der Grund bei den Germanen (zu unorganisiert? )
@ Arakano: Mach dir nix draus, wenns nach Tratsch geht, bin ich ein asozialer, kiffender, Satanistenhippie (Einmal wurde so ein kleiner Wegschrein demoliert und am nächsten Tag stand dann die Polizei vor meiner Haustür, dawei warens ein paar besoffene Technonauten , damals hatte mich der Pfarrer beschuldigt! )
ZitatGepostet von Arakano Vieles, was einige heutige "Heiden" als uralte Überlieferung darstellen ist in Wahrheit zur Hälfte erfunden und zur Hälfte aus einigen wenigen, bruchstückhaften Grundlagen zusammengebastelt.
was stellen uns den die heutigen Heiden dar? So gut wie gar nichts, zumindest die Leute die ich kenne sind sehr vorsichtig mit dem was sie sagen.
Naja, aber es gibt eben auch die möchtegern-Promis unter den Neuzeitheiden, die dann irgendwelche angeberischen Bücher veröffentlichen.
Was die schriftliche Überlieferung betrifft: Es gibt zwar die Runenschrift der Germanen, aber damit wurde nicht viel geschrieben. Und Papier oder Holz wäre ja auch kaum erhalten geblieben. Zudem wurden fast alle heidnischen heiligtümer bei der Christianisierung zerstört. Übrig geblieben sind z.B. einige skandinavische Runensteine und mündliche Überlieferung einiger Sagen, die dann später aufgeschrieben wurden.