ZitatGepostet von Yavanna Ja, der Bachelor geht ja auch nur 6 Semester, aber mit dem allein bekommt man (praktisch) keine Stelle, insofern sind es im Endeffekt zwei Semester mehr geworden als vorher, weil es mit dem Master dann 10 sind.
Womit es gegenüber dem Magister eigentlich keine nennenswerte Verbesserung gibt . Daher hätten sich die Leute das auch gleich schenken können, diese Master/Bachelor-Einführung. Naja, Vorteil ist, dass dieser Abschluss international anerkannt ist. Magister ist es ja wohl eher nicht.
...und gleich mal in die Runde frag, ob man sich Gedanken jedweder Art machen sollte, wenn man die ganze Nacht hindurch von der Bill Cosby Show träumt *hust*
@Ven: Naja, ich habe dieses Semester jeden Morgen um acht, und außerdem fangen die meisten Sachen bei mir schon in der ersten Woche an, während die anderen beiden viel erst in der zweiten haben.
Ich habe heute morgen viereinhalb Stunden in der Kälte Schlange gestanden, um einen Platz zu erbetteln, bis dann irgendwann das ganze aufgelöst wurde und wir an einer Krisensitzung mit allen unseren Dozenten (bis auf den feigen Rektor unserer Fakultät!) und den Uni-Rektorinnen teilnehmen durften. Uns fehlen über 700 Seminarplätze...
Und morgen darf ich, hurra hurra, um spätestens sechs Uhr morgens mit mehreren Jacken und Winterstiefeln ausgerüstet im Stockfinstern wieder Schlange stehen, nur für eine dämliche Grammatik-Übung...
Wüsste ich nicht dass du was anderes machst, würde ich mutmaßen, dass du an der MedUni Graz inskribiert bist *gg* Bei uns herrschen ähnliche Zustände.
Ich kann nicht mal sagen, wann ich dieses Semester wie auf muss. Der Stundenplan ist jede Woche anders - so ein Schmarrn. Man kann überhaupt nix im Voraus planen *grml*
An der FH hatten wir solche Probleme nicht. Der Stundenplan war spätestens nach 2 Wochen fest. Keine nichtvorhandenen Seminarplätze. Keine unfairen "wenn dir die Klausur gfehlt erkennen wir die und die und die auch nicht an"-Regeln. Keine Vorlesungen mit 200 Leuten.
Tja, nur hat man leider Pech, wenn man etwas studieren möchte, was es nur an Unis gibt - weder Lehramt noch Medizin noch Jura kann man an einer FH machen, da gibt es nur Abklatsch-Versionen, mit denen man nur 'untergeordnete' Berufe ergreifen kann. Insofern bleibt einem da nicht viel anderes übrig...
Außerdem ist das Problem hauptsächlich, dass manche Fakultäten mit der Organisation offensichtlich völlig überfordert sind - ich meine, ich bin auch in einem Experimentier-Jahrgang (sowohl dem ersten mit einer neuen Studienordnung als auch einem mit zunehmend elektronischer Organisation), aber bis auf Kleinigkeiten gab es da nie Probleme, auch wenn man das jetzt natürlich nicht 1:1 vergleichen kann. Es liegt aber trotzdem eher daran, dass die Verantwortlichen völlig versagt haben - so schwer kann das Ganze ja nun auch nicht sein, anderswo klappt es schließlich auch mit der Organisation.
Nur scheint es leider an allen Unis Gang und Gebe zu sein. In meinem ersten Semester hatte ich einen Kurs, in dem uns mittendrin der Dozent abging, weil sein Vertrag auslief... die Uni wollte nicht verlängern, er hat uns geraten nen Anwalt einzuschalten, weil es ja um unsere Leistungsnachweise ging und als das einige getan haben, hat die Uni gerade noch so, einen Ersatz beschafft. Inzwischen arbeitet der Mann wieder hier, aber wird auch nur geschasst. Auch sonst läuft es bei uns ähnlich wie bei Uinen... zwei Wochen vor Semesterbeginn kommt überhaupt erstmal der Plan raus, was angeboten wird und dann geht das große Hauen los... bei manchen Dingen kann man sich online einschreiben, sofern man denn überhaupt herausfindet wo man das tun muss, was aber außerdem nicht immer funktionert. Bei manchen Fächern muss man sich persönlich vorstellen und am Ende sitzen wie heute 90 Mann in einem Kurs, der für 35 ausgelegt ist... Ergebnis einige mussten gehen aber wohl 70 dürfen bleiben, weil 35 nicht eingeschrieben waren, aber den Schein dafür dringend in diesem Semester brauchen. Und das ging bei uns bisher jedes Semester so, das man in Kurse gar nicht rein kam oder der Kurs völlig überfüllt war. Das hatte bei mir im zweiten Semester seinen Höhepunkt als ich gar nur zwei Einheiten pro Woche hatte und das war noch nichtmal etwas, das für meinen Studiengang erforderlich ist. Ergo war ich ein Semester völlig ohne Kurs, der mich weitergebracht hätte. Bei uns sind sie mit ihrer Organisation schon soweit, das sie Studiengänge anbieten, für die Latein benötigt werden, aber Latein ab dem kommenden Semester ganz verschwindet. Auch haben sie schon Studiengänge angeboten, während denen man Spanisch lernen sollte, dumm nur wenn gleichzeitig alle Spanischkurse gestrichen werden...
Ich glaube die deutschen Universäten sind vollkommen falsch organisiert und das ganze System gehört grundlegend verändert, denn das sind ja keine Ausnahmefälle sondern inzwischen die Regel und das scheinbar überall...
klingt alles irgendwie ziemlich schlimm bei euch. ich bin auf der tu-wien und es gibt zwar hier und da vorlesungen wo ein paar leute auf den stufen sitzen aber es geht soch dann doch irgendwie aus. pflichtkurse gibt es einfach genug, so dass es dann 1-e kurse gibt die nicht mal ganz voll sind. und nach einem monat sitzen in den vorlesungen eh nur noch die hälfte der leute. + einer 60% dropoutrate nach dem ersten jahr. wobei ja auf der technik nie sooo viele leute sind.
und selbst auf der meduni wien, wo ja angeblich die schlimmsten zustände herrschen wird es besser. durch den ems test sind jetzt die plätze schon vorher beschränkt.. ist fies, aber dadurch haben die, die es geschafft haben zumindest ein bisschen mehr frieden bzw einen sitzplatz.
mittlerweile sind bei uns die unis auch nicht mehr staatlich organisiert, was glaube ich ganz gut ist. sie bekommen zwar den großteil vom budget vom staat dürfen sich aber die personen für verschiedene stellen selber aussuchen usw.
ich frag mich aber trotzdem woher dieses jahr (und die letzten paar) die studentenmassen kommen. uns sagt man die ganze zeit, man ist überfordert eil noch nie sooo viele studenten da waren. aber will jetzt einfach jeder studieren, weil es schon zum standart gehört?
Naja, es ist inzwischen ja schon so, dass der normale Abiturient ein Studium anstrebt, nur etwa ein viertel würde ich mal schätzen hat bei uns gleich mit einer Ausbildung begonnen.
Bei mir ist es zum Glück wohl auch nicht so schlimm. Wobei mir heute schon gesagt wurde, dass man sich beeilen sollte, einen Praktikumsplatz im 3. Semester zu bekommen, weil da wohl auch Mangel besteht und man sonst das Vordiplom zwei Semester verschieben muss, aber es war wohl auch kein Fall bekannt, in dem es da Probleme gegeben hätte... die Reihen der Physiker lehren sich eh in den ersten Semestern..
(Ich bin ja mal gespannt, ob der Elitestatus jetzt irgendeine Auswirkung zeigt oder nicht...)
In irgendeinem TV-Bericht wurde diese Woche noch geschimpft, dass (in Deutschland) aufgrund der Studiengebühren weniger Abiturienten ein Studium anfangen würden und nun den Real-/Hauptschülern die Ausbildungsplätze wegnehmen.
Ich glaube das Problem in Deutschland beginnt ja schon vorher. So sind wir glaube ich einsame Spitze was Abiturienten angeht und das von denen, die Abi haben dann viele an die Uni gehen ist verständlich. Wenn ich das nicht wollte, bräuchte ich auch kein Abi und könnte nach der 10 anfangen nen Beruf zu erlernen. Das Abi ist bei uns einfach zu leicht und stellt im Grunde schon keine Eliteförderung mehr da, wenn die große Masse es macht. Um ehrlich zu sein, greife ich mir ja schon an den Kopf, das jemand wie ich Abi geschafft hat, obwohl du in den 13 Jahren an beiden Händen abzählen kannst, wie oft ich zuhause was für die Schule gemacht habe... Wir haben in Deutschland einfach zu viele Studenten und zuwenige Dozenten... das man das ganze allerdings durch Studiengebühren finanzieren will, oder die Zahl der Studenten verringern will, ist mehr als hirnrissig, denn so studieren ja nur die, die es sich leisten können und nicht die, die es verdient haben. Das ganze System in Deutschland stimmt hinten und vorne nicht. Viele machen Abi, weil sie es können, aber nicht wirklich "verdient" haben, weil das Niveau zu niedrig ist und von der Masse an Abiturienten studieren viele, weil die Uni wenigstens ein geregeltes Leben darstellt, weil auf der andern Seite die Alternative, nämlich der Ausbildungsplatz fehlt. Bei uns haben nur ein paar Leute nach dem Abi ein Studium angefangen und davon hat mehr als die Hälfte inzwischen eh abgebrochen weil die Anfordungen zu hoch sind, die Zustände katastrophal sind oder sie eine Alternative, sprich einen Job gefunden haben. Wir drehen uns in Deutschland im Kreis und tun, tut sich nix...
[ Editiert von Viconias Seriso am 17.10.06 19:16 ]
Das muss aber ein ziemlich komischer Berichterstatter gewesen sein, denn das große Problem der fehlenden Lehrstellen für Real- und Hauptschüler ist doch nicht die Konkurrenz durch die Abiturienten sondern die mangelhafte Ausbildung an Haupt- und Realschule, nicht umsonst wird teilweise das Abitur einfach schon verlangt, denn was will man mit einem Azubi anfangen, dem man erst noch die deutsche Sprache und einfachstes Rechnen beibringen muss!
Seit wann sind wir "einsame Spitze", was Abiturienten betrifft? Wenn ich mich richtig erinnere, lag der Anteil eines Jahrgangs, der Abitur macht, vor einer Weile irgendwo um die 40 % und damit deutlich unter dem Prozentsatz anderer europäischer Länder.
Das Problem ist außerdem, dass man eine Hochschulzugangsberechtigung von Gymnasium, Gesamtschule und Berufskollegs von den Anforderungen her einfach überhaupt nicht vergleichen kann, und trotzdem zählt am Ende jede davon gleich viel.
Und zur Hauptschule: Daraus, dass die Schüler auch am Ende der Hauptschule noch nicht fehlerfrei schreiben und simpel rechnen können, lassen sich keine Rückschlüsse auf die Qualität der Ausbildung schließen - wenn du wüsstest, was meine Mutter im Moment zum Beispiel für eine Mathe-Klasse hat, das ist einfach zum Schreien. Jede einzelne Klassenarbeitsaufgabe wurde vorher zig-mal im Detail besprochen, an die Tafel geschrieben und geübt und kommt dann unverändert (nur mit anderen Zahlen) in der Arbeit vor, und die Schüler können trotzdem in der 9. Klasse noch immer nicht Volumen und Oberfläche eines Würfels oder Quaders berechnen - und das war das einzige (!) Thema der Arbeit. Was soll man da als Lehrer machen?
Ich sagte ja, ich glaube Ich meine mich aber an einen Bericht zu erinnern, in dem es darum ging, das viel zu viele Schüler bei uns Abitur machen, da es sich irgendwie umkehren würde, das Abi eben die Elite darstellt und nicht die breite Masse. Und selbst wenn du sagst, das nur 40% eines Jahrgangs Abi machen, klingt das für mich noch sehr viel, wenn man eben bedenkt das Abi schon die Elite darstellen soll. Ob das Niveau zu niedrig ist, oder der Schüler per se immer dümmer wird, möchte ich nicht beurteilen Tatsache ist aber, das das Abi wie es bei uns existiert von der Arbeitswelt vorausgesetzt wird, insofern stellt sich die Frage, ob unser Abi nicht inzwischen den Standard einer Realschule erfüllt und die Elite nicht genug gefördert wird. Im Moment sieht es doch wirklich so aus, das von den Haupt- und Realschulen kaum einer mehr ne Lehrstelle bekommt, weil die Unternehmen nur Abiturienten nehmen. Und ich glaube kaum, das die Millionen von Haupt und Realschülern wirklich zu blöd sind, um den Standard zu erfüllen. Vielmehr ist es doch so, das bei uns meist schon nach der 4. Klasse getrennt wird, und wer da nicht auf dem Gymnasium ist, wird per se schon in einer Schule untergebracht, wo es mehr um das Absitzen der Zeit geht, als darum den Leuten etwas beizubringen. Ich erinnere mich noch daran, das bei uns damals jemand zur 10. Klasse vom Gym auf die Realschule zurückgewechselt ist und deren Matheabschlussprüfung sah allen Ernstes Aufgaben vor, nach dem Motto: Wenn ich 2 Äpfel habe und 3 Äpfel dazubekomme, wieviele Äpfel habe ich dann? Wer heute nur Haupt- oder Realschulabschluss hat, hat kaum mehr ne Chance auf Arbeit, zumindest die große Masse nicht und da sehe ich eindeutig das System als schuldigen...
Uns gehen aber auch immer mehr Ausbildungsplätze verloren, die typisch für Hauptschüler waren...
Wer keine Quaderoberflächen berechnen kann, hat selten Erfolg im Umgang mit EDV, aber Bäume fällen könnte er trotzdem. Andauernd fallen intellektuel nicht so anspruchsvolle Tätigkeiten zugunsten von Terminals weg, an denen ein guter EDV-Mensch eine ganze Fabrik alleine schmeißt...
Und irgendwie wird man in Wohlstandszeiten so faul und bequem und existenzsicher, dass man die wirklich fieseren Jobs auch nicht mehr machen will. Alle meine Schüler wollen immer "was cooles, das Spaß macht und voll viel Geld bei ganz wenig Arbeit bringt", wogegen ja eigentlich nichts spricht - aber sie halten ja meist nicht mal ein Praktikum durch, weil die Anfängerarbeit halt nicht mit Playstation und Singstar an Spaßfaktor vergleichbar ist. Mein einer Nachhilfeschüler (Gesamtschüler), der unbedingt "was mit Autos" machen wollte, hat sein Praktikum nach drei Tagen geschmissen, weil er "immer nur Werkzeuge bringen und Reifen tragen" musste.
Ich glaube, man ist einfach zu verwöhnt - wenn man teils mit Sozialhilfe mehr verdient als mit Gebäudereinigen, wer will dann schon sowas machen, oder etwa früh aufstehen, um Brötchen zu backen? So oft werden Dokus gezeigt, in denen Bäcker und Metzger und so händeringend nach Azubis suchen, aber von den zwei, drei kläglichen Bewerbern gehen fast immer 100 % nach ein paar Tagen, weil ihnen die Zeiten zu früh und die Arbeit zu unlustig ist... Ein Backautomat ist da verlässlicher...