ZitatGepostet von Arakano Alles in allem ist der Film also doch arg übertrieben - ganz zu schweigen davon, daß in den USA Dinge möglich sind, die hier nicht passieren könnten. Und ebenfalls ganz zu schweigen davon, daß es zwischen US-Gefängnissen und deutschen Strafvollzugsanstalten massive Unterschiede gibt.
Ich persönlich finde das Milgram-Experiment nicht nur erheblich menschlicher, sondern auch wesentlich aufschlußreicher.
Klar, war das übetrieben. Ist ja schließlich ein Film . Aber warum sollte eine derartige Eskalation hier nicht möglich sein? Es ging doch in erster Linie um Machtmissbrauch und den gibt es doch überall, durch alle Nationen und alle Kontinente (leider).
Naja, schon allein deswegen, weil in Deutschland niemand jemanden dazu zwingen kann, auf seine Grundrechte zu verzichten. Sicher, wenn die Betreffenden sich einsperren lassen wollen, dann ist das okay - jedem das seine. Aber spätestens der Zwang zum Milchtrinken und solche Sachen wären eben strafbar, und ich glaube nicht, daß irgendeine Uni so ein Risiko eingehen würde. Ich denke auch, daß das Experiment an sich als unsittlich eingestuft und deshalb gerichtlich verboten werden würde.
Fand ich auch ein bißchen seltsam - niemand im Film kommt auf die Idee, den Profs mit rechtlichen Folgen zu drohen, von der Freundin des Taxifahrers/Reporters mal abgesehen. Also, angenommen ich würde an so einem Experiment teilnehmen und es würde eskalieren, ich würde sofort darauf bestehen, entlassen zu werden. Ansonsten würde ich die Verantwortlichen verklagen - und der Fall wäre so eindeutig, daß denen selbst die besten Anwälte der Welt nichts bringen würden (ich meine, viel deutlicher KANN Freiheitsberaubung schließlich nicht sein... ).
Außerdem könnte es doch durchaus sein, daß die Unterschiede in Sozialisation und Kultur auch beim Experiment einen Unterschied machen, daß also z.B. Amerikaner anders agieren würden als Thailänder, Deutsche anders als Kenianer usw. usf..
Ich denke, dass niemand mit gerichtlichen Folgen gedroht hat (die Freundin des Taxifahrers ausgenommen, Dore, hieß sie übrigens),liegt daran, dass kaum jemand von diesem Experiment wußte. Eigentlich ja nur die direkten Mitarbeiter, die dann irgendwie auch nur aus drei Personen bestanden: den Herrn Professor (der viel zu ehrgeizig war), die Frau Doktor (die viel zu unentschlossen war) und den Assistenten (der mir nicht unbedingt kompetent zu sein schien). Von den Insassen ist dann später niemand mehr auf die Idee gekommen, weil alle viel zu viel Angst hatten . Wie gesagt: Übetrieben war es natürlich schon.
Dass jemand seine Milch trinken MUSS, obwohl er eine Allergie hat, ist natürlich vollkommener Blödsinn, Regeln hin oder her. Das war ja im Film auch eher ein Beweis dafür, wie "die Wärter" mit ihrer Rolle umgingen.
Nach wie vor glaube ich aber nicht, dass Menschen anderer Nationen bei diesem Experiment so anders reagiert hätten. Allerdings kann ich es auch nicht gut begründen. Da gibt es doch auch so ein bekanntes Buch, welches mal eine Parallelklasse von mir gelesen hat. In dem ist eine Gruppe Kinder auf einer Insel gestrandet und nach einer Weile geht es dann da auch zu, wie bei Sodom und Ghomorra ( Herr der Fliegen). Ich denke, dass so etwas passiert, wenn es um Hierachie- und Machtkämpfe geht, egal wo.
Ha, Herr der Fliegen habe ich gerade erst gelesen, das handelt von BRITISCHEN Kindern... Nein, Spaß beiseite, ist zwar interessant und macht nachdenklich, genau wie "Das Experiment", ist aber gnadenlos übertrieben und verallgemeinernd - ebenfalls genau wie "Das Experiment".
Ich bin zwar auch jemand, der prinzipiell an das Böse im Menschen glaubt, aber ich denke nicht, daß es gleich von Null auf Hundert schaltet wie im Film.
Ein Mann in Sträflingskleidung wacht in einem kahlen würfelförmigen Raum auf, dessen Wände mit seltsamen Ornamenten verziert sind. Verwundert schaut er herum, erinnert sich nicht, wie er in die Situation geraten ist. Als er ein in die Wand eingelassenes Portal entdeckt, schöpft der Mann Hoffnung. Über ein Drehkreuz gelangt er in einen anderen, genau gleichen, nur farblich anderen Raum. Er blickt sich um - und wird im gleichen Moment von einem messerscharfen Drahtgestell regelrecht in Stücke geschnitten. Wenig später. Quentin, Leaven, Holloway und Worth begegnen sich ebenfalls in einem der zahllosen Würfelräume. Auch sie wissen nicht, wer oder was ihnen so übel mitgespielt hat. Das Einzige, an das sie sich erinnern, ist, dass sie aus ihrem Alltag herausgerissen und gewaltsam in den Käfig gesperrt wurden - wie das geschah ist allen ein Rätsel. Verzweifelt suchen sie nach einem Ausweg oder zumindest nach einem Grund. Haben sie sich etwas zuschulden kommen lassen, wofür sie jetzt bestraft werden? Keiner ist sich eines Vergehens bewusst. Da erhalten sie Besuch von einem fünften Gefangenen. Es ist ein alter Mann, der sich als Rennes vorstellt. Als Quentin, der draussen Polizist ist, nachfragt, ob er der berühmte Rennes, sei, der Ausbrecherkönig, dessen Freiheitsdrang noch von keinem Gefängnis gebremst werden konnte, bestätigt der Mann dies. Hoffnung keimt auf. Unter Rennes Führung tastet sich die Gruppe von Raum zu Raum. Schon ein falscher Schritt könnte den Tod bedeuten - überall lauern Fallen. Also muss stets geprüft werden, ob der nächste Raum gefahrlos betreten werden kann. REnnes tut dies mit einem Schuh, den er an einem Schnürsenkel festbindet und in den Raum hineinwirft. Nach etlichen Kammern, wird Rennes von einem Säurestrahl mitten ins Gesicht getroffen. Innerhalb von wenigen Sekunden ist Rennes tot. Der Sensor reagierte auf Körperwärme. Verzweiflung macht sich breit.
Darsteller: Nicole De Boer, Andrew Miller, David Hewlett Regie: Vinzenzo Natalie
Ich kann nur sagen, der Film ist klasse. Einfach da, nur mit einem Low-Budget von 365000 kan. Dollar gedreht, aber superklasse. Eindeutig nichts für schwache Nerven.
Ich mochte ihn nicht gerade. Habe ihn heute zum zweiten Mal gesehen, aber irgendwie sind Filme a lá "esbrauchtkeinenSinnzugeben" nicht nach meinem Geschmack. Außerdem haben die den menschlichen Instinkt extrem unterbewertet - ich meine, da stehen sie endlich vor dem Ausgang - und diskutieren erstmal! Ich würde eher unverzüglich rausstürmen...
Dann bist Du...äh...nicht sehr clever. Wenn ich durch diese Hölle gegangen wäre, würde ich mir dreimal überlegen, was mich am Ausgang erwartet. Welche Fallen, etc.
Gut, ich gebe zu, er hatte keinen Sinn, ala Tolkien, kleiner Halbling rettet die grosse Welt. Aber sinnlos fand ich ihn ganz und gar nicht.
Ich finde es halt spannend wie die psyschichen und physischen Extreme, die ein Mensch in so einer Situation durchläuft dargestellt werden. Und wie alle langsam durchdrehen und vor allen Dingen, dass es kein Hollywood-Happy-End gibt. Das auch ein paar 'gute' am Ende draufgehen und nicht nur der 'Böse'.
Naja, aber ein Hollywood-Ende war´s schon - wie konnte der Cop sie überhaupt finden? Komischer Zufall...
Und naja, eine weitere Falle am Ausgang würde nicht ins Schema passen. Außerdem, wie gesagt, wäre Instinkt - und der ist in solchen Extremsituationen höchstwahrscheinlich stärker als die Cleverness.
Achja, und die Psychologin ist total bescheuert! Einen gewalttätigen Mann unter extremen psychischen Druck sollte man nicht unbedingt reizen. Wo sie das wohl gelernt hat? Auf der "Suicidal Medical School"?
Ist ja auch eher ein Experiment fuer die, die da drinne sind.
Sie kommen nur als Gruppe durch (jeder hat seine Staerken / Schwaechen) aber die Persoenlichkeitsprofile harmonieren eher ... weniger.
Alle Betrachtungen sind 'akademisch', schaut man sich die Greueltaten an die Menschen unter Extremsituationen begehen, gibt es wohl kein allgemeingueltige Handlungsstruktur. Vor allem Kopftypen negieren solche Sachen im Vorfeld immer, sind aber wenn die Huellen fallen oft noch anfaelliger, da zur Situation auch noch die schwer in Zaum gehaltenen Instinkte & Gefuehle zum Tragen kommen.
Naja, und das mit dem Cop zum Schluss ... ein wenig Thrill muss sein, und zugegeben unwahrscheinlich aber nicht unmoeglich.[f1][ Editiert von AZOG am: 09.11.2003 11:10 ][/f]
Ich frag mich auch, wie der Cop sie gefunden hat. Aber für noch komischer find ich, das sie das Geräusch der sich öffneden Tür nicht gehört haben. Naja, aber sonst war der Film nicht schlecht
Und die Moral ist toll - der einzige, der die Freiheit erlangt, wird wahrscheinlich gleich in eine Anstalt gesperrt (um es mal überspitzt zu formulieren)... [f1][ Editiert von Arakano am: 09.11.2003 16:30 ][/f]
ZitatGepostet von Arakano Naja, schon allein deswegen, weil in Deutschland niemand jemanden dazu zwingen kann, auf seine Grundrechte zu verzichten. Sicher, wenn die Betreffenden sich einsperren lassen wollen, dann ist das okay - jedem das seine. Aber spätestens der Zwang zum Milchtrinken und solche Sachen wären eben strafbar, und ich glaube nicht, daß irgendeine Uni so ein Risiko eingehen würde. Ich denke auch, daß das Experiment an sich als unsittlich eingestuft und deshalb gerichtlich verboten werden würde.
@Azog: Eigentlich gut drauf - trotzdem sarkastisch . Aber auf der Party war ich gar nicht - da war ne Riesenschlange, die Musik war nicht unbedingt mein Geschmack, und drinnen standen die Leute in Kleingruppen, Jacken noch an, und amüsierten sich höchstens mittelprächtig. Dementsprechend kann ich leider nicht sagen, ob da nette Mädchen waren (vermutlich ja, nämlich die mit festem Freund... ). Naja, stattdessen sind wir dann essen gegangen, dadurch gutes Lokal kennengelernt (superleckere Pizza für unter 5 Euro... ).