Bei "Song of Ice and Fire" finde ich Bindung an bzw. das Mitfiebern mit einzelnen Personen auch deutlich besser gelungen. Es gibt zwar Personen die ich mag bzw. nicht mag, aber das ist lange nicht so ausgeprägt.
Im "Spiel der Götter" kommt die Spannung eher aus der gesammt Handlung und der ganzen Verknüpfung der Gewirre (wie heißt das auf Englsich?), Personen, jahr(hunderte)e alte Handlungen usw.. Wobei sich die übergeordnete Handlung erst im Laufe des 3. englischen Buches entfaltet. Dieses Buch kehrt denn auch wieder zu den Figuren des 1. Buches zurück, das 2. (englische) Buch führt noch mal einen Stapel neuer Personen ein.
Einige Namen sollen in der Tat etwas seltsam "übersetzt" worden sein. Bei "Elster" sehe ich gar keine Verbindung zum englischen Namen.
Die "Gewirre" heißen im Original "Warren". Ich finde, das klingt wesentlich besser - und vor allem auch viel mehr nach etwas Mächtigem. Zugegeben, mir fällt jetzt so spontan auch keine wirklich passende Übersetzung für diesen Begriff ein, den es als normales englisches Wort ja in dieser Bedeutung auch gar nicht gibt (zumal man sich ja schon schwer tut, mit eigenen Worten zu erklären, was genau diese Dinger eigentlich sind oder tun). Aber "Gewirre" hört sich irgendwie sehr danach an, als hätte der Übersetzer das Wort einfach nur deshalb gewählt, weil ähnliche Buchstaben darin vorkommen... außerdem klingt es eher nach Irrgarten oder etwas generell Chaotischem, und beides passt nach meinem Verständnis eigentlich nicht.
Und ja, als ich beim 2. Band vorne im Buch die Liste der handelnden Personen gelesen habe, war ich auch etwas überrascht, dass man davon nur ein paar ganz wenige Namen aus dem 1. Band kannte und alle anderen schon wieder komplett neu waren - aber mit der Übung im schnellen Umschalten, die man aus dem 1. Band schon hatte, ist es mir im 2. Band leichter gefallen, mich einzufinden, zumal einem zumindest die magischen Begrifflichkeiten und die diversen Rassen und Kreaturen als solche inzwischen schon etwas sagen.
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Dá fhada an oíche tagann an camhaoir - However long the night, the dawn will come
Leo bringt als mögliche Übersetzung für "Warren" "Kaninchenbau".
Wie genau diese Gewirre funktionieren, ist mir nach wie vor nicht klar. Auch wenn es mittlerweile eine Erklärung gab, wo sich diese Gewirre befinden ... was aber eigentlich mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.
Elster ist der Kommandeur der Brückenverbrenner. (Über den Namen dieser Einheit habe ich auch lange gegrübelt und die Erklärung war irgndwie nur teilweise befridigend. Wobei der englsiche Name (so weit ich das sehe) auch keine besseren Interpretationen bietet.)
Zitat von Venarin im Beitrag #63 Elster ist der Kommandeur der Brückenverbrenner.
(Der alte oder der neue?) Aber in beiden Fällen: Das stimmt, den Sinn dieser Übersetzung sehe ich auch nicht.
Ich habe mir (mit dem beschränkten Horizont von jemandem, der bisher nur den 1. Band komplett gelesen hat) immer gedacht, dass der Name der Einheit (der ist ja ausnahmsweise mal direkt übersetzt, im Original heißen sie ja Bridgeburners) auf irgendeine Art von besonderem Kriegseinsatz in der Vergangenheit zurückgeht. Das ist ja offenbar eine Einheit, die häufiger mit Sabotiertätigkeiten beauftragt worden ist, in Pale zum Beispiel haben sie ja die Stadttore untertunnelt und in Darujhistan die Minen unter die Straßen gelegt... also bin ich bisher einfach davon ausgegangen, dass sie in irgendeinem Krieg mal ein paar Brücken gesprengt haben oder so und so zu ihrem Namen gekommen sind. Und dann kann man natürlich noch eine Menge symbolische Bedeutung hineinlesen.
Man muss dem Autor aber lassen, dass er sich wirklich rangehalten hat... zehn Bände mit je um die 1.000 Seiten in knapp zwölf Jahren ist schon eine stramme Leistung.
Da sollte sich der Herr Martin mal eine Scheibe von abschneiden, bei dem hat man ja immer Angst, dass er das Zeitliche segnet, bevor er fertig ist.
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Diese interpretation der Namesgebung der Brückenverbrenner hatte ich auch. Ich habe sie für eine Art besondere "Pioniereinheit", was ja auch nicht so falsch ist. Der Name ist aber eher im übertragenen Sinne gemeint.
Die Historie der Brückenverbrenner wird schon im 1. Buch beschrieben, nämlich dass sie ind er Wüste Raraku zu einer eingeschworenen Einheit wurden, als die Feinde verfolgten.
Das wird im 3. Buch weiter erläutert (es folgen leichte Spoiler des .3 Buches, die großen lasse ich weg):
Der Kommandierende des Krieges war sich darüber im Klaren, dass die Raraku extrem lebensfeindlich ist und die dort eingesetzten Einheiten allein durch die Umgebung wahrscheinlich große Verluste erleiden würde. Daher hat er keiner funktionierenden Einheit den verfolgunsgbefehl gegeben, sondern einen neue Einheit aus vielen fast vollständig vernichteten Einheiten aufgestellt. Widern aller Erwartungen konnte die Einheit aber nicht nur ihren Auftrag erfüllen, sondern hat außerdem in der Hitze der Wüste keine Verlste erlitten, sondern wurde der berühmte eingeschworene haufen. So das im späteren Verständnis die Raraku alle Brücken zur Vergangenheit des einzelnen Soldaten verbrannt hat.
Zitat von Venarin im Beitrag #65Elster = Whiskeyjack
Ja, wie gesagt... den Zusammenhang sehe ich so spontan jetzt auch nicht.
Zumal ich finde, dass man den Namen in der deutschen Übersetzung auch durchaus so hätte lassen können wie im Original. Ist ja nicht so, dass "Whiskey" im Deutschen irgendein total unbekanntes Wort wäre.
Aber "Elster"... das klingt erstens nach einer Frau, weil es nunmal ein weibliches Wort ist, und zweitens eher nach jemandem, der als Taschendieb arbeitet.
Oder mir hat sich der tiefere Sinn dahinter nur noch nicht erschlossen. *grübel*
Ich habe gerade erst mit dem 2. Band angefangen, den 1. Band habe ich auch erst kürzlich in unserem Schottland-Urlaub begonnen und dann zu Hause zu Ende gelesen. Ich bin auch überhaupt nur zu der Serie gekommen, weil ich in einem Buchladen ganz zufällig eins der späteren Bücher von Erikson aus einer anderen Serie gekauft habe und in dem Buch vorne den Hinweis auf die Malazan-Serie gefunden hatte. Nachdem ich das 1. Buch durch hatte, habe ich dann erst ebenso zufällig gesehen, dass du hier im Thread schon mal davon geschrieben hattest.
Wie heißt denn Sorry auf Deutsch?
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Ohne den Kontext zu kennen: "Whiskey Jack" (eigentlich Wisakedjak) heißt eine Trickstergottheit in American Gods und der Name wird wohl in Anlehnung daran für irgendeinen Vogel gebraucht. *google* Okay, für Gray Jays, Meisenhäher, aber vielleicht dachten die Übersetzer sich, dass "Elster" einfach besser klingt als "Häher".
Edit: Also der Trickster ist natürlich keine Erfindung von Neil Gaiman, aber daher kannte ich ihn halt.
And in the dead of a moonless night As your path turns into the black You become one with the darkness And in the dead of a moonless night Who knows if you are brothers Or if you will turn against each other
American Gods ist ein sehr tolles Buch von Neil Gaiman, eins meiner Lieblingsbücher.
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Ja, ich kannte den Namen auch aus 'American Gods', aber ich finde die Übersetzung des Namens ungeachtet dessen ziemlich dämlich... wie gesagt, schon allein dadurch, dass Elster ein weibliches Wort ist, und es passt für mich auch sonst reichlich wenig zu dem Charakter (so ein typischer "alter Militärtyp"-Charakter, ein bißchen in die Richtung von Sam Vimes halt).
Würde mich aber ganz nebenbei interessieren, ob der Name in 'American Gods' auch so komisch übersetzt wurde... ich habe im Schrank leider nur das Original stehen.
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Ich habe es bisher auch nur auf Englisch gelesen, aber ich bin ziemlich sicher, dass der Name unübersetzt bleibt. (Rein logisch gesehen, nachdem es eine Verballhornung des richtigen Namens ist, die mit der Zeit geläufig benutzt wurde.)
Ich bin ja gespannt, wann es dazu endlich Neuigkeiten gibt, sowohl Teil 2 als auch die Serie dazu sollten heuer erscheinen, aber das wird langsam etwas knapp.
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Der deutsche Wikipedia-Eintrag nennt zumindest auch nur den englischen Namen. Finde ich auch sinnvoll... bei Erikson hätte der Name auch wesentlich besser und passender einfach unübersetzt bleiben können.
Ich wusste gar nicht, dass es zu 'American Gods' noch eine Fortsetzung geben soll... das Buch ist ja schon ziemlich alt (das habe ich, glaube ich, so ums Abi herum gelesen?)
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Kommt hin, das ist nun etwas über zehn Jahre alt, glaube ich. Gaiman schreibt das Drehbuch der Serie wohl selbst und der Sender stand auch schon eine Weile fest (HBO mit Tom Hanks als Produzent), aber der wurde dann gewechselt und die Produktion wieder nach hinten geworfen. In "Fragile Things" ist eine schöne Kurzgeschichte mit Shadow drin. (Ist eh auch ein tolles Buch, genau wie Smoke & Mirrors. Ich mag seine Kurzgeschichten.)
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Dass überall nur "Game of Thrones" verwendet wird, zeigt wohl, wie wenig tatsächlich die Bücher gelesen haben. Ist ja nicht so, als hätte die Serie nicht ihren eigenen Namen... Und ich muss gestehen, dass ich immer, wenn ich einen Artikel über ihn mit Bild sehe, Angst habe, es könnte seine Todesmeldung sein. *hust* Das hier habe ich auch noch auf meinem Wunschzettel und ich frage mich gerade, wieso ich das bei meiner letzten Buchbestellung nicht auch noch gleich in den Warenkorb geworfen habe. Imposante Autorenliste.
@Fantasybücher: Bin in ein paar Seiten mit LotR durch. Wirklich bemerkenswert, wie einen die Reihe nach zigmal Lesen immer noch mitreißen kann, ich kriege nach wie vor an manchen Stellen Gänsehaut (oder auch etwas Pipi in die Augen ) und bin total traurig, dass es bald vorbei ist. *schnief*
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Da sagen mir die Autorennamen nichts (außer Gabaldon und die hat mich eher abgeschreckt). Gaiman, Rothfuss und Abercrombie sagen mir da schon viel mehr zu, auch wenn ich vom Rothfuss noch nichts gelesen habe. Mein Freundeskreis ist von seiner Kingkiller-Chronik sehr begeistert, aber ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, weil ich an sich ja nicht so gern so viel Fantasy lese...
Als Nächstes ist bei mir nach LotR auch erst mal wieder Non-Fantasy angesagt (Of Mice and Men) und dann ein bisschen Sci-Fi/Cyberpunk.
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